Kurzbiografie

© Jean Christophe Lett
© Jean Christophe Lett

Heidi Sill

Bildende Kunst

Juni, Juli, August 2020

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Heidi Sill studierte Freie Grafik und Malerei von 1986 bis 1992 an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und 1995 am Institut des Hautes Etudes en Arts Plastiques in Paris. Im Jahr 2014 sowie in 2000 war sie Dozentin an der Ecole Supérieure d’Art et Design Grenoble-Valence, von 2012 bis 2013 hatte sie einen Lehrauftrag an der Universität der Künste Berlin inne. Von 2005 bis 2008 leitete sie den Ausstellungsraum 2yk Galerie (Kunstfabrik am Flutgraben Berlin). Von 2013 bis 2016 war sie Vorstandsmitglied im Deutschen Künstlerbund, bis 2018 Mitglied im Fachausschuss Bildung des Deutschen Kulturrats. Seit 2016 ist Heidi Sill Sprecherin des bbk berlin.

Zeichnung und Collage stehen im Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit von Heidi Sill. Eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Oberfläche, wie zeichenhafte Einschreibungen auf der äußeren Erscheinung, Verletzungen und Male, damit Begriffe wie die Spur und der Abdruck, spielen in ihren Werkzyklen eine essentielle Rolle.

Im Rahmen ihres Stipendiums möchte sie ihre Serie über Vorbilder weiblicher Transgression fortsetzen und dafür Portraits der Schriftstellerin Bettina von Arnim nutzen.

Im Showcase
'Ich zeichne, um etwas freizulegen.' Ein Interview mit Heidi Sill

http://www.heidisill.de/

© Adrian Kleinlosen
© Adrian Kleinlosen

Adrian Kleinlosen

Komposition

Juni, Juli, August 2020

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Adrian Kleinlosen studierte von 2007 bis 2011 Jazzposaune an der Kunstuniversität Graz, belegte Theorie- und Kompositionskurse und erhielt mehrere Stipendien und Preise. Er konzertierte und tourte durch Deutschland, Europa und Asien. Von 2011 bis 2013 studierte er Komposition an der Hochschule Luzern. Sein Musiktheaterwerk Zurück, zwei Dialoge erfuhr seine 15-fache Aufführung im Jahr 2013 am Luzerner Theater. Ein Meisterklassenstudium im Fach Komposition an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig folgte von 2013 bis 2015. Seit 2018 promoviert Kleinlosen im Fach Musikwissenschaft ebenda. Im Vordergrund der künstlerischen Arbeit Adrian Kleinlosens steht sein kompositorisches Schaffen, das mit diversen Stipendien gewürdigt wurde.

Das Stipendium ermöglicht ihm die Arbeit an zwei Werken: Einerseits soll mv1:i abgeschlossen werden, ein Werk für Fagott, Klavier und Elektronik, das, als erstes einer Werkreihe, sich mit der Theorie eines inflationären Multiversums auseinandersetzt. Andererseits soll die Arbeit an mv2:k vorangetrieben werden, einem etwa 20-minütigen Stück elektronischer Musik. Das Stück, das sich thematisch auf die Kabbala, die mystische Tradition des Judentums, bezieht, arbeitet mit Aufnahmen hebräischer Texte des um 1250 erschienenen Buches Sefer ha-Temuna.

http://www.adriankleinlosen.com/

Maxie Fischer © Mathias Voelzke
Maxie Fischer © Mathias Voelzke

Maxie Fischer

Wissenschaft / Deutsch-deutsche Fragen

Juni, Juli, August 2020

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Maxie Fischer ist Fotografin und Forscherin. Seit Anfang 2019 arbeitet sie an ihrer Promotion mit dem Arbeitstitel Michael Schmidt: Graue Ästhetik. Fotografische Praxis und künstlerischer Diskurs. Im Fokus ihrer Forschung steht die Ästhetik einer grauen Fotografie in Kontrast zur Farb- und Schwarzweißfotografie. Ihr Interesse gilt Ausstellungen und Publikationen als Form der Visualisierung und Untersuchung des Verständnisses von künstlerischer Fotografie. In den letzten Jahren war sie an vielen Ausstellungsprojekten beteiligt. Zuletzt war sie für die documenta 14 als leitende Referentin für die Deutsche Presse in Athen und Kassel zuständig. Im Anschluss daran hat sie als stellvertretende Leitung der Kommunikationsabteilung die digitale Kommunikation für den Martin-Gropius-Bau konzipiert und aufgebaut. Darüber hinaus hat sie an Ausstellungen wie der documenta 13, der Bergen Assembly und dem Berlin Documentary Forum mitgewirkt und für Institutionen wie das Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft gearbeitet.

Im Rahmen ihres Schloss Wiepersdorf-Stipendiums wird sie ein Teilprojekt ihrer Promotion bearbeiten. Die Serie Ein-heit besetzt eine Schlüsselposition in Michael Schmidts Schaffen: in keiner anderen Arbeit hat er so grundlegend die (Ab-)Bildfunktion der Fotografie und damit einhergehende Formen der Geschichtskonstruktion hinterfragt.

https://maxiefischer.de

© Tobias Teutenberg
© Tobias Teutenberg

Tobias Teutenberg

Wissenschaft / Romantik

Juni, Juli, August 2020

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

In 2019 schloss Dr. Tobias Teutenberg sein Promotionsverfahren an der LMU München durch die Publikation der Dissertation Die Unterweisung des Blicks. Visuelle Erziehung und visuelle Kultur im langen 19. Jahrhundert ab. Von 2017 bis 2018 sowie in 2015 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und wissenschaftlicher Assistent des Direktors am Zentralinstitut für Kunstgeschichte München.

Im Rahmen des Schloss Wiepersdorf-Stipendiums wird Dr. Tobias Teutenberg das theoretische Fundament der historischen Perzeptologie erarbeiten. Konkret plant er einen Zeitschriftenartikel zu den ideengeschichtlichen Grundlagen der Wahrnehmungsforschung um 1800 sowie zur Theoriegeschichte dieser Metadisziplin im 19. und 20. Jahrhundert. Der Artikel soll ferner den Ausgangspunkt für einen Drittmittelantrag zur Einrichtung eines interdisziplinären Forschungsnetzwerks darstellen, das als Plattform für den wissenschaftlichen Nachwuchs gedacht ist.

Hagen Verleger,
Hagen Verleger, "Margaret van Eyck", 2017

Hagen Verleger

Wissenschaft / Romantik

Juni, Juli, August 2020

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Hagen Verleger lebt als freier Graphikdesigner, Künstler, Forscher und Herausgeber in Berlin. Sein Studium absolvierte er an den Kunsthochschulen in Kiel, Leipzig und Maastricht. Als Typograph und Buchgestalter ist er hauptsächlich für Künstler*innen, Kulturinstitutionen und Verlage tätig. Seit 2010 entwickelt er künstlerische Arbeiten zu den Themen Archiv, Autorschaft in der Gestaltung, Fiktion und Realität und Institutionskritik. Er war an Gruppenausstellungen im In- und Ausland beteiligt. 2017 war er Artist-in-Residence an der Jan van Eyck Academie / Margaret van Eyck Academie in Maastricht und 2020 Artist-in-Residence in der Narva Art Residency, Estland, sowie Fellow am Deutschen Literaturarchiv Marbach.

Derzeit bearbeitet er ein Dissertationsvorhaben an der Schnittstelle von Medien-, Literatur- und Buchwissenschaft.

Bild: Hagen Verleger, "Margaret van Eyck", 2017; orangefarbenes Vinyl auf bemalter Wand, ca. 80 cm × 550 cm

https://hagenverleger.com

© Gerry Bibby
© Gerry Bibby

Gerry Bibby

Bildende Kunst

Juni, Juli, August 2020

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Nachdem Gerry Bibby 1995 sein Architekturstudium am Royal Melbourne Institute of Technology abgebrochen hatte, war er mehrere Jahre politisch und sozial aktiv; später absolvierte er am Victorian College of Art einen Bachelor in Bildhauerei und 2003 schloss er mit einem Honors Degree am Sydney College of Art ab. 2004 verließ er Australien und er lebt und arbeitet seither sowohl in Europa als auch in den USA. Er hat eine künstlerische Praxis entwickelt, mit der er die Produktion von Text, Bild und Objekt verkompliziert und zusammenbrechen lässt. Dies geht bei ihm einher mit einer kurzlebigen ‚Lebendigkeit‘ der Performance und ihrer Beziehung zum Ort. Seine Arbeit wurde von vielen Institutionen und Kulturschaffenden unterstützt sowie von renommierten internationalen Kunstpublikationen wie ARTFORUM, Frieze und Texte zur Kunst rezensiert. Seit 2015 ist er Mitherausgeber des Berliner Kunstmagazins Starship.

Im Rahmen seines Stipendiums plant Gerry Bibby ein transdisziplinäres Projekt, bei dem mit schriftlicher, skulpturaler und performativer Intervention die schwankende Zentralität des ‚Selbst‘, die Verschiebungen zwischen Peripherie und Zentrum, untersucht werden.

 

© Mariya Boyanova
© Mariya Boyanova

Alex Nowitz

Komposition

Juni, Juli, August 2020

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Dr. Alex Nowitz ist Vokalperformancekünstler sowie Komponist von Vokal-, Kammer- und elektroakustischer Musik, zahlreichen Kammermusikstücken, zwei Orchesterminiaturen, zwei abendfüllende Opern (Staatstheater Braunschweig 2013; Theater Osnabrück 2006), multidisziplinäre Installationskonzerte (fabrik Potsdam 2008; Reaktorhallen Stockholm 2018) sowie Musiken für Tanz- und Sprechtheater. Letztere z.B. führten zur Zusammenarbeit mit Künstlern wie dem Regisseur Thomas Ostermeier an der Schaubühne Berlin. Alex Nowitz ist ebenso Gesangkünstler, Tenor, Countertenor und Pfeifvirtuose, der mit zahlreichen Musikern, Sängern und Komponisten aus verschiedensten stilistischen Bereichen zusammenarbeitet, zuletzt im September 2019 mit dem Jazzpianisten Michael Wollny an der Alten Oper Frankfurt. Nowitz entwickelt zahlreiche Soloformate, in denen er eine am STEIM in Amsterdam entwickelte Live-Elektronik einsetzt, das gestengesteuerte und berührungsempfindliche ‚Strophonion‘. Er trat auf international renommierten Festivals auf, z.B. im Januar 2019 beim Eröffnungsfestival 100 Jahre Bauhaus in der Akademie der Künste Berlin oder im November 2019 beim Audio Arts Festival in Krakau. Im Februar 2019 verteidigte er zudem erfolgreich seine Doktorarbeit Monsters I Love: On multivocal arts an der Universität der Künste in Stockholm, in der er die Möglichkeiten zur Erweiterung der Performance-Stimme auslotet.

Im Rahmen seines Stipendiums beabsichtigt Nowitz ein Werk mit dem Titel Chronotopes zu komponieren, eine Schizophonie für fünf Stimmen, acht Instrumentalisten und Live-Elektronik. Die Arbeit zielt darauf ab, vokale Performance-Kunst, Instrumentalmusik und Choreografie miteinander zu verbinden. In die Partitur geschriebene choreografische Elemente bilden einen inhärenten Bestandteil der Komposition, in der die Korrelationen zwischen zeitbezogenen (griechisch: ‚chronos‘) und räumlichen Leistungen (griechisch: ‚topos‘) untersucht werden.

Im Showcase
'Vielstimmige Stimme und Klangtanz'. Ein Ferngespräch zwischen Alex Nowitz und Matthias Osterwold
'über die kulturlose zeit'. Ein Essay von Alex Nowitz
'Der Geist Von Gestern'. Eine Komposition von Alex Nowitz

https://nowitz.de/home

© Patrick Desbrosses
© Patrick Desbrosses

Lisa Schweizer

Bildende Kunst

Juni, Juli, August 2020

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Lisa Schweizer ist 1978 in Seeheim-Jugenheim geboren und begann 1999, an der Folkwang Universität der Künste in Essen Kommunikationsdesign zu studieren. Nach einem einjährigen Erasmus-Austausch im Bereich Modedesign, am Ravensbourne College in London, machte sie 2006 an der Folkwang Universität ihr Diplom. Seit 2006 arbeitet sie als freie Grafikerin und Illustratorin in den Bereichen Kunst, Kultur und Editorial in Berlin. Sie ist seit 2008 Mitglied des Dinner Club TDD (Tischlein deck dich) in Berlin.

Im Rahmen des Kooperationsstipendiums wird sie – gemeinsam mit Gülsüm Güler und Inci Güler – an der Publikation TDD – Tischlein Deck Dich arbeiten.

Im Showcase
TDD Apropos Apéro Schloss Wiepersdorf. Ein Videoporträt

http://www.lisaschweizer.de/

© Gülsüm Güler
© Gülsüm Güler

Inci Güler

Bildende Kunst

Juni, Juli, August 2020

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Inci Güler ist als Museumspädagogin tätig und Gründungsmitglied des Dinner Club TDD (Tischlein deck dich), der 2007 gegründet wurde.

Im Rahmen des Kooperationsstipendiums wird sie – gemeinsam mit Gülsüm Güler und Lisa Schweizer – an der Publikation TDD – Tischlein Deck Dich arbeiten.

Im Showcase
TDD Apropos Apéro Schloss Wiepersdorf. Ein Videoporträt

© Lucie Stahl
© Lucie Stahl

Gülsüm Güler

Bildende Kunst

Juni, Juli, August 2020

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Gülsüm Güler ist 1976 in Balingen, Deutschland, geboren. 2007 schloss sie ihr Studium der Bildenden Künste an der Städelschule in Frankfurt a.M. als Meisterschülerin ab. Sie ist Gründungsmitglied des Dinner Club TDD (Tischlein deck dich) in Berlin: http://www.tddblog.com

Im Rahmen ihres Stipendiums wird sie an der Publikation ihres Foto-Archivs zu TDD – Tischlein Deck Dich arbeiten.

Im Showcase
TDD Apropos Apéro Schloss Wiepersdorf. Ein Videoporträt

https://www.guelsuemgueler.com/

© Carter Mull x Nations Bank
© Carter Mull x Nations Bank

Phillip Zach

Bildende Kunst

Juni, Juli, August 2020

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Phillip Zach ist in Cottbus geboren. Von 2007 bis 2009 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, von 2009 bis 2012 an der Städelschule in Frankfurt. Von 2014 bis 2019 lebte er in Los Angeles. Derzeit arbeitet Phillip Zach an einem Projektvorhaben mit dem Arbeitstitel Hunger nach Sand. Im Jahr 2020 bereist er verschiedene Orte, an denen er den Abbau von Sand und andere Phänomene dokumentiert, die im Zuge der Globalisierung auftreten. Seine Reise führt ihn nach Brandenburg, Indien, China, Hawaii und die Bay-Area, wo er auf Menschen trifft, die sich alle auf ihre eigene Art mit diesen Konflikten auseinandersetzen.

Im Rahmen seines Stipendiums möchte er das bis dahin entstandene Videomaterial editieren und das Thema medial erweitern.

Im Showcase
Formation Processes. Über die Arbeiten von Phillip Zach. Ein Text von Julia Mullié

http://freedmanfitzpatrick.com/artists/phillip-zach/

© Pauline Stopp
© Pauline Stopp

Pauline Stopp

Bildende Kunst

Juni, Juli, August 2020

Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern

Pauline Stopp wurde 1989 geboren und wuchs im Erzgebirge auf. Von 2008 bis 2012 studierte sie Textilkunst und Textildesign am Fachbereich Angewandte Kunst Schneeberg. Für ihre Bachelorarbeit Fluoreszierende Jugend wurde sie 2013 mit dem Bernhard von Lindenau Stipendium ausgezeichnet. Von 2013 bis 2018 studierte sie Bildende Kunst am Caspar-David- Friedrich-Institut der Universität Greifswald. Arbeits- und Reisestipendien erhielt sie 2017 für das Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop, das Atelierhaus Salzamt in Linz (Österreich) sowie für einen Aufenthalt in Qingdao (China). Zuletzt wurden Stopps Werke u.a. in Schloss Plüschow, im Neuen Kunsthaus Ahrenshoop, in der Kunstsammlung Neubrandenburg, im Schleswig-Holstein-Haus Schwerin, dem Nachtspeicher23 (Hamburg), dem Laoshan Museum of Arts (Qingdao/China) und der galerie gerken (Berlin) gezeigt. Sie wurde 2018 mit dem Nachwuchskunstpreis für Bildende Kunst in Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet und erhielt das Caspar-David-Friedrich-Stipendium 2019/2020. Pauline Stopp lebt und arbeitet in Greifswald.

Pauline Stopp sammelt Gegenstände, Informationen, Farben, Formen und Geräusche und führt diese nach einer eigenen Ordnung zusammen. Ausgehend von Heimatästhetik, konservativem Sprachgebrauch, sowie der Objektivierung des Menschen als Körper zur Lust- und Freudengewinnung, entstehen Objekte, Apparaturen, Zeichnungen und Malereien. Sie verweist auf eine grelle, infantile Welt – süß, rosa, lieblich. Dahinter versteckt sich allerdings die Morbidität einer jeden Existenz – fleischig, zerrissen, verletzt.

https://www.paulinestopp.de

© E. Garifzyanova
© E. Garifzyanova

Elvira Garifzyanova

Komposition

Juni, Juli, August 2020

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Elvira Garifzyanova stammt aus einer Familie professioneller Musiker. Sie studierte an der Musikfachschule für hochbegabte Kinder am staatlichen Konservatorium in Russland und später am selben Konservatorium Klavier und Komposition. Es folgten weitere Studien in Komposition und elektronischer Musik in Deutschland und in der Schweiz. Im Jahr 2012 schloss sie einen einjährigen Kurs in Musikinformatik am IRCAM-Institut für Forschung und Koordination in Akustik/Musik in Paris ab. Sie erhielt verschiedene Preise und Stipendien internationaler Wettbewerbe und Künstlerresidenzen und arbeitet mit internationalen Musikern, Ensembles und Orchestern zusammen. Ihre Kompositionen wurden bei zahlreichen internationalen Festivals für neue Musik aufgeführt, u.a.: Archipel-Festival Genf; Musikbiennale Zagreb; Giga-Hertz- Preis-Festival ZKM Karlsruhe; 20. Neue Musik-Festival Sound Ways in St. Petersburg; Russische Kulturtage in Freiburg 2017; EXPO Milano 2015; 40. Antifonia-Festival in Cluj-Napoca; next_generation 4.0-Festival ZKM Karlsruhe; Festival der Künste in Zürich; Mixtur-Festival Barcelona; Inaudita-Festival für Alte Musik Pisa; CEME-Festival Tel Aviv; EviMus – 4. Saarbrücker Tage für elektroakustische und visuelle Musik. Ihre Stücke wurden außerdem in folgenden Häusern aufgeführt: Center for New Music San Francisco; IRCAM Paris; Megaron – The Athens Concert Hall; Tonhalle-Orchester Zürich; Kultur-Casino Bern; Elastic Arts Chicago; Budapest Music Center; Arnold Schönberg Center Wien; BKA-Theater Berlin; Schloss Solitude, Stuttgart; Saal Bâtiment des Forces Motrice, Geneva.

Während ihres Stipendiums wird Elvira Garifzyanova an neuen Kompositionen arbeiten. In ihrer Arbeit geht es ihr um das Experimentieren mit akustischen, instrumentalen und elektronischen Klängen, um deren spezifisches Potential für weitere Entwicklungen zu entdecken. Diese Klänge, die mit spieltechnischen und räumlichen Möglichkeiten in Verbindung stehen, werden analysiert und beschrieben, um sie als spezifische musikalische Ressource nutzbar zu machen und in neue Werke kompositorisch einzubinden.

http://elvira-garifzyanova.strikingly.com

© Osman Yousufi
© Osman Yousufi

Lina Atfah

Literatur

Juni, Juli, August 2020

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Lina Atfah ist in Salamiyah, Syrien geboren. Sie studierte arabische Literatur an der Universität Damaskus, schreibt für verschiedene arabische und deutsche Zeitungen und Kulturmagazine und hat einen arabischen Gedichtband mit dem Titel Am Rande der Rettung veröffentlicht. Im März 2019 erschien ihr zweites Buch, ein zweisprachiger Gedichtband (deutsch/arabisch) mit dem Titel Das Buch von der fehlenden Ankunft. Im Jahr 2017 nahm sie am Übersetzungsworkshop ‚Die Poesie der Nachbarn‘ im Künstlerhaus Edenkoben teil. Seit 2017 schreibt sie für das Projekt ‚Weiterschreiben‘, ein Online-Portal für AutorInnen aus Krisengebieten. Nach einer Nominierung von Nino Haratischwili bekam sie 2017 den Hertha Koenig-Förderpreis für Nachwuchsautorinnen und 2019 ein IKF Stipendium. 2006, im Alter von 17 Jahren, wurde sie der Gotteslästerung und der Beleidigung des Staates beschuldigt und von allen kulturellen Veranstaltungen in Syrien ausgeschlossen. Als Teilnehmerin an den Demonstrationen gegen das Regime und nach mehreren Untersuchungen und Drohungen der Sicherheitsbehörden erhielt sie schließlich eine einmalige Erlaubnis, das Land zu verlassen. Seit 2014 lebt sie in Herne in NRW.

Im Rahmen ihres Stipendiums wird sie an einem Gedichtband mit dem Titel Liebe und Gold schreiben. Die Texte sind von Gustav Klimts Werken inspiriert und versuchen einen poetischen Blick auf Klimts Gemälde zu werfen.

Im Showcase: Lina Atfahs Gedicht Tränenketten

© Annette Hornischer / American Academy in Berlin
© Annette Hornischer / American Academy in Berlin

Suki Kim

Literatur

Juni, Juli, August 2020

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Suki Kims New York Times Bestseller-Sachbuch Without You, There Is No Us: Undercover Among the Sons of North Korea Elite ist eine literarische, investigative Reportage über Nordkoreas jüngere Geschichte. Kim ist Journalistin, Roman-Autorin und vermutlich die einzige Schriftstellerin, die je unter falscher Identität in Nordkorea lebte, um dort ‚undercover‘ zu recherchieren. Geboren und aufgewachsen in Südkorea, reist Kim seit 2002 nach Nordkorea. Während ihrer zehn Jahre dauernden Recherchearbeiten wurde sie Zeugin der Feierlichkeiten zum 60. Geburtstag von Kim Jong II sowie zu seinem Tod im Alter von 69 Jahren. Im Jahr 2011, während des letzten Jahres der Herrschaft von Kim Jong II, verbrachte sie sechs Monate in Pjöngjang und lebte dort unter anderer Identität mit der zukünftigen Führungselite des Landes zusammen. Dadurch erhielt sie seltene Einblicke in die Psychologie der Elite dieses Landes. Ihr erster Roman Die Dolmetscherin gewann einen PEN Open Book Award und war nominiert für einen Hemingway-Preis des PEN. Ihre Artikel erscheinen in der New York Times, der Washington Post, Harper‘s, The New Yorker sowie der New Republic, wo sie auch als Redakteurin tätig ist. Ihr Artikel für The Cut über sexuelle Belästigung beim Radiosender WNYC wurde von Longreads als beste investigative Berichterstattung 2017 ausgezeichnet. Ihr Enthüllungen führten zur Entlassung altgedienter Moderatoren und Programm-Macher und schließlich zum Rücktritt des Präsidenten von WNYC. The Land of Darkness, Kims Essay über Angst für Lapham’s Quarterly, wurde für The Best American Essays 2018 ausgewählt. Sie war Guggenheim-Stipendiatin in der Sparte Belletristik, Fulbright-Stipendiatin in der Sparte Sachbuch und Open Society-Stipendiatin der George Soros Foundation. Zuletzt war sie Berlin Prize Fellow an der American Academy, Ferris-Professorin an der Princeton University und Radcliffe-Fellow an der Harvard University.

Im Jahr 2020 wird sie die Arbeit an einem neuen Buch abschließen, in welchem sie Parallelen zwischen der jüngeren Vergangenheit Deutschlands und der des geteilten Koreas reflektiert.

http://www.sukikim.com/

© Sebastian Marincolo
© Sebastian Marincolo

Jan Snela

Literatur

Juni, Juli, August 2020

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Jan Snela studierte Komparatistik, Slawistik und Rhetorik in München und Tübingen. 2010 gewann er den 18. Open Mike der Literaturwerkstatt Berlin, 2016 veröffentlichte er sein Prosadebüt Milchgesicht. Ein Bestiarium der Liebe beim Klett-Cotta Verlag, das 2017 mit dem Clemens Brentano-Preis der Stadt Heidelberg ausgezeichnet wurde. Neben Veröffentlichungen von Erzählungen, Gedichten und Essays in Zeitschriften und Anthologien ist er Verfasser von Radio-Essays mit Nähe zum Hörspiel für das Nachtstudio des Bayerischen Rundfunk. Für die Stuttgarter Akademie für gesprochenes Wort konzipierte er die Lesungsreihe soundso, die seit Sommer 2018 Literatur unter dem Aspekt ihrer Klanglichkeit fokussiert.

Das Schloss Wiepersdorf-Stipendium wird er zum Schreiben an seinem zweiten Buch Mäusenovelle nutzen.

© Tatiana Gerasimenok
© Tatiana Gerasimenok

Tatiana Gerasimenok

Komposition

Juni, Juli, August 2020

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Tatiana Gerasimenok ist Komponistin, Forscherin und Multi-Künstlerin. Sie lebt in Leipzig und Moskau. In ihrer Arbeit interessiert sie sich für die Verbindung verschiedener Kunstformen als Prototyp der Koexistenz verschiedener Sinne des menschlichen Körpers. Sie wurde in Weißrussland geboren und schloss ihr Studium an der Mogilev Rimsky-Korsakov-Musikhochschule als Musikwissenschaftlerin ab. Sie studierte Komposition am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium. Im Jahr 2019 wurde sie als Komponistin für das MATA-Festival in New York ausgewählt und wurde u.a. als Stipendiatin in das Künstlerdorf Schöppingen sowie das Künstlerhaus Salzwedel eingeladen. In 2018 nahm sie an dem Projekt No Medici bei den Internationalen Darmstädter Ferienkursen teil. Sie gewann den Kompositionswettbewerb ‚ad libitum‘ (Baden-Württemberg) und den Kompositionswettbewerb ‚Temporality of the Impossible‘ (Belgien/England). Ihre Werke wurden 2018 im Radio Pulsar CISM in Montreal gespielt und in der Ausstellung Sound Graphics zusammen mit anderen grafischen Partituren in der Russischen Nationalbibliothek in Sankt Petersburg gezeigt. Außerdem wurde sie als Komponistin eingeladen an die Académie Voix Nouvelles der Abtei Royaumont, die Akademie Schloss Solitude in Stuttgart, die EBMF Internationale Sommerakademie für junge Komponisten in New York sowie die 6. Internationale Akademie für junge Komponisten in Tschaikowski, Russland.

Im Rahmen ihres Stipendiums wird sie an einem Stück für großes Ensemble arbeiten, in welchem sie die Urzeit mit der jüngsten Zeit der Menschheit zu verbinden sucht. So werden wildes und instinktives menschliches Verhalten und archaische Klänge mit den neuesten Technologien und der modernen menschlichen Realität kombiniert.

https://tatianagerasimenok.weebly.com/

© Massum Faryar
© Massum Faryar

Massum Faryar

Literatur

Juni, Juli, August 2020

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Massum Faryar wurde in Afghanistan geboren, besuchte dort die Schule und kam in den 1980er Jahren als Flüchtling nach Deutschland. Er studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München Germanistik und Politikwissenschaft und promovierte 2004 in beiden Fächern an der Freien Universität Berlin. In den 1990er Jahren lebte er in Hamburg und arbeitete als Sozialpädagoge, seit 2002 lebt er in Berlin und arbeitet als Übersetzer, Dolmetscher und Autor.

Seine Liebe zur Literatur und Poesie entdeckte er bereits in der Schulzeit, und seitdem schreibt und veröffentlicht er in seiner Muttersprache Farsi. Zu seinen Übersetzungsarbeiten gehört die Übersetzung der Gesammelten Märchen der Brüder Grimm in die persische Sprache. In deutscher Sprache veröffentlicht er erst seit 2007 und hat seitdem zahlreiche Kurzgeschichten, Gedichte und einen großen Roman mit dem Titel Buskaschi oder Der Teppich meiner Mutter veröffentlicht. Der Roman ist die Geschichte des Aufstiegs und Untergangs einer Handelsfamilie aus der westafghanischen Metropole Herat zwischen 1919 und 2009 und geht in diesem Rahmen der Kultur, Geschichte und politischen Situation des Landes auf den Grund.

Zurzeit arbeitet er an einem neuen Romanvorhaben; es ist eine handlungsreiche Geschichte von globaler Dimension, die in mehreren Ländern spielt und deren Figuren aus aller Welt kommen. Das Motiv ‚Pandemie‘ entfaltet sich darin auf mehreren metaphorischen Bedeutungsebenen.

© Lloyd Corporation; Photo: Trisha Ward (2017)
© Lloyd Corporation; Photo: Trisha Ward (2017)

Lloyd Corporation

Bildende Kunst

September, Oktober, November 2020

Auswärtiges Amt

Lloyd Corporation ist ein Gemeinschaftsprojekt der Künstler Ali Eisa (*1987, UK) und Sebastian Lloyd Rees (*1986, NOR). Sie arbeiten seit 2010 zusammen und nutzen Skulptur, Installation, Performance und Partizipation, wobei sie sich oft von informellen und lokalen Ökonomien inspirieren lassen.

Die Arbeit von Lloyd Corporation nimmt durch ortsspezifische Recherche und die Sammlung materieller Kultur Gestalt an; sie untersucht dabei die Werte, Widersprüche und materiellen Auswirkungen des Kapitalismus auf die Stadtlandschaft. Zu ihrer Praxis gehören auch partizipatorische Arbeiten, die diese Themen und Prozesse im Dialog mit dem Publikum und den Gemeinschaften untersuchen. Diese verschiedenen Entstehungsprozesse zielen alle auf ein gemeinsames Ziel ab: komplexe, abstrakte sozioökonomische Themen – wie Globalisierung und Stadtentwicklung – sichtbar zu machen, zu verorten und mit unserem Alltagsleben zu verbinden.

Zu den ausgewählten Ausstellungen und Projekten gehören: Person to Person, Carlos/Ishikawa (2020); Local to Global, Carlos/Ishikawa (2018); For Some Future Time, South London Gallery (2018); Bankrupt. Bulk Buy. Liquidation. Repossession, Frieze Live, London (2017); Driftwood, or how we surfaced through currents, Fondazione Prada, Athen (2017); Developing Landscapes, Pump House Gallery (2016); Mirror City, Hayward Gallery (2014).

Lloyd Corporation; Photo: Trisha Ward (2017)© Lloyd Corporation; Photo: Trisha Ward (2017)

 

http://www.carlosishikawa.com/artists/lloydcorporation

© Alisa Ganieva, Photo: Molly Tallant
© Alisa Ganieva, Photo: Molly Tallant

Alisa Ganieva

Literatur

September, Oktober, November 2020

Auswärtiges Amt

Alissa Ganijewa ist Schriftstellerin und Essayistin. Ihr Erstlingswerk Salam, Dalgat! über ihr Heimatland im Kaukasus gewann 2009 den renommierten Debüt-Preis, ein Literaturpreis für junge russischsprachige SchriftstellerInnen. (Deutsch in: Christiane Körner, Hg.: Das schönste Proletariat der Welt. Junge Erzähler aus Russland. Suhrkamp 2011)

Seitdem veröffentlichte sie drei gefeierte Romane Die russische Mauer (Праздничная гора, AST, 2012; deutsch Suhrkamp 2014), Eine Liebe im Kaukasus (Жених и невеста, AST, 2015; deutsch Suhrkamp 2016) und Gekränkte Gefühle (Оскорбленные чувства, AST, 2018). Sie war Finalistin für einige bekannte nationale Literaturpreise:  den Jurij Kasakow-Preis (für die beste Kurzgeschichte des Jahres), den Belkin-Preis (für die beste Erzählung des Jahres), den Jasnaja Poljana-Literaturpreis (2013) und den russischen Booker Prize (für den besten Roman des Jahres).

Ganijewas Belletristik wurde ins Deutsche, Englische, Französische, Niederländische, Spanische, Italienische, Türkische, Bengalische und viele andere Sprachen übersetzt. Ihr Roman Eine Liebe im Kaukasus wurde als Hörspiel inszeniert und von Radio BBC4 ausgestrahlt.

Ganijewa ist außerdem eine Bürgeraktivistin und Mitglied des Vorstands des Moskauer PEN-Zentrums.

Während der Zeit ihres Stipendiums möchte sie sich auf ihren neuen Roman konzentrieren, in dem sie Probleme mit wiederkehrenden Mustern nationaler Entwicklungen, imperialer Mentalität und historischer Traumata im heutigen Russland untersucht. In ihrem neuen Roman wird sie verschiedene Stile, Themen und ästhetische Ansätze kombinieren, um die Erzählung mit einer unterhaltsamen Handlung und einer gewissen Verschmelzung von Fiktion und Sachliteratur aufzubauen; sie verwendet dafür Material aus Dagestan sowie aus Moskau.

Im Gegensatz zu Ihren früheren Romanen könnte dieser Roman mehrfach in die jüngste Vergangenheit eintauchen – genauer, die neunziger Jahre – das Jahrzehnt, das in Russland schlecht verstanden und stark verteufelt wurde: "Ein Blick auf Chaos und Freiheit, ein dramatischer Zusammenbruch und fantastische Möglichkeiten – das ist es, was mich fasziniert und mich fragen lässt: Was wäre, wenn mein Land an diesem turbulenten, aber freiheitlichen Weg festhielte? Um das herauszufinden, muss ich eine funktionierende Mini-Welt mit lebendigen und vielfältigen Charakteren schaffen."

https://www.alisaganieva.com

© Tanya Zaharchenko
© Tanya Zaharchenko

Tanya Zaharchenko

Literatur

September, Oktober, November 2020

Auswärtiges Amt

Dr. Tanya Zaharchenko ist Literaturwissenschaftlerin, zurzeit ist sie an der University of Oslo in Norwegen tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind kulturelle Erinnerung und Trauma, Identität, Nation(en), Grenzen und Abgrenzungen sowie Konfliktnarrative. Sie war 2015 Albert-Einstein-Stipendiatin in Deutschland und veröffentlichte 2016 ihr Buch Where Currents Meet: Frontiers in Post-Soviet Fiction of Kharkiv, Ukraine. Sie hat in internationalen Zeitschriften und Sammelbänden publiziert. Ihren Doktortitel im Fach Slawistik erwarb Tanya Zaharchenko 2014 an der University of Cambridge; sie machte ihren Master of Science an der University of Oxford im Jahr 2007 und ihren BA am Bard College im Jahr 2003.

Im Rahmen des Projekts Art in a Conflicted World, gefördert vom Auswärtigen Amt, wird Tanya Zaharchenko ihre Forschung über die zeitgenössische Literaturlandschaft der Ukraine vorantreiben und in den drei Kontexten Traumatologie, Erinnerungsstudien und Literaturanalyse arbeiten. Nachdem sie die Kategorie ‚synchrone Kriegsromane‘ in ihrem jüngsten Artikel in der Slavic Review (https://doi.org/10.1017/slr.2019.95) eingeführt hat, untersucht sie weiterhin kulturelle, intellektuelle und literarische Antworten auf den Krieg in der Ostukraine.

© Sarah Dobai, Hidden in Plain Sight, 2015, film still (detail)
© Sarah Dobai, Hidden in Plain Sight, 2015, film still (detail)

Sarah Dobai

Bildende Kunst

September, Oktober, November 2020

Auswärtiges Amt

Sarah Dobais künstlerische Praxis basiert auf der Fotografie, erstreckt sich aber auch auf Film, Publikation und Performance. Ihre Arbeit reflektiert die zentrale Stellung der Fotografie und des Kinos in Bezug auf die aktuellen Debatten um Repräsentation, Realismus und Autorschaft. In ihrer jüngsten Arbeit konzentriert sie sich darauf, historische Werke der Literatur oder des Kinos zu reinszenieren und neu zu verwerten, um die Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen sozialen und politischen Gegebenheiten zu beleben und in den Vordergrund zu rücken.

Zu ihren jüngsten Projekten gehören die Performance und das fotografische Prosagedicht Bees in a Hive of Glass, das in Zusammenarbeit mit dem Romanautor Tom McCarthy im Auftrag von TANK und der Whitstable Biennale entstand.  Zu ihren jüngsten Ausstellungen gehören ihre Einzelausstellung Principles & Deceptions in der Or Gallery (Vancouver) und Filet (London) sowie The Vanishing Point in History mit Matthew Buckingham, Uriel Orlow und Lina Selander für L'été Photographique de Lectoure (Gers, Frankreich).

Ihre Publikation The Overcoat umfasst eine Neuveröffentlichung von Nikolai Gogols klassischer Novelle (1842), wurde von Four Corners Books herausgegeben und zeigt Fotografien kommerzieller Vitrinen in London und Paris. Diese Vitrinen werden hinsichtlich der Verwechslung zwischen Oberflächenerscheinung und Realität betrachtet, was sowohl in der Novelle als auch auf den Straßen der Stadt eine Rolle spielt. Weitere Ausstellungen umfassen Theatres of the Real, Fotomuseum Antwerpen, Belgien; Darkside II, Fotomuseum Winterthur, Schweiz; und City Lives, Bristol Museum & Art Gallery; The London Open, Whitechapel Art Gallery, London; On the Nature of Things, Kamloops Art Gallery, British Columbia, Kanada; und Troubled Water, Kuandu Museum of Fine Art, Taipeh.

Sarah Dobai arbeitet derzeit an ihrem neuen Film The Donkey Field, in dessen Mittelpunkt die Erfahrungen eines Kindes mit Vertreibung und Verfolgung in einem Europa der jüngsten Vergangenheit oder Zukunft stehen.

Sarah Dobai absolvierte einen Master in Bildender Kunst an der University of British Columbia, Vancouver, und arbeitete dort mit Jeff Wall und Ian Wallace zusammen. Sie lebt und arbeitet in London und ist Senior Lecturer für Bildende Kunst am Chelsea College of Arts.

http://sarahdobai.co.uk/

© Nikita Kadan
© Nikita Kadan

Nikita Kadan

Bildende Kunst

September, Oktober, November 2020

Auswärtiges Amt

Der 1982 in Kiew geborene Künstler, Autor und Aktivist Nikita Kadan studierte bis 2007 an der Nationalen Akademie der Bildenden Künste in Kiew in der Klasse für monumentale Malerei.

Seit 2004 ist er Mitglied der Künstlergruppe R.E.P. 2011 wurde Nikita Kadan mit dem Pinchuk ArtCentre-Preis und 2014 mit dem ‚Special Prize of the Jury of The Future Generation Art‘ ausgezeichnet. 2014 war er in der Gruppenausstellung The Ukrainians in der DAAD-Galerie in Berlin zu sehen, 2015 stellte er u. a. im ukrainischen Pavillon der Venedig-Biennale aus.

Das künstlerische Repertoire des ukrainischen Künstlers erstreckt sich von Installation, über Grafik und Malerei hin zu Wand- und Plakatgestaltung im öffentlichen Raum. So vielfältig wie die Medien sind auch die interdisziplinären Kooperationen, die er mit ArchitektInnen, MenschenrechtsaktivistInnen und SoziologInnen eingeht.

In seiner jüngsten Ausstellung Projects of Ruins im Jahr 2019 in Wien setzte er sich mit den aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen in der Ukraine und deren Grundlagen im Sowjetkommunismus auseinander.

http://nikitakadan.com

© Günter Agde
© Günter Agde

Günter Agde

Wissenschaft / Deutsch-deutsche Fragen

Juni, Juli, August 2021

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Dr. Günter Agde ist Filmhistoriker, er studierte Theaterwissenschaften an der Theaterhochschule Leipzig und promovierte an der Humboldt-Universität Berlin mit einer Arbeit über den Filmregisseur Kurt Maetzig. Zunächst war er als Schauspieldramaturg an verschiedenen DDR-Theatern, beim Henschelverlag Berlin sowie als Feuilletonchef der Programmzeitschrift FF Dabei tätig. Ab 1972 war er 17 Jahre lang wissenschaftlicher Mitarbeiter für Spielfilm an der Akademie der Künste Berlin. Daraus entwickelte sich ab 1991 seine weitere freiberufliche Karriere als Filmpublizist und Filmhistoriker mit Lehraufträgen an der Stiftung Deutsche Kinemathek Berlin und am ZZF Potsdam, an der FU Berlin, der HU Berlin und der HFF Babelsberg.

Günter Agde ist Mitbegründer und langjähriges Mitglied des Vereins CineGraph Babelsberg e.V. und der Redaktion Filmblatt. Er ist Co-Kurator der Retrospektive Die rote Traumfabrik, Meshrabpom-Film und Prometheus (1921–1936) zur Berlinale 2012 und zum Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm 2012. Außerdem ist er langjähriger Kurator der Programmreihe Wiederentdeckt im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums Berlin. 2019 war er Stipendiat des Deutschen Historischen Instituts in Moskau.

Während seines Aufenthalts in Wiepersdorf arbeitet er an einer filmhistorisch-kritischen Bestandsaufnahme, Analyse und Darstellung aller Arbeiten Günter Kunerts für Kino- und Fernsehfilme als geisteswissenschaftlicher Beitrag zur deutsch-deutschen Kulturgeschichte.

Publikationsverzeichnis: https://medienwissenschaft-berlin.de/leute/dr-guenter-agde/

© Mirzali Akbarov
© Mirzali Akbarov

Mirzali Akbarov

Literatur

Juni, Juli, August 2021

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Mirzali Akbarov, geboren 1955 in der Region Ferghana, Usbekistan, studierte am Staatlichen Pädagogischen Fremdspracheninstitut in Taschkent, der heutigen Weltsprachenuniversität. Er war zunächst Schullehrer für Englisch und arbeitete später als Korrespondent und Abteilungsleiter für eine Zeitung. Weitere zehn Jahre lang war Mirzali Akbarov Leiter und Chefübersetzer des Deutschen Dienstes von Radio Taschkent International (RTI).

Nunmehr ist er als freischaffender Übersetzer deutscher und deutschsprachiger Literatur tätig. Neben Kurzgeschichten und Erzählungen von Wolfgang Borchert, Friedrich Christian Delius, Stefan Zweig und Thomas Mann hat er vor allem Hermann Hesses Steppenwolf, Johann Wolfgang Goethes Maximen und Reflexionen und Über Pädagogik von Immanuel Kant aus dem Deutschen ins Usbekische übersetzt.

Als Germanist und freischaffender Literaturübersetzer war er mehrmals zum Studienaufenthalt in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er ist Mitglied der Internationalen Hermann-Hesse-Gesellschaft in Calw.

Während seines Stipendienaufenthaltes in Wiepersdorf wird er sich der Übersetzung des Briefromans Goethes Briefwechsel mit einem Kinde von Bettina von Arnim widmen.

© Iris Berndt
© Iris Berndt

Iris Berndt

Wissenschaft / Deutsch-deutsche Fragen

September, Oktober, November 2021

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Dr. Iris Berndt lebt als Kunsthistorikerin, Historikerin und Autorin in Potsdam. Sie studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Lateinische Philologie des Mittelalters an der Humboldt-Universität Berlin und der Freien Universität Berlin, promovierte 2002 über Druckgraphik, volontierte bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, war als Referentin beim Museumsverband des Landes Brandenburg e.V. tätig und von 2014 bis 2017 Direktorin des Käthe-Kollwitz-Museums in Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Brandenburgische Regional- und Landesgeschichte, Carl Blechen und die Malerei der Romantik sowie Malerei und Graphik des 18. und 19. Jahrhunderts. Seit 2009 ist sie Mitglied der Brandenburgischen Historischen Kommission.

Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt auf Erkundungen im Süden des Landes Brandenburg, 2015 erhielt sie den Heimatkundepreis des Landkreises Elbe-Elster. 2019 erschien von ihr Brandenburgs schöner Süden. Wanderungen durch den Landkreis Elbe-Elster.

Das Vorhaben in Wiepersdorf nimmt seinen Ausgangspunkt in Achim von Arnims Engagement für die Landwirtschaft, seinen Erfolgen und Niederlagen. Thema ist das heutige Leben im Dorf Wiepersdorf und die Frage, ob und wie die Menschen hier von ihrer Arbeit leben können, welche Wertschätzung Landschaft und Landwirtschaft im heutigen Wiepersdorf finden. Wanderungen und Gespräche bilden den Schwerpunkt des Wiepersdorf-Aufenthaltes, der durch Lektüre, Durchsicht von Archivalien und historische Literatur begleitet wird. Aquarelle und Fotos entstehen während des Prozesses, außerdem ein komprimierter Prosa-Text. Sie bilden in Wiepersdorf Ausgangspunkt für Gespräche ebenso wie für eine Sonderausstellung im Städtischen Museum Jüterbog.

© Nihad Nino Pušija
© Nihad Nino Pušija

Nezaket Ekici

Bildende Kunst

Juni, Juli, August 2021

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Nezaket Ekici, geboren 1970 in Kırşehir/Türkei, wanderte im Alter von drei Jahren mit der Familie nach Deutschland aus. In München studierte sie von 1994–2000 Kunstpädagogik (Abschluss Magister) an der Ludwig-Maximilians-Universität. Zeitgleich studierte sie Kunsterziehung auf Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München. Von 2000–2004 absolvierte sie ihr Diplom und war Meisterschülerin in Performance bei Prof. Dr. Marina Abramović an der Hochschule der Bildenden Künste Braunschweig. Ihre Werke und 250 verschiedene Performances präsentierte sie in mehr als 60 Ländern auf vier Kontinenten, in über 170 Städten, in unterschiedlichen Museen, Galerien und auf Biennalen. Sie war 2013/2014 Stipendiaten in der Kulturakademie Tarabya in Istanbul und im Jahr 2016/2017 Stipendiatin der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom. 2018 erhielt sie den Paula Modersohn-Becker-Kunstpreis, 2020 wurde Sie für das Kulturaustauschstipendium des Berliner Senats für die Teilnahme am Residenzprogramm des ISCP in New York ausgewählt.

Bei ihren Arbeiten konzentriert sich die Künstlerin auf Themen wie Identität, Religion, Kunstgeschichte und Architektur. Die Ideen für Ihre Arbeiten entstammen dem Alltagsleben, der gesellschaftlichen und kulturellen Atmosphäre, und präsentieren sich als Performances und Installationen. Die Künstlerin setzt ihren Körper als Erzählinstrument ein. Sie lebt und arbeitet in Berlin, Stuttgart und Istanbul.

Während des 3-monatigen Stipendiums in Wiepersdorf wird die Künstlerin die Video-Performance Apeiron Forest – Apex (AT) im Schlosspark und im angrenzenden Wald realisieren. Mit der Arbeit schließt sie an die Fotoarbeit Apeiron Forest an, die 2007 in Schloss Wiepersdorf entstanden ist.

http://www.ekici-art.de/

© Antje Blumenstein
© Antje Blumenstein

Antje Blumenstein

Bildende Kunst

September, Oktober, November 2021

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Antje Blumenstein studierte Grafik-Design an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg sowie Malerei/Grafik an der HfBK Dresden; sie war Meisterschülerin bei Prof. Bosslet. Seit 2017 ist sie Dozentin/Kuratorin der Takt-Residency Berlin.

Zu den jüngsten Einzelausstellungen gehören u.a.: tactics of lines, Galerie Nanna Preußners Hamburg, 2020; nineteen lines, Botschaft Berlin (2017); cross straight and turn around..., Galerie Kunsthaus Erfurt (2017); lines, Galerie Hammerschmidt & Gladigau, Erfurt (2016); five lines, Galerie Martin Mertens, Berlin (2014); lokal 10, CAD, Skulpturensammlung Albertinum Dresden (2012); Kunstkammer No. 7, Georg Kolbe Museum Berlin (2010). Darüber hinaus war sie an vielen weiteren Ausstellungen beteiligt, jüngst u.a. beim Brandenburgischen Kunstverein Potsdam, Galerie Axel Orbiger, Uferhallen Berlin, Deutscher Künstlerbund Berlin. In 2019 erhielt sie den Pollock-Krasner Foundation Grant.

Seit 2014 konzentriert sich die Künstlerin auf die drei Parameter der Darstellbarkeit des Raumes Linie, Form und Farbe. Mit linearen Objekten aus Neon, Kunststoff und Alurundstäben geht sie in neueren Arbeiten aus dem Bild heraus in den tatsächlichen Raum zurück und weitet sie zu Installationen aus. Dabei spielen die Aspekte Licht und Schatten eine immer größere Rolle.

Ihre dreidimensionalen Arbeiten, die Alufaltungen sowie die Neonobjekte, entstehen bisher ohne ein festgelegtes, mathematisches System. Der Arbeitsprozess beginnt stets mit Papiermodellen, experimentellen Faltungen von kleinen Stäben – und ist somit ein schöpferischer Zufallsprozess. In Wiepersdorf möchte Antje Blumenstein ein System entwickeln, das die Beschränkungen durch Seh- und Denkgewohnheiten umgeht. Ein solches mathematisches System, das auf dreidimensionalen Parametern basiert, wird die eigene räumliche Vorstellung erweitern. Formal soll eine Konstruktion erarbeitet werden, die es ermöglicht, die in ihrer Materialität sehr fragilen Neonglasobjekte mittels eines Metallsystems so zu stabilisieren, dass sie frei im Raum stehen können. Dabei soll die Konstruktion selbst Teil des Werkes werden, ohne die Linienführung der Neonstäbe dabei nur zu verdoppeln.

https://www.antjeblumenstein.de

© Sergej Khismatov
© Sergej Khismatov

Sergey Khismatov

Komposition

Juni, Juli, August 2021

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Sergey Khismatov wurde 1983 in St. Petersburg, Russland, geboren und studierte an der Europäischen Universität St. Petersburg. 2010–2012 besuchte Khismatov Kompositionsseminare von Prof. Moritz Eggert in München. Er nahm teil an Kompositionsmeisterklassen mit Enno Poppe, Boris Filanovsky, Pascal Dusapin, Sandeep Bhagwati und Helmut Lachenmann.

Als Komponist interessiert sich Khismatov für das Klangbild unserer Zeit, industrielle Klanglandschaft, Raummusik, Theatermusik usw. Arbeiten wie Cymbals Quartet, Microphones Quartet oder Voice Quartet sind von einer Industrieumgebung inspiriert und werden als Raummusik präsentiert. In 2017 realisierte Khismatov sein Werk A-Musik im Bergbau-Technik-Park im Leipziger Neuseenland.

Für seinen Kammeroper-Zyklus to the left erhielt er den Boston Metro Opera Advocacy-Award 2014. Er ist Gewinner des Hof Klang-Kompositionswettbewerbs 2013 mit dem Werk Voice Quartet. Seine Mini-Oper nach basho gewann 2012 den ersten Preis des OSSIA-Wettbewerbs in New York. Außerdem wurde er 2012 mit einem Preis des Ministeriums für Kultur von St. Petersburg ausgezeichnet und er war Preisträger der Franz Josef Reinl-Stiftung.

Im Jahr 2018 erhielt er ein Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen für das Projekt In Pursuit of Sound sowie ein Stipendium der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen. Im Jahr 2015 war er Stipendiat des Künstlerhauses European Dukley Art Residence in Budva; 2013–2014 war er Stipendiat im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg.

Im Rahmen des Projekts Signals wird Sergey Khismatov an einer weiteren Komposition für Megaphon arbeiten. Das Megaphon als Verstärker von Tonsignalen vermittelt unbewusst die Assoziation eines industriellen Prozesses, bei dem die Kommunikation über Funk oder mit Hilfe großer Hörner oder Megaphone erfolgt. Darüber hinaus funktioniert das Megaphon wie ein Filter – die Stimme, die durch das Prisma des Megaphons ertönt, erhält einen metallischen Farbton. Während der Aufführung der Komposition bewegen sich die SängerInnen des Megaphon-Chors und das Publikum gemeinsam durch den Park.

http://www.khismatov.com/home_de.html

© Anna Korsun
© Anna Korsun

Anna Korsun

Komposition

Juni, Juli, August 2021

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Anna Korsun hat Komposition in Kiew und München unter Moritz Eggert studiert. Ihre Arbeit ist an der Schnittstelle von Komposition, Performance und Sound Art angesiedelt. Sie komponiert für unterschiedliche Besetzungen, von Solo bis Orchester, einschließlich akustischer Instrumente, menschlicher Stimme, Elektronik und Klangobjekte, und arbeitet daneben auch für Projekte in Theater, Choreografie, Videokunst und Literatur. Ihre Stücke werden von professionellen Musikern, sowie auch Amateuren und Menschen ohne musikalische Ausbildung aufgeführt. Anna Korsun tritt als Performerin von Werken zeitgenössischer Musik auf, leitet Kunstprojekte und unterrichtet Komposition am Conservatorium van Amsterdam sowie bei internationalen Meisterkursen. Sie nahm an internationalen Konzerten und Festivals wie eclat, Darmstädter Ferienkurse, ISCM, Warschauer Herbst, Wittener Tage für neue Kammermusik teil, arbeitete zusammen mit Neue Vocalsolisten Stuttgart, SWR Vokalensemble, ensemble mosaik, ascolta, ensemble modern, AskoSchoenberg, Camerata Silesia, Silbersee, der Bayerischen Theaterakademie August Everding, der Ludwik-Solski-Akademie für darstellende Kunst in Krakau, dem LOH-Orchester und den Thüringer Symphonikern und sie war Stipendiatin der Villa Massimo in Rom, der Residenz für Neue Musik des Goethe Instituts in Kanada, der Akademie Schloss Solitude, und der Cité internationale des arts in Paris. Sie wurde mit zahlreichen Kompositionspreisen ausgezeichnet.

In Wiepersdorf arbeitet Anna Korsun an einer neuen Klanginstallation und Performance mit Menschen und ihren Stimmen sowie weiteren Klangquellen und Videoprojektion. Eine zentrale Komponente sind dabei das Publikum bzw. die BesucherInnen, die durch Interaktion selbst zum Teil des Klangbilds werden.

https://www.annakorsun.com/about_de.html

© Natalia Pschenitschnikova
© Natalia Pschenitschnikova

Natalia Pschenitschnikova

Komposition

Juni, Juli, August 2021

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Natalia Pschenitschnikova, geb. in Moskau, ist Sängerin, Flötistin, Performerin und Komponistin. Neben ihrer Solisten- und Kammermusiktätigkeit arbeitet sie in verschiedenen Theater- und Tanzprojekten. Schwerpunkte ihrer experimentellen Arbeit sind die Korrelation von Klang und Raum, die Ökologie des Klangs und die energetischen Eigenschaften von Klang und Stimme.

Neuere performative und installative Kompositionen widmete sie literarischen Werken der russischen und frühsowjetischen Avantgarde (Velimir Chlebnjkov, Aleksej Gastev). Sie bildet mit Martin Daske das Duo Voicetronic, mit Mikhail Mordvinov das Duo Pianovoice und leitet die experimentelle Stimmgruppe La Gol (Moskau). In ihrem aktuellen Projekt Brunnen der Erinnerung konfrontiert sie Audio-Footage von fremden Lebenserinnerungen mit ihrer eigenen Stimme.

Natalia Pschenitschnikova ist Absolventin des Staatlichen Tschaikowski-Konservatoriums. Sie interpretierte als Solistin zahlreiche für sie geschriebene Werke, u.a. von Bernhard Lang, Gia Kanchelli, Johannes Fritsch, Klaus Lang, Helmut Zapf, Sergej Newski, Helmut Oehring. Sie ist Spezialistin für die Vokalmusik von Giacinto Scelsi (Kooperation mit Michiko Hirayama). Sie arbeitete mit Dirigenten wie Theodor Kourentzis, Beat Furrer, Peter Rundel, Wladimir Jurowskij, Dennis Russell-Davies, Jürg Wyttenbach, Martiyn Brabbins zusammen und nahm an zahlreichen internationalen Festivals teil (Biennale Venedig, Donaueschinger Musiktage, Wien Modern, Berliner Festwochen, Märzmusik u.a.). Sie war Mitbegründerin des Moskauer Festivals für neue Musik ‚Alternativa‘.

Während ihres Aufenthalts in Wiepersdorf wird sie an ihrem neuen Stück Requiem for a Flower, einer Performance mit Objekten für Solostimme und Live-Electronics, arbeiten.

https://www.natalia-pschenitschnikova.com/

© Pablo Schlumberger
© Pablo Schlumberger

Pablo Schlumberger

Bildende Kunst

September, Oktober, November 2021

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Pablo Schlumberger, geboren 1990 in Aachen, lebt und arbeitet in Köln. 2016 machte er seinen B.A. an der Hochschule für bildende Künste (HfbK) in Hamburg bei Prof. Werner Büttner und Prof. Jutta Koether. 2018 schloss er sein Studium ebenfalls an der HfbK Hamburg mit einem M.A. bei Prof. Andreas Slominski ab. 2018/19 arbeitete er als Studioassistent im Atelier von Nicole Wermers in London. Seit 2018 arbeitet er als freischaffender Künstler in verschiedenen Medien.

Quer durch die Bereiche Bildhauerei, Malerei, Installation und Medienkunst schöpft er aus dem Fundus verschiedener (kunst-)historischer Epochen sowie der Hoch- und Popkultur. Alltägliche Gegenstände, die als wiederkehrende Motive Tradition und Moderne verbinden und ihre Spezifik verloren haben – wie Architekturen, Münzen und Brunnen – scheinen sich zu verselbständigen oder dienen als blinde Flecken für das noch nicht Gesehene. Sie verhalten sich als Solid Liquids wie zwei Seiten einer Münze, um die zunehmend toxische Vereinfachung kultureller Kompositionen in unserer alltäglichen Umgebung zu verdeutlichen.

Zu den jüngsten Einzelausstellungen gehören Kennen Sie Köln? Ne, meine Braut ist die See (Drawing Room, Hamburg, 2021) und Merry May (Genscher Gallery, Hamburg, 2019). Pablo Schlumberger wurde für das einjährige National Young Artist Fellowship des Kunstvereins Hannover ausgewählt, das er 2022 antreten wird. Im Jahr 2020 nahm er an der Ausstellung der Hamburger Arbeitsstipendiaten in der Sammlung Falckenberg teil. Er war außerdem beteiligt an Gruppenausstellungen wie Realismus mit Schleife (Kunstverein Harburger Bahnhof, Deutschland), The Finest Bubble (YELLOW artspace, Varese, Italien, 2019), Further thoughts on earthy materials (Kunsthaus Hamburg, DE/Deutschland, 2019) sowie the dead are long (Klosterruine Berlin, 2018).

Während seines Aufenthalts in Wiepersdorf wird Pablo Schlumberger an neuen großformatigen Malereien arbeiten, die das Relief als Übergang der klassischen zweidimensionalen Tafelmalerei zum dreidimensionalen Objekt in das Bild integrieren.

© Julia Carolin Kothe
© Julia Carolin Kothe

Julia Carolin Kothe

Bildende Kunst

Juni, Juli, August 2021

Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration, Rheinland-Pfalz

Julia Carolin Kothe (* 1991 in Gießen) macht und verbindet skulpturale Installation, Sound, Moving Image, Performance und Text. Ihre Praxis entwickelt sich über verschiedene Medien, Materialien und Formate hinweg, indem sie die (Un-) Möglichkeiten der Kommunikation zwischen Objekten und Körpern – einschließlich den Zuschauenden, Performer*innen und sich selbst – untersucht. Sie entwickelt und konstruiert die Rollen und Beziehungen, die die Beteiligten in verschiedenen Räumen und Szenarien spielen. Sie interessiert sich weniger für eine fertige Arbeit als dafür, wie diese Objekte und Subjekte in verschiedenen (Ausstellungs-) Formaten interagieren / zusammenspielen und welche physischen Spuren Prozesse und Handlungen hinterlassen. Durch nicht-lineare Narration reflektiert sie über haptische Begegnungen, die mithilfe ihrer Hände und aus Erinnerungen, Dialogen, Referenzen und Vorschlägen zusammengesetzt sind. 2019 schloss sie ihr Masterstudium an der Glasgow School of Art (UK) mit dem Schwerpunkt Skulptur ab. Sie hat außerdem einen Master der Kunsthochschule Mainz (D).

In Zusammenarbeit mit Künstler*innen hat sie verschiedene Plattformen wie Zines, Performance- / Kunstfestivals und Ausstellungen entwickelt. Sie ist Mitbegründerin des Raums ruelle (www.raum-ruelle.de) und veröffentlichte im Jahr 2019 chains – die erste Ausgabe einer Zine-Reihe im Centre for Contemporary Arts, Glasgow und in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Julia Gerke. Sie zeigte ihre Arbeit in mañana bold (Offenbach, Germany), ATLETIKA Gallery (Vilnius, Lithuania), Frankfurter Kunstverein (Frankfurt, Germany), Kunsthalle Mainz (Mainz, Germany), POKY—Institute of Contemporary Arts (Mainz, Germany), Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim (Rüsselsheim, Germany). 2020 veröffentlichte sie eine Radiosendung bei Palanga Street Radio (Vilnius, Litauen) und einen Text für Der TYP (Offenbach, Deutschland).

Julia Carolin Kothe lebt und arbeitet in Glasgow (Schottland).

https://www.juliacarolinkothe.de/

© Jairo Alvarez
© Jairo Alvarez

Clarisse Baleja Saïdi

Literatur

März, April, Mai 2021

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Clarisse Baleja Saïdi ist eine kanadische Schriftstellerin ruandischer und kongolesischer Herkunft. Geboren und aufgewachsen in der Republik Côte d’Ivoire, lebte sie später in Tunesien, in den USA, in Tansania, Kanada und Portugal; derzeit lebt sie in Toronto. An der Carleton University erwarb Saïdi einen B.A. in englischer Sprache und Literatur (2012) und im Helen Zell Writers' Program der University of Michigan absolvierte sie ihren M.A. in Creative Writing (2017). Sie lehrte kreatives und wissenschaftliches Schreiben an der University of Michigan, wo sie selbst bereits mehrere Preise im Rahmen des Hopwood Awards Program für ihre Belletristik, Poesie, creative nonfiction und Dramen gewann. Saïdi erhielt Stipendien von MacDowell, Yaddo, Hedgebrook, der La Napoule Art Foundation und anderen. Sie arbeitet derzeit an einem Debütroman, der sich mit Zeit, Entwurzelung und Kulturen der Intoleranz auseinandersetzt, sowie an einer Sammlung autoethnografischer Essays über künstlerische Migration und globales Schwarzsein.

Während ihres Aufenthalts in Wiepersdorf wird die Autorin, neben der Arbeit an einigen Essays und einem zweiten Roman, die letzten Überarbeitungen an ihrem ersten Roman Now Never Ends vornehmen.

Regina Scheer © KSW
Regina Scheer © KSW

Regina Scheer

Literatur

September, Oktober, November 2021

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Regina Scheer, in Berlin geboren, studierte Theater- und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 1972–1976 war sie Kulturredakteurin bei der Zeitung FORUM und arbeitet seither als freiberufliche Autorin, Redakteurin, Historikerin und Publizistin.

Zwischen 1966 und 1990 veröffentlichte sie Lyrik und literarische Beiträge in Anthologien und Zeitschriften, verfasste Liedtexte und publizistische Beiträge zu verschiedenen Themen. 1987–89 führte sie lebensgeschichtliche Tonbandinterviews mit ehemaligen Häftlingen des KZ Sachsenhausen und hat seither an zahlreichen Filmen und Ausstellungen zu diesem Thema mitgearbeitet. Nach 2000 widmete sie sich der Biografie-Arbeit mit MigrantInnen in Berlin-Wedding. Regina Scheer ist Mitglied des VS (Schriftstellerverband bei ver.di) und Mitglied des PEN.

Unter ihren zahlreichen Buchveröffentlichungen seit 1992 sind u.a. zu nennen:

Im Schatten der Sterne. Eine jüdische Widerstandsgruppe, Aufbau Verlag, Berlin 2004
Wir sind die Liebermanns. Geschichte einer Familie, Propyläen Verlag, Berlin 2006
Kurt Tucholsky, Hentrich & Hentrich, Teetz 2008
Max Liebermann erzählt aus seinem Leben, Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin 2010
Machandel, Roman, Albrecht Knaus Verlag, München 2014
Gott wohnt im Wedding, Roman, Penguin Verlag, München 2019

Während ihres Stipendienaufenthalts in Wiepersdorf widmet sich Regina Scheer ihrem Romanprojekt Bittere Brunnen, eine literarische Annäherung an das Leben von Hertha Walcher, geb. Gordon, Frau des kommunistischen Gewerkschafters und Politikers Jacob Walcher und Sekretärin von Clara Zetkin in den 1920er Jahren.

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Viktoriya Sukovata

Wissenschaft / Romantik

September, Oktober, November 2021

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Prof. Dr. Viktoriya Sukovata promovierte und habilitierte sich in Philosophischer Anthropologie und Kulturwissenschaft. Sie ist Professorin im Fachbereich für Kulturtheorie und Wissenschaftstheorie an der Nationalen Karazin-Universität Charkiw, Ukraine. In Charkiw unterrichtet sie Kulturwissenschaft, Geschlechtertheorie, Ethik, Ästhetik und Filmwissenschaft.

Viktoriya Sukovata hat mehr als 160 wissenschaftliche Artikel in den Bereichen Geschlechterforschung und Bildende Kunst, Kultursemiotik, Religions- und Jüdische Studien in internationalen Zeitschriften veröffentlicht.

Sie hat zu vielen internationalen Konferenzen beigetragen und ist Autorin von einer Einzel- und fünf Sammelmonographien sowie von drei Lehrbüchern.

Viktoriya Sukovata erhielt mehrere internationale Forschungsstipendien, u.a. des Kennan-Institute (Washington, D. C., USA), der Central European University in Budapest (Ungarn), der George Washington University (USA), der Lund University (Schweden), der University of Virginia (USA), der Universität Hamburg (Deutschland), der Columbia University (USA), der Freien Universität Berlin (Deutschland).

Während ihres Aufenthaltes in Schloss Wiepersdorf wird Viktoriya Sukovata ihre Forschungen über die Entwicklungsgeschichte des Totentanzes als künstlerisches und philosophisches Phänomen fortsetzen und dabei insbesondere dessen Säkularisierung hin zu einer neuen ‚profanen‘ Semiotik im Kontext einer globalen modernen Bildenden Kunst in den Blick nehmen.

© Anna Utkina
© Anna Utkina

Hakan Ulus

Komposition

Juni, Juli, August 2021

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Hakan Ulus (*1991 in Buxtehude) ist ein deutscher Komponist. Sein Kompositionsstudium absolvierte er bei Tristan Murail, Adriana Hölszky, Claus-Steffen Mahnkopf und Ernst Helmuth Flammer an der Universität Mozarteum Salzburg und der HMT Leipzig. Anregungen erhielt er zudem in Meisterkursen bei Pierluigi Billone, Brian Ferneyhough, Chaya Czernowin und Steven Kazuo Takasugi. Er war Fellow der Harvard Composition Institute Residency 2014, DRK Singapore 2015 und ManiFeste Academy 2017.

Aufführungen seiner Werke u.a. in Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweden, Türkei, USA, Australien, Singapur und Großbritannien durch u.a. Klangforum Wien, Ensemble intercontemporain, Ensemble Recherche, Talea Ensemble, Ensemble SurPlus, AuditivVokal Dresden, Norbotten NEO, Ensemble mise-en, IEMA-Ensemble, Ensemble Aventure and Hezarfen Ensemble.

Diverse Stipendien (u.a. Berlin Stipendium der Akademie der Künste Berlin 2017/18, Artist in Residence im Thomas Bernhard Haus Ottnang 2019, Kunststiftung NRW 2017, Jonathan Harvey Scholarship 2017–20, IEMA 2015/16), Preise (u.a. impuls Kompositionspreis 2017, AuditivVokal Kompositionspreis 2018) und Aufträge (u.a. Klangforum Wien Australien National Academy for Music).

Er unterrichtet an der University of Huddersfield, wo er derzeit seinen PhD in Komposition beendet (Supervisor: Aaron Cassidy und Liza Lim). Seit Januar 2020 unterrichtet er zudem Analyse und Ästhetik zeitgenössischer Kunstmusik an der Gustav Mahler Privatuniversität Klagenfurt. Seine Werke erscheinen bei Edition Gravis.

