Schloss Wiepersdorf

Schriftstellerin und Autor aus Israel zu Gast auf Schloss Wiepersdorf

Aufenthaltsstipendien in Schloss Wiepersdorf

Die Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf setzt ihre 2024 begonnene Kooperation mit dem Goethe-Institut Israel fort. In diesem Jahr wurden die israelische Schriftstellerin Netalie Gvirtz und der israelische Autor Motty Fogel für ein dreimonatiges Aufenthaltsstipendium ausgewählt, das vom brandenburgischen Kulturministerium in Höhe von 16.000 Euro finanziert wird.

Kulturministerin Dr. Manja Schüle: „Ich freue mich, dass die im vergangenen Jahr gestartete Kooperation zwischen der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf und dem Goethe-Institut in Tel Aviv fortgesetzt wird und wir im Herbst zwei neue Stipendiaten in Wiepersdorf begrüßen dürfen! Gerade in schwierigen Zeiten kann Kultur helfen, Brücken zu bauen, Begegnungen zu ermöglichen und Kommunikation anzustoßen. Schloss Wiepersdorf ist hierfür ein perfekter Ort mit seiner langen Tradition des kulturellen Austauschs, der freien Rede und der friedlichen Begegnung. Liebe Netalie Gvirtz, lieber Motty Fogel: Herzlich willkommen in Brandenburg!“

Annette Rupp, Direktorin der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf: „Den internationalen Austausch zu ermöglichen, gehört zu den vordringlichen Aufgaben des interdisziplinären und internationalen Residenzprogramms der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf. Deshalb freue ich mich sehr, dass es mit Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg erneut zu einer Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut in Tel Aviv gekommen ist und wir zwei herausragende Persönlichkeiten aus Israel in Wiepersdorf begrüßen können.“

Dr. Dmitri Kletschko, stellvertretender Leiter des Goethe-Instituts in Israel: „Es ist uns eine große Freude, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf auch in diesem Jahr fortzusetzen. Die Auswahl von Netalie Gvirtz und Motty Fogel durch unsere Fachjury steht für die Vielfalt und literarische Tiefe der israelischen Gegenwartsliteratur. Beide bringen einzigartige Perspektiven mit, die den interkulturellen Austausch bereichern und neue Impulse setzen. Wir danken dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg für die großzügige Unterstützung, und der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf für die herzliche Aufnahme. Gerade in herausfordernden Zeiten ist es ein starkes Zeichen, Räume für Begegnung, Kreativität und Verständigung zu schaffen.“

Das Auswahlverfahren hat eine Fachjury des Goethe-Instituts Tel Aviv betreut. Die 1980 geborene Netalie Gvirtz aus Tel Aviv hat bereits elf Bücher veröffentlicht. Ihr Roman „The Volunteer“ (2021) wurde für den israelischen Sapir-Preis für Literatur nominiert. In Wiepersdorf möchte die Autorin an ihrem neuen Roman „Reunion“ arbeiten. Basierend auf wahren Begebenheiten erzählt sie vom mysteriösen Tod eines verhassten Schulleiters und dem ungeklärten Mord an dessen Frau. Der 1972 geborene Motty Fogel aus Jerusalem hat für seine innovative Mischung aus persönlicher Erzählung und literarischer Reflexion in seinem Romandebüt „Not a Memoir“ (2023) viel Lob bekommen. In Wiepersdorf möchte der Autor an seinem hybriden Roman-Essay „Memory and Self-Invention“ arbeiten, in dem er eine Geschichte von Amnesie und Exil entwickelt.

Die Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf wurde 2019 als öffentlich-rechtliche Stiftung gegründet. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat das Grundstück und die Gebäude mitsamt Inventar sowie den ‘Land Brandenburg-Fonds‘ in Höhe von mehr als sieben Millionen Euro an die Stiftung übergeben. Das Haus steht als Residenz für mehrmonatige Arbeitsaufenthalte von Künstlerinnen und Künstlern der Sparten Bildende Kunst, Komposition und Literatur sowie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland bereit. Neben Einzelstipendien sind auch Gruppen- und Kooperationsstipendien möglich. Für den Betrieb des Hauses sowie die Stipendien stellt das Land Brandenburg in diesem Jahr rund 500.000 Euro bereit.

Das Schloss Wiepersdorf hat als ehemaliger Wohnsitz von Achim und Bettina von Arnim eine lange Tradition als Ort des geistig-kulturellen Austausches. Nach 1946 wurde es in der DDR als Arbeits- und Erholungsstätte für Kreative genutzt und ist damit das älteste von 13 Künstlerhäusern in Deutschland. Namhafte Schriftstellerinnen und Autoren waren dort zu Gast, darunter Anna Seghers, Christa Wolf und Arnold Zweig. 1992 erfolgte die Wiedereröffnung als Künstlerhaus Wiepersdorf der Stiftung Kulturfonds. Von 2006 bis 2018 betrieb die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit zeitweiser Unterstützung des Landes Brandenburg und des Bundes Schloss Wiepersdorf als Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf.

 

Pressemitteilung des MWFK >

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