Kurzbiografie

Iryna Herasimovich © Nikita Fedosik
Iryna Herasimovich © Nikita Fedosik

Iryna Herasimovich

Literatur

November 2021

Private SpenderInnen & Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Iryna Herasimovich wurde 1978 in Minsk geboren. Die Literaturübersetzerin und Essayistin hat AutorInnen wie Lukas Bärfuss, Franz Hohler, Dea Loher, Nora Gomringer, Jonas Lüscher und Ilma Rakusa ins Belarusische übersetzt. Sie arbeitet als Dramaturgin und Kuratorin im Bereich bildende Kunst und ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Als Belarus noch ein weißer Fleck auf der Landkarte war, gab es bereits eine eigenwillige, heterogene Kulturszene, die sich Räume schuf, in denen Vorstellungen von einem nicht gegängelten Leben Gestalt annahmen. Unter den ungünstigen Bedingungen des rigiden und auf die sowjetische Vergangenheit fixierten Systems konnte sich eine parallele Gesellschaft entwickeln, in Nischen, für viele unsichtbar. Die Repressionen, die seit der Zerschlagung der weiß-rot-weißen Proteste das Land überziehen und die Gesellschaft traumatisieren, haben auch diese Nischen aufgelöst. Iryna Herasimovich gibt Einblicke in diese Szene. Vieles bricht jetzt auf: verdrängte Konflikte, Illusionen, Hoffnungen und Enttäuschungen. „Wer steht an welchem Punkt? Was war davor? Was kommt danach?”