Während seines dreimonatigen Arbeitsaufenthaltes in Wiepersdorf wird Hakan Ulus ein neues Stück für zwei Bassklarinetten, zwei Saxophone und Schlagzeug komponieren. Klarinette und Saxophon zählen neben dem Klavier zu den ‚Hauptinstrumenten‘ in seiner Musik: „Mir geht es vor allem darum, den vokalen, ‚rezitierenden‘ Charakter der Instrumente in den Vordergrund zu stellen. Der gesamte Stimmapparat soll kompositorisch beleuchtet und dekonstruiert werden. Welches neue musikalische Material kann generiert werden, wenn das Ein- und Ausatmen in direkte Verbindung zum Instrument gebracht wird – beispielsweise Einsaugklänge kombiniert mit engen Vibrati und Flatterzunge? Das Interesse an diesem Ansatz kommt vor allem durch die musikalische Faszination an der Koranrezitation und ihren feinen Nuancierungen. Die Koranrezitation ist schon seit mehreren Jahren eine wichtige Inspirationsquelle für meine Musik.“

http://www.hakanulus.de/de

© Alena Wagnerová
© Alena Wagnerová

Alena Wagnerová

Literatur

September 2021

Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Alena Wagnerová ist eine aus Brno/Brünn stammende deutsch-tschechische Schriftstellerin, Kulturpublizistin und Oral-Historikerin. Sie beschäftigt sich in ihren literarischen wie auch publizistischen Arbeiten systematisch mit der Kultur und Geschichte Mitteleuropas, den deutsch-tschechischen Beziehungen und der Stellung der Frau in der modernen Gesellschaft.

Zu ihren bekanntesten Büchern gehören u.a.: Milena Jesenská – Alle meine Artikel sind Liebesbriefe; Im Hauptquartier des Lärms – Die Familie Kafka aus Prag; Sidonie Nádherná und das Ende von Mitteleuropa sowie die Novelle Die Doppelkapelle. Jahrelang widmete sich Alena Wagnerová in insgesamt drei Oral-History-Büchern dem Schicksal der Sudetendeutschen; in den Jahren 2003-2007 leitete sie den Oral-History-Teil einer Dokumentation der tschechischen Regierung, gewidmet den Schicksalen der deutschen NS-Gegner aus den Sudeten. Für ihre Arbeit für die deutsch-tschechische Verständigung wurde sie ausgezeichnet 2005 mit dem Pelikán Preis der Zeitschrift Listy, 2017 mit dem Preis Gratias agit des Außenministeriums der Tschechischen Republik und 2019 mit dem Sonderpreis des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.

Während ihres Aufenthaltes in Wiepersdorf im August 2021 möchte Alena Wagnerová an ihrem Dokuroman Stillleben mit einer deutschen Familie arbeiten, der sich dem Schicksal zweier Geschwister in der NS-Zeit widmet, wovon der Bruder für seine Menschenversuche in Buchenwald im Ärzteprozess in Nürnberg verurteilt wird, während seine Schwester als Euthanasie-Opfer stirbt.  

Außerdem möchte sie die Arbeit an einer Reportage über die Situation der Landwirtschaft in der Umgebung von Wiepersdorf und Jüterbog wieder aufnehmen, die sie bei ihrem letzten Aufenthalt in Wiepersdorf im Jahre 2016 begonnen hat.

Tina van de Weyer, 2020 © Naomi Liesenfeld  VG Bild und Kunst
Tina van de Weyer, 2020 © Naomi Liesenfeld VG Bild und Kunst

Naomi Liesenfeld

Bildende Kunst

Juni, Juli 2021

Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Naomi Liesenfeld lebt und arbeitet in Bonn. Von 2010 bis 2018 studierte Sie konzeptuelle Malerei und Bildhauerei in Saarbrücken und Zürich. 2018 wurde Sie Meisterstudierende bei Katharina Hinsberg. Sie war Stipendiatin in der Künstlerförderung des Cusanuswerk und erhielt 2018 ein Atelierstipendium im Atelierhaus des Bonner Kunstvereins.

Naomi Liesenfeld beschäftigt sich mit Farbe und ihrer Entfaltung in Raum und Zeit. In Ihrer künstlerischen Praxis entstehen abstrakte und minimalistische Arbeiten auf Leinen, Wand oder Papier sowie Objekte die versuchen, die Grenze zum Wahrnehmbaren zu dehnen. Liesenfelds Interesse gilt der Farbproduktion und den Eigenschaften von Bildträgermaterialien gleichermaßen. So zielt Ihr Tun auf ein Interagieren dieser beiden Welten. Oft sammelt und produziert Sie aus natürlichen Farbsubstanzen Pigmente, die mithilfe von Trocknungsprozessen und Mahlwerken zerkleinert ihre Palette ergeben. Aus Pflanzen und Früchten werden farbtragende Objekte, Kornblumen und Mohn zu Pigmentpulver verarbeitet, Stangenbohnen wachsen in Galerieräumen wo deren Ernte als Farbgeber für Wandmalerei und Zeichnung Verwendung findet. Diese nicht konservierten wandelbaren Farben zeigen ein Eigenleben und spielen mit den Seh- und Wahrnehmungsgewohnheiten der Betrachter während sie sich stetig verändern.

© Petra Thoss
© Petra Thoss

Petra Thoss

Bildende Kunst

Juli, August 2021

Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Petra E. Thoss schloss 1976 ihr Diplom-Studium der Visuellen Kommunikation und Buchillustration an der Folkwang-Universität der Künste ab. In Kalifornien (USA) erwarb sie zudem ein ‚Teaching Credential‘, eine Befähigung und Berechtigung zur Ausübung von Lehrtätigkeiten als Kunstdozentin. Sie ist Mitglied der San Francisco Society of Fine Arts, des Pacific Fine Arts-Festivals und des San Francisco Graphic Arts Workshop. In den Jahren 1991 bis 1993 studierte sie an der Hochschule der Bildenden Künste Saar Neue Medien und Performance Arts bei Prof. Ulrike Rosenbach. Studienreisen führten sie nach Amerika, Italien, Griechenland, Spanien, Indien, in das ehemalige Jugoslawien und die Türkei. Ab Ende der achtziger Jahre arbeitete und wohnte sie in Deutschland und in den USA, wo sie über zehn Jahre eine eigene Galerie in San Francisco betrieb; zurzeit lebt sie in Saarbrücken. Seit ihrer Zeit in San Francisco bearbeitet sie das Thema ‚Schuhe‘: Schuhe an Füßen sinnenfreudiger Göttinnen oder Schuhe im Kontrast oder in Symbiose mit der Umwelt, mit der Baukunst oder der Natur, sich verselbstständigte Schuhe, unterwegs von der Neuen Welt über das Alte Europa in den Orient. Das Fernsehen des SR 1 Saarland, Kulturspiegel, porträtierte und würdigte ihr Werk zu diesem Thema bereits viermal.

Während ihres Aufenthalts im Juli und August 2021 möchte sie experimentieren, sich auf die Suche machen, Ideen sammeln und Skizzenbücher für Neues anlegen und sich mit Text, Performance und Bild auseinandersetzen.

YouTube-Kanal von Petra E. Thoss

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Nero Campanella

Literatur

September, Oktober 2021

Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Nero Campanella wurde 1977 in Saarbrücken geboren und ist im Saarland aufgewachsen. Sein Studium der Literaturwissenschaften und Musikwissenschaft schloss er in Köln als Magister ab. Nach Veröffentlichung zahlreicher literarischer und Sachtexte (Kolumnen in der Berliner Zeitung, ein Reiseführer, Lyrik in Frank Zumbachs Balladenbuch, Der Exot u.a.) arbeitet er seit 2016 an dem mehrteiligen Erzählprojekt Fuga Mundi, in dessen Zentrum die autofiktionale Figur Nero Campanella steht. Anhand einer Reihe von Romanen und Paratexten verschiedener Gattungen wird vom Verschwinden der westlichen Welt erzählt. Auf Schloss Wiepersdorf wird Nero Campanella am ersten Teil der Reihe, Saturnische Nacht, weiterarbeiten.

© Vincent Welz
© Vincent Welz

Vincent Welz

Komposition

September 2021

Jeunesses Musicales Deutschland e.V.

Vincent Welz, geboren 2002 in Stuttgart, ist angehender Komponist. Mit Geige und Klavier aufgewachsen, beginnt er 2017 bei Philipp Vandré Kompositionsunterricht zu nehmen, wo er viele wichtige Anregungen erhält. Das Stuttgarter Musikgymnasium besucht er als erster Schüler mit Hauptfach Komposition. 2020 macht er Abitur und beginnt sein Kompositionsstudium bei Prof. Martin Schüttler an der HMDK Stuttgart. Vincent Welz ist Preisträger der Bundeswettbewerbe Jugend Komponiert 2019 und Jugend Komponiert 2020, Preisträger von Jugend Komponiert BW 2018 und wurde wiederholt für die Komponierwerkstatt des Arnold Schönberg Centers Wien (2018 und 2020) ausgewählt. Seine Stücke wurden bereits mehrfach öffentlich aufgeführt, und u. A. von Preisträger*innen des Deutschen Musikwettbewerbs aufgenommen. 2019 war er in einem Porträt im SWR zu hören.

© Susanne Gabler
© Susanne Gabler

Susanne Gabler

Bildende Kunst

September, Oktober, November 2021

Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern

Susanne Gabler lebt und arbeitet als Bildende Künstlerin in Wismar. Nach einem abgeschlossenen Studium der angewandten Kunst arbeitete sie freiberuflich in den Bereichen Freie Kunst, Grafik und Innenarchitektur. Seit 2019 hat Gabler gemeinsam mit zwei weiteren Künstlerinnen die geschäftsführende Leitung der Galerie Hinter dem Rathaus in Wismar.

2018 erhielt sie ein Landesstipendium und lebte und arbeitete als Artist-in-Residence auf Island.

Sie projektiert verschiedenartige Kunstprojekte, Kunstaktionen und Ausstellungen für Kunsthäuser. Sie arbeitet in unterschiedlichen Kollaborationen, erprobt sich in Wissenschaftskommunikation und ihre eigenen künstlerischen Arbeitsschwerpunkte sind Objekte, Rauminstallationen, partizipative Kunstaktionen und Fotografie.

Ungerechtigkeiten werden wiederkehrend Inhalt ihrer künstlerischen Arbeit. Im Entstehungsprozess entwickelt sie Übersetzungen vorerst abstrakter Gefühle. Die folgend primär ästhetisch wirkenden Objekte ermöglichen leichte Annäherung, sind aber im nahen Betrachten als Drama erkennbar. Intendiert verursachen die Kunstwerke sekundär Gefühle, durch welche die BetrachterInnen die Unmittelbarkeit ihrer Kunst erfahren. Widerspiegelnd zeigen ihre Arbeiten unsere Zerrissenheit zwischen Verbrauch und Erhalt – zwischen den Strukturen unserer Lebensgewohnheiten und der sich daraus ergebenden Verantwortung. Die seit Urzeiten existierenden Kreisläufe des Lebens sind das Grundprinzip der Nachhaltigkeit. Trotz dieses Wissens fragt Gabler sich, warum wir die Konsequenzen des Handelns ignorieren und unseren begrenzten Lebensraum missbrauchen, statt unser Handeln zu korrigieren. Gablers Kunst stellt die RezipientInnen in diese Konfrontation. Die anschließenden Reflexionen beobachtet sie und ergründet unsere gesellschaftlichen Verflechtungen in Strukturen und Wünschen.

In Wiepersdorf möchte Gabler sich mit den Artefakten des Neoliberalismus auseinandersetzen: Kommt „gut“ von „Güter“? Oder sollte „Güter“ nicht die Ableitung von „gut“ sein? Was ist das Gute? Was sind unsere höchsten Güter? Wer kann die lauten und deutlich weltlichen Bedrohungen nicht sehen, hören oder schmecken? – Wo steckt unsere Güte zwischen all unseren Gütern? Der Neoliberalismus funktioniert nur endlich und profitieren können nur die an dessen Spitze. Ich suche nach dem „gut“ in den Gütern und frage: Welche Güter verdienen eigentlich das Prädikat gut?

www.susannegabler.de
Instagram: @susagabler

© Theresa Eisele
© Theresa Eisele

Theresa Eisele

Wissenschaft / Romantik

Juni, Juli, August 2021

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Theresa Eisele lebt und arbeitet als Theaterwissenschaftlerin in Wien und Berlin. Sie studierte Medien- und Kommunikationswissenschaft sowie Theaterwissenschaft in Leipzig und Madrid. 2020/21 ist sie Visiting Fellow am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin. Zuvor war sie an der Universität Wien (tfm, 2016–2020) sowie am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur in Leipzig beschäftigt. Sie wirkte an der Enzyklopädie Jüdischer Geschichte und Kultur (Sächsische Akademie der Wissenschaften) sowie bei der Archivaufbereitung zum Jubiläum der Wiener Festwochen mit. Forschungsaufenthalte führten sie zudem nach Jerusalem. 2011–2016 war sie Stipendiatin der Dr. Hans-Kapfinger-Stiftung in Passau sowie als freie Journalistin – u.a. für das Magazin Kreuzer – tätig.

In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich mit der Theatergeschichte Wiens des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, mit historischer Anthropologie und jüdischer Geschichte. Ihre im Abschluss befindliche Dissertation untersucht die theatrale Aushandlung von jüdischer Zugehörigkeit um 1900 in Wien. Thematisch damit verknüpft ist ihr Buch, das 2021 erschien: Szenen der Wiener Moderne. Drei Artefakte und ihre Vorstellungswelten des Jüdischen (toldot. Essays zur jüdischen Geschichte und Kultur, Bd. 14, hg. von Yfaat Weiss). Gemeinsam ist allen Arbeiten der Versuch, Konzepte des Theatralen in kulturellen und sozialen Formationen aufzuspüren und zu historisieren.

Während ihres Aufenthalts in Wiepersdorf möchte Theresa Eisele ein Publikationsprojekt zur Ballonfahrerin Wilhelmine Reichard (1788–1848) entwickeln. Es soll über die Biographie von Reichard eine Geschichte des Spektakulären um 1800 erzählen und dabei auch die zunehmende Verwissenschaftlichung des Luftraums greifbar machen.

© Anne Hornemann
© Anne Hornemann

Maximilian Otto

Komposition

September 2021

Jeunesses Musicales Deutschland e.V.

Maximilian Otto war Schüler am Sächsischen Landesgymnasium für Musik Carl Maria von Weber Dresden in den Hauptfächern Klavier und Kontrabass sowie in den Nebenfächern Komposition und Dirigieren. Seit Oktober 2018 studiert er Orchesterdirigieren an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden bei Prof. Ekkehard Klemm. Zudem ist er seit 2019 Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes.

Er erhielt zahlreiche Kompositionspreise, u. a. den Bialas-Förderpreis der GEMA-Stiftung und zehn Bundespreise beim Bundeswettbewerb „Jugend Komponiert“. Zudem leitete er viele seiner Uraufführungen und dirigiert regelmäßig Orchester wie die Elbland Philharmonie Sachsen, die Sinfonietta Dresden, die Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz und sein eigenes Orchester „Junge Sinfonie Dresden“. 2019 führte er als Solist sechs Mal sein Klavierkonzert mit der Elbland Philharmonie Sachsen auf. Im selben Jahr wurde seine Orchestrierung des Contrapunctus I aus J. S. Bachs Die Kunst der Fuge mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen aufgeführt. Selbige Bearbeitung wäre 2020 im 9. Symphoniekonzert der Staatskapelle Dresden erklungen — die Aufführung wurde aufgrund der Corona-Pandemie leider abgesagt.

Maximilian Otto möchte in Wiepersdorf gern intensiv über seine Authentizität als Dirigent und die Ehrlichkeit beim Musizieren — ganz frei von irgendwelchen scheinbaren Zwängen oder Erwartungen, die man glaubt, erfüllen zu müssen — nachdenken. Darüber hinaus möchte er die Zeit nutzen, sein nächstes Orchesterwerk zu planen und sein dirigentisches Repertoire durch Studium zu erweitern.

Porträt sw

Corinna Kirschstein

Wissenschaft / Romantik

September, Oktober, November 2021

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Sonderstipendium"Deutsche Tischgesellschaft".

Forschungsstipendium der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf in Zusammenarbeit mit dem Goethe- und Schiller-Archiv, Klassik Stiftung Weimar

Corinna Kirschstein lebt in Halle (Saale). Die Theaterwissenschaftlerin ist seit 2017 als Lehrbeauftragte am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien tätig. Sie studierte Theaterwissenschaft und Germanistik an der Universität Leipzig, wo sie auch mit einer Dissertation über die Anfänge der universitären theaterwissenschaftlichen Forschung promovierte. Von 2007 bis 2010 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts zu dem Theater- und Filmkritiker Herbert Ihering. Als Lecturer arbeitete sie am Institut für Medienkultur und Theater der Universität zu Köln, bevor sie 2014 bis 2016 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Interdisziplinäre Zentrum für Pietismusforschung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wechselte.

Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der Theater- und Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit. Im Fokus ihres Interesses steht die Frage, wie künstlerische und kulturelle performative Praktiken Identitäten sowie Geselligkeits- und Öffentlichkeitsformen strukturieren. Ihr geht sie auch in ihrem Habilitationsprojekt zu „Formationsprozessen von Theater in der Frühen Neuzeit“ nach, das kurz vor dem Abschluss steht.

Während ihres Aufenthalts in Wiepersdorf wird Corinna Kirschstein zur „Deutschen Tischgesellschaft“ forschen, einem von Achim von Arnim 1811 gegründeten exklusiven Zirkel von Männern der preußischen Politik, Wissenschaft und Kunst. Durch die vom Goethe- und Schiller-Archiv zugänglich gemachten Akten der Zusammenkünfte der „Tischgesellschaft“ erhofft sie sich Einblicke in deren Ringen um einen neuen Habitus, der sich im Spannungsfeld der Auflösung ständischer Strukturen um 1800 und Sehnsüchten nach einer ethnisch und kulturell homogenen Gesellschaft verortet und dessen eigene Brüchigkeit in Abgrenzung zu den Feindbildern (Frauen, Franzosen, Philister und vor allem Juden) sichtbar wird.

Iryna Herasimovich © Nikita Fedosik
Iryna Herasimovich © Nikita Fedosik

Iryna Herasimovich

Literatur

November 2021

Private SpenderInnen & Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Iryna Herasimovich wurde 1978 in Minsk geboren. Die Literaturübersetzerin und Essayistin hat AutorInnen wie Lukas Bärfuss, Franz Hohler, Dea Loher, Nora Gomringer, Jonas Lüscher und Ilma Rakusa ins Belarusische übersetzt. Sie arbeitet als Dramaturgin und Kuratorin im Bereich bildende Kunst und ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Als Belarus noch ein weißer Fleck auf der Landkarte war, gab es bereits eine eigenwillige, heterogene Kulturszene, die sich Räume schuf, in denen Vorstellungen von einem nicht gegängelten Leben Gestalt annahmen. Unter den ungünstigen Bedingungen des rigiden und auf die sowjetische Vergangenheit fixierten Systems konnte sich eine parallele Gesellschaft entwickeln, in Nischen, für viele unsichtbar. Die Repressionen, die seit der Zerschlagung der weiß-rot-weißen Proteste das Land überziehen und die Gesellschaft traumatisieren, haben auch diese Nischen aufgelöst. Iryna Herasimovich gibt Einblicke in diese Szene. Vieles bricht jetzt auf: verdrängte Konflikte, Illusionen, Hoffnungen und Enttäuschungen. „Wer steht an welchem Punkt? Was war davor? Was kommt danach?”

Fatin Abbas © Marie C.
Fatin Abbas © Marie C.

Fatin Abbas

Literatur

Juni, Juli, August 2022

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Fatin Abbas wurde in Khartum, Sudan, geboren. Sie absolvierte ihren BA in Englisch an der Universität Cambridge (UK), promovierte in Vergleichender Literaturwissenschaft an der Harvard University (USA) und schloss ihren MFA in Belletristik am Hunter College der City University of New York (USA) ab, wo sie sowohl mit dem Bernard Cohen Short Story Prize als auch mit dem Miriam Weinberg Richter Award für ihr Schreiben ausgezeichnet wurde. Ihre Kurzgeschichten wurden veröffentlicht in Granta: The Magazine of New Writing, The Warwick Review, Freeman's: The Best New Writing on Arrival, und Friction. Ihre Sachbücher und journalistischen Arbeiten wurden unter anderem in Le Monde diplomatique, Die Zeit, The Nation, African Arguments und openDemocracy veröffentlicht. Ihr Roman Ghost Season erscheint demnächst bei W.W. Norton in den Vereinigten Staaten und Kanada.

Sie war Stipendiatin der Akademie Schloss Solitude (Stuttgart, Deutschland), Artist-in-Residence des österreichischen Bundeskanzleramts/KulturKontakt (Wien, Österreich), Writer-in-Residence des Maison Baldwin St-Paul-de-Vence (St-Paul-de-Vence, Frankreich) sowie Writer-in-Residence der Jan-Michalski-Stiftung und lehrte als Gastdozentin für Vergleichende Literaturwissenschaft am Bard College Berlin und als Visiting Assistant Professor of Writing am Pratt Institute (New York).

www.fatinabbas.com

Tomomi Adachi © naya collective
Tomomi Adachi © naya collective

Tomomi Adachi

Komposition

März, April, Mai 2022

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Tomomi Adachi ist ein Performer/Komponist, Klangpoet, Instrumentenbauer und Bildender Künstler. Er ist bekannt für seinen vielseitigen Stil und hat seine eigenen Sprech- und Elektronikstücke, Klangpoesie, improvisierte Musik und zeitgenössische Musik sowie ortsspezifischen Kompositionen, Kompositionen für klassische Ensembles, Theaterstücke, Chorstücke für ungeübte MusikerInnen und skulpturale Poesiestücke in der ganzen Welt aufgeführt und gezeigt, unter anderem im Hamburger Bahnhof, in der Tate Modern, bei Maerzmusik, im Centre Pompidou, im ZKM, im Palais de Tokyo und in der Akademie der Künste Berlin. Er interpretierte historische Werke der experimentellen Musik von Cornelius Cardew, Christian Wolff und sowie „Europera 5“ und „Variation VII“ von John Cage als japanische Erstaufführungen. Er hat mit einem breiten Spektrum an Materialien gearbeitet: selbstgebaute Interfaces und Instrumente, künstliche Intelligenz, Gehirnwellen, künstliche Satelliten, Twitter-Texte, Frakturen und sogar paranormale Phänomene. Als einziger japanischer Interpret von Lautpoesie führte er 1996 Kurt Schwitters' „Ursonate“ als Japan-Premiere auf. Zu seinen CDs gehören das Soloalbum von Tzadik, Fontec, Omegapoint und naya records. Von 2009 bis 2010 hielt er sich als Stipendiat des Asian Cultural Council in New York auf. Im Jahr 2012 war er Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. 2019 erhielt er den Award of Distinction der Ars Electronica.

www.adachitomomi.com

David Bird © Jonathan Aprea
David Bird © Jonathan Aprea

David Bird

Komposition

Juni, Juli, August 2022

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

David Bird lebt als Komponist und Multimedia-Künstler in New York City. In seiner Arbeit erforscht er das dramatische Potenzial elektroakustischer und multimedialer Umgebungen und beleuchtet dabei häufig die Beziehungen zwischen Technologie und Individuum. Seine Werke wurden auf der ganzen Welt bei Veranstaltungen und Festivals wie dem MATA-Festival in New York City, dem Gaudeamus Festival in Utrecht (Niederlande), dem Wien Modern Festival, dem SPOR-Festival in Aarhus (Dänemark), dem IRCAM Manifeste Festival in Paris, dem Musica Electronica Nova Festival in Wrocław (Polen) und dem Festival Mixtur in Barcelona aufgeführt. Er arbeitete zusammen mit Gruppen wie dem Ensemble Intercontemporain, dem International Contemporary Ensemble (ICE), dem Jack Quartet, dem Mivos Quartet, dem Bozzini Quartet, Yarn/Wire, Talea Ensemble, Mantra Percussion, Ensemble Proton Bern und loadbang.

David Bird ist Gründungsmitglied des in New York ansässigen Kammerensembles TAK und künstlerischer Leiter von Qubit New Music, einer gemeinnützigen Gruppe, die experimentelle Musikveranstaltungen in New York City kuratiert und produziert. Derzeit ist er Gastprofessor am Hamilton College, zuvor gab er Kurse in Komposition und Computermusik an der Columbia University, der New School und dem Stevens Institute of Technology.

davidbird.tv

© Thomas de Padova
© Thomas de Padova

Thomas de Padova

Literatur

September, Oktober, November 2022

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Thomas de Padova wurde 1965 als Kind deutsch-italienischer Eltern in Neuwied am Rhein geboren. Das Studium der Physik und Astronomie in Bonn und Bologna eröffnete ihm eine Vielfalt an Blickwinkeln, unter denen Forscherinnen und Forscher die Welt betrachten. Diese Perspektiven einem Leserpublikum näherzubringen, hat er sich zur Aufgabe gemacht, zunächst als Redakteur beim „Tagesspiegel“ und seit 2005 als freiberuflicher Autor und Publizist.

In Büchern wie „Alles wird Zahl“, „Leibniz, Newton und die Erfindung der Zeit“ oder „Das Weltgeheimnis“ hinterfragt er, wie sich Erkenntnisse und Fertigkeiten, die von einem Land in ein anderes gelangen, unter den jeweiligen lokalen Bedingungen in etwas noch nie Dagewesenes verwandeln können, sei es in ein astronomisches Fernrohr, die Unruh einer Taschenuhr oder ein Symbol wie „=“ für eine Rechenoperation, kurz: wie das Neue in die Welt kommt. Mit „Nonna“, einem Buch über seine süditalienische Großmutter, der Geschichte eines Sommers, der alle anderen Sommer in sich vereint, hat er sein erzählerisches Repertoire erweitert.

In Wiepersdorf möchte er an diese Entwicklung anknüpfen und sich ins späte 18. und frühe 19. Jahrhundert zurückversetzen. Sein besonderes Augenmerk soll dabei der schrittweisen Entdeckung einer Tiefenzeit gelten, die Zehntausende, Hunderttausende, Millionen von Jahren zurückreicht und in die der Mensch erst spät eintrat.

www.thomasdepadova.com

Annedore Dietze © Oliver Mark
Annedore Dietze © Oliver Mark

Annedore Dietze

Bildende Kunst

Juni, Juli, August 2022

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Annedore Dietze, geboren 1972 in Bischofswerda bei Dresden, studierte Malerei und Grafik an der Dresdener Hochschule für Bildende Künste. Nach einem Wechsel in die Fachklasse für Malerei von Prof. Ralf Kerbach schloss sie 1996 ihr Studium erfolgreich mit dem Diplom ab. Im Anschluss absolvierte sie zwei weitere Jahre an der Dresdner Hochschule als Meisterschülerin mit einem Förderstipendium für MeisterschülerInnen des Freistaats Sachsen. 1998 begann sie, in Berlin als freischaffende Künstlerin zu arbeiten und lebte für 2 Monate in Paris im deutschen Studentenhaus Heinrich Heine. 1998 und 1999 erhielt sie ein DAAD Stipendium für Großbritannien und konnte in London am Chelsea College of Art & Design ihren Master of Arts absolvieren. In den folgenden Jahren führten sie Künstlerreisen immer wieder nach Italien. 2010 ermöglichte ihr ein dreimonatiges Stipendium der Akademie der Künste Berlin einen Arbeitsaufenthalt in der Villa Serpentara in Olevano. 2012 bis 2019 reiste sie mehrfach für längere Zeit ins Ausland, darunter auch nach China, in die USA, Ägypten, Kambodscha und Mexiko.

Ausstellungen umfassen unter anderem „Wie es Euch gefällt und was wir sind“ (Galerie Knust/Kunz, München, 2021), „Annedore Dietze“ (Galerie Knut Hartwich, Sellin, 2020), „Schöne alte Heimat“ (Kunstsammlung Lausitz, Museum Senftenberg, 2020), „Segment H“ (Künstlerhaus Bethanien, Berlin, 2020), „Win Win“ (Ausstellung des Kunstfonds Sachsen, Halle 14, Leipzig, 2020), „CORPUS“ (Städtische Galerie Dresden, 2019) sowie „Sumo“ (Galerie Brennecke, Berlin, 2008) und „Annedore Dietze“ (Galerie Mühlfeld & Stohrer, Frankfurt/M., 2010).

www.annedoredietze.com

© Sarah Duffy, photo by Corey-Bartle Sanderson
© Sarah Duffy, photo by Corey-Bartle Sanderson

Sarah Duffy

Bildende Kunst

Juni, Juli, August 2022

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Sarah Duffys Praxis ist interdisziplinär: Sie umfasst Performance, Sound, Video sowie Installation und setzt den Fokus darauf, verborgene Erzählungen aufzudecken und nicht greifbare Elemente unserer Welt sichtbar zu machen. Dieses Interesse hat zu einer fortlaufenden Untersuchung der menschlichen Stimme und ihrer immateriellen Eigenschaften geführt. Duffy versucht oft, ihre Forschungen zu verkörpern; so hat sie sich beispielsweise nach einem ausführlichen Studium der spirituellen Geschichte des Bauchredens von Mystikerinnen sieben Monate lang zur Bauchrednerin ausbilden lassen und anschließend einzigartige ortsspezifische Performances beispielsweise in einem ehemaligen Verhörraum und einem Tunnel unter der Themse inszeniert.

Sarah Duffy (geb. 1986) lebt und arbeitet in Großbritannien. 2013 schloss sie ihr Studium an der Goldsmiths University of London mit einem MFA ab und war im Anschluss die erste Preisträgerin des Acme Goldsmiths MFA Studio Award. Zu ihren Projekten und Ausstellungen gehören die Solo-Performance Om3am x Sarah Duffy, veranstaltet von Hans Ulrich Obrist, Jos Bitelli und Felix Melia; Enjoy The Silence im Camden Arts Centre, London; The Frequency of Magic in der out_sight Gallery, Seoul; A Far Away Rendez-vouz im SixtyEight Art Institute Kopenhagen; The Ol' Switcheroo im Jupiter Woods, London, und Nothing is – everything just has been or will be in der gallery dam dam, Berlin. Zu ausgewählten Aufenthalten gehören: seMA Nanji im Seoul Museum of Art und ein Triangle Network Fellowship im Lugar a Dudas in Cali, Kolumbien. Im Jahr 2020 nahm Duffy am fünfjährigen Acme Fire Station Live/Work-Programm in London teil, 2021 arbeitete sie mit Artlink in Fort Dunree in der Grafschaft Donegal, Irland.

www.sarahcduffy.co.uk

© Sylke Enders
© Sylke Enders

Sylke Enders

Literatur

März, April, Mai 2023

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Regisseurin und Autorin, zunächst Studium der Soziologie und Gesellschaft- und Wirtschaftskommunikation, bevor sie von 1996 bis 2002 an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) Regie studierte.

Ihr erster Spielfilm „Kroko“ wurde 2004 mit dem Deutschen Filmpreis in Silber ausgezeichnet, sowie für den Europäischen Filmpreis in der Kategorie „Europäische Entdeckung des Jahres“ und für den deutschen Nachwuchspreis First Steps in der Kategorie „Abendfüllender Spielfilm“ nominiert. Auch bei den drei folgenden Filmen – ihrem Abschlussfilm „Hab mich lieb“ (2004), dem Kinofilm „Mondkalb“ (2007) und ihrem frei produzierten „Schlitten auf schwarzem Schnee“ (2011) – war sie für Buch und Regie verantwortlich. 2009 beteiligte sich Sylke Enders mit dem Kurzfilm „Schieflage“ an dem Episodenfilm „Deutschland 09 – 13 kurze Filme zur Lage der Nation“, bevor sie 2012 für den WDR erstmals das Drehbuch eines anderen verfilmte – „Geliebtes Kind“. 2013 wird ihr Fernsehfilm „Du bist dran“, 2014 ihr Kinofilm „Schönefeld Boulevard“ auf dem Münchner Filmfestival uraufgeführt. Ihre TV-Komödie „Zwei verlorene Schafe“ feierte ebenfalls 2016 in München seine Premiere. 2022 beendete sie die Arbeit an ihrem frei produzierten Spielfilm „PIA PIANO“  und verfilmte ihr Buch „Schlamassel“.

Petra Heymach © Friederike von Rauch
Petra Heymach © Friederike von Rauch

Petra Heymach

Wissenschaft / Deutsch-deutsche Fragen

Juni, Juli, August 2022

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Petra Heymach, geboren 1951 in Biedenkopf/Hessen, arbeitete nach einem sonderpädagogischen und einem Psychologiestudium als Lehrerin mit dem „Förderschwerpunkt Sprache“ an einer Schule in Berlin/ Kreuzberg. Ihr Interesse an Bettina von Arnim und ihrer Familie begann im 18. Lebensjahr. Zunächst näherte sie sich dem Thema mit Szenischen Lesungen wie Goethes leidige Bremse, Szenen einer Ehe (Literaturhaus Berlin) und diversen Vorträgen wie Bettina, eine Revolutionärin? Ab 1989 widmete sie sich gezielt der Familienforschung und recherchierte in den Archiven der (ehemaligen) DDR. 1992 erfolgte eine erste Ausstellung, Vom Familiensitz zum DDR-Künstlerheim Bettina von Arnim auf Schloss Homburg (Nordrhein-Westfalen). Ab 2000 begann eine intensive Recherche über den Maler Achim von Arnim-Bärwalde für eine Tagung auf Schloss Wiepersdorf 2001 mit dem Beitrag Ein Cravaller mit großen Feusten. Es folgten an der UdK eine Ausbildung zur Ausstellungskuratorin 2014 sowie diverse Weiterbildungen 2016 zum Thema. Von Mai bis Juli 2015 kuratierte sie die zweite Ausstellung auf Schloss Wiepersdorf über Leben und Werk der Malerin Bettina Encke von Arnim mit Begleitbuch: Die Malerei ist mein ganzes Glück.

Während ihres Aufenthalts in Wiepersdorf wird Petra Heymach weiter zu Leben und Werk des Malers Achim von Arnim-Bärwalde (Erster Enkel von Achim und Bettina von Arnim) arbeiten, schwerpunktmäßig zu seinen architektonischen und gestalterischen Veränderungen für Schloss Wiepersdorf; sowie zur Malerin Bettina Encke von Arnim, ihr Leben und Überleben mit Mutter und Schwestern in Wiepersdorf während der Zeit des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit bis 1947 in der SBZ und ihren Einsatz für den Erhalt des Schlosses Wiepersdorf als Haus für SchriftstellerInnen.

© Kaila Howell
© Kaila Howell

Kaila Howell

Wissenschaft / Romantik

Juni, Juli, August 2022

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Kaila Howell (geboren in California, USA) ist Doktorandin an der Harvard University. Sie arbeitet über Kunst, Ästhetik und Bildtheorie vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart mit Schwerpunkten auf Romantik und der Beziehung von Kunst und Philosophie. Ihre Forschungsinteressen umfassen Kunstpädagogik, Werttheorie, Schrift-Bild-Relationen, Mereologie sowie Prozessphilosophie.

Während ihres Aufenthalts in Wiepersdorf wird sie an ihrer Dissertation weiterarbeiten.  Das Dissertationsprojekt, in dessen Mittelpunkt der Frühromantiker Philipp Otto Runge steht, untersucht künstlerische Auseinandersetzungen mit dem Begriff „Bildung“.

Weitere Forschungsprojekte befassen sich mit dem Thema weiblichen Genies und der Kunst der Scherenschnitte.  Howell ist auch Schriftstellerin und arbeitet derzeit an einer Sammlung von Gedichten und Kurzgeschichten.

© Charlotte Misselwitz
© Charlotte Misselwitz

Charlotte Misselwitz

Wissenschaft / Deutsch-deutsche Fragen

März, April, Mai 2022

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Charlotte Misselwitz arbeitet in Berlin als Journalistin sowie als Medienwissenschaftlerin. Ihre Essays und Feature im Print- und Radiobereich bearbeiten Fragen und Geschichten zwischen Deutschland, Israel oder auch Osteuropa. Sie ist in Ost-Berlin geboren und hat länger in Russland sowie Israel gelebt. Im Schloss Wiepersdorf wird sie publizistisch als auch akademisch über ‚Antisemitismus in der DDR versus die Verbundenheit von Juden mit dem Staat‘ arbeiten. Exemplarisch soll anhand der Enkelgeneration des Wissenschaftlers Albert Wollenberger das linke Erbe der Juden in der DDR als „Segen und ein Fluch“ aufgearbeitet werden. Damit führt Charlotte Misselwitz eine jüngere deutsch-deutsche, akademische als auch mediale Debatte weiter, die sie zusammen mit Historikern wie Sonia Combe oder Wolfgang Herzberg anstieß. Es geht um vorherrschende Darstellungen der DDR als beispielsweise ‚antisemitisch‘, die teilweise weitaus progressiveren Verhältnissen in der DDR gegenübergestellt werden. Ihre Dissertation „Stereotypisierungen des Muslimischen in deutschen und israelischen Medien. Narrative Rückspiegelungen durch Medienkunstprojekte“ an den Universitäten Essen-Duisburg und Tel Aviv kommt demnächst bei De Gruyter heraus.

Maryam Palizban © Elmira Iravanizad
Maryam Palizban © Elmira Iravanizad

Maryam Palizban

Wissenschaft / Romantik

September, Oktober, November 2022

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Dr. Maryam Palizban, geb. 1981 im Iran, ist Theaterwissenschaftlerin, Autorin, Schauspielerin und Regisseurin. Sie promovierte 2014 an der FU und dem Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZfL) über „Figurationen des Märtyrers“. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZfL im Projekt „Figurationen des Märtyrers in nahöstlicher und europäischer Literatur“ (2012–2015): mit zwei Projekten „Märtyrer auf der Bühne. Aufführung des Märtyrertums in Ta’ziya als ein schiitisches Theater-Ritual“ und „Märtyrer des Ersten Weltkrieges 1914–1921“. Sie war Stipendiatin am Käte Hamburger Kolleg der Ruhr-Universität Bochum und veröffentlicht regelmäßig in Deutsch, Englisch und Farsi über Kultur- und Kunsttheorie, Philosophie und Religionswissenschaft. Im Iran ist sie als Filmschauspielerin durch Filme wie „Deep Breath“ (Cannes 2003) und „LANTOURI“ (Berlinale 2016) sowie als Dichterin bekannt geworden. Sie erhielt verschiedene Auszeichnungen, unter anderem für „Deep Breath“ als beste Hauptdarstellerin nominiert durch die iranische Filmakademie und das Fajr Film Festival. Ihre Dissertation, „Performativität des Mordes“ ist 2017 beim Kadmos Verlag erschienen. Seit 2005 lebt sie in Berlin und arbeitet als Wissenschaftlerin und Künstlerin in Berlin und Teheran. Seit dem 1. April 2021 ist sie Stipendiatin am Zentrum für Islamische Theologie der Westfälische Wilhelms-Universität Münster.

www.uni-muenster.de

David Polzin © Bahar Kaygusuz
David Polzin © Bahar Kaygusuz

David Polzin

Bildende Kunst

März, April, Mai 2022

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

David Polzin ist in Hennigsdorf in Brandenburg geboren und im benachbarten Velten aufgewachsen. Während seines sechsjährigen Studiums studierte er ein Jahr in Israel an der Bezalel Academy of Arts and Design Kunst. An der Weißensee Kunsthochschule Berlin (KHB) absolvierte er ein Diplom bei Prof. Eran Schaerf (2008) und einen Meisterschüler-Abschluss (2009).

Nach dem Studium hatte er seine erste Einzelausstellung in Berlin (Galerie Anselm Dreher) und 2010 seine erste internationale Einzelausstellung in Brüssel (Galerie Waldburger Wouters).

Seither hat er international ausgestellt, u.a. in Japan, Russland, Holland, Belgien, Schweiz und den USA. Seit seiner ersten institutionellen Einzelausstellung im MMK in Frankfurt a.M. (2013) liegt der Fokus seiner Arbeit auf der deutsch-deutschen Vereinigung der DDR und der BRD und der Wendezeit. In seinen Arbeiten kreiert er Design-Mischformen, mit dem Schwerpunkt auf Sitzmöbel und Gebrauchsgrafik, die aus ost- und westdeutschen Elementen bestehen.

www.davidpolzin.de

© Nellja Veremej
© Nellja Veremej

Nellja Veremej

Literatur

März, April, Mai 2022

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Nellja Veremej, geboren 1963 in Maikop, UdSSR, kam 1992 nach Berlin. Nach Zwischenstationen als Sprachlehrerin, Altenpflegerin, Journalistin für den „Freitag“ und einigen Jahren in Novi Sad (Serbien) ist sie seit 2010 als freie Autorin tätig. Sie debütierte 2013 mit dem Roman „Berlin liegt im Osten“, der auf der Longlist für den deutschen Buchpreis stand. 2016 erschien ihr zweiter Roman „Nach dem Sturm“. Sie wurde u.a. mit dem Chamisso-Förderpreis und dem Förderpreis des Hölderlin-Preises ausgezeichnet und war 2018 Stadtschreiberin in Magdeburg. 2021 erschien in der Serie "Berliner Orte" im bebra-Verlag ihr Buch über den Berliner Alexanderplatz.

jungundjung.at

© Antje Vowinckel
© Antje Vowinckel

Antje Vowinckel

Komposition

Juni, Juli, August 2022

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Antje Vowinckel ist Komponistin, Musikperformerin und Hörspielmacherin. Sie studierte Literatur, zusammen mit Musik und Soziologie in Bielefeld und schloss ihr Studium mit einer Promotion zu „Collagen im Hörspiel“ ab.

Anschließend absolvierte sie ein Volontariat beim SWR in Baden-Baden und arbeitete dort drei Jahre als Regieassistentin, Autorin und Dramaturgin. Nach dem Umzug nach Berlin im Jahr 2000 folgten Regiearbeiten Hörspiele und Klangkompositionen für zahlreiche Sender der ARD; später auch Produktionen für Konzert-Veranstalter, Ausstellungen, Festivals und CD-Labels. In den letzten Jahren realisierