Schloss Wiepersdorf

2. Wiepersdorfer Forum Antisemitismus in Literaturausstellungen

Teilnehmer:innen des 2. Wiepersdorfer Forum Antisemitismus in Literaturausstellungen © KSW

2. Wiepersdorfer Forum Antisemitismus in Literaturausstellungen

Am 2. bis 4. Juli fand nach dem erfolgreichen Auftakt im Jahr 2024 das 2. Wiepersdorfer Forum Antisemitismus in Literaturausstellungen statt. Es wurde von Dr. Nike Thurn vom Deutschen Historischen Museum in Berlin, Stella Leder vom Institut für Neue Soziale Plastik und Prof. Dr. Marcel Lepper, Vorsitzender des Kuratoriums der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf, gemeinsam mit der Kulturstiftung organisiert. Ausgangspunkt war die Analyse, dass eine intensive Auseinandersetzung mit literarischem Antisemitismus in Literaturarchiven, Literaturausstellungen und Literaturmuseen bislang weitgehend ausgeblieben ist. Während sich ethnologische, historische und auch kunsthistorische Museen zunehmend kritisch mit ihren Sammlungen auseinandersetzen und diese Debatte auch öffentlich breit geführt wird, fehlt eine ähnlich intensive Befragung und Kontextualisierung antisemitischer Werke in Literaturinstitutionen. Dieses Desiderat soll durch einen Austausch zwischen Kurator:innen, Institutionen, Wissenschaftler:innen und museumspädagogischen Ansätzen in Angriff genommen werden.

Zunächst wurde mithilfe von Input-Vorträgen über die Möglichkeiten der Thematisierung von Antisemitismus gesprochen, wobei auch museumspädagogische Fragen aufgeworfen wurden. Anschließend wurde an den konkreten Beispielen von Literaturausstellungen und Literaturmuseen diskutiert, auf welche Art und Weise der Antisemitismus in der Geschichte der deutschsprachigen Literatur innerhalb dieser Institutionen thematisiert werden kann und wo die Fallstricke und Chancen liegen.

Die Input-Vorträge kamen von Deborah Hartmann, Haus der Wannseekonferenz, Prof. Dr. Mona Körte, Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Europäisch-Jüdische Literatur an der Universität Bielefeld, und Prof. Dr. Ethel Matala de Mazza, Professorin für Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Den zweiten Block bildeten die Einblicke in die Praxis. Hier kamen die Beiträge von Ute Lilly Mohnberg (GRIMMWELT Kassel), Dr. Milena Rolka (Kleist-Museum Frankfurt/Oder), Anke Büttner (Monacensia im Hildebrandhaus, München), Michael Hehl (Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg), Dr. Wolfgang Straub (Wienbibliothek) und Marie Limbourg (Buddenbrookhaus Lübeck).

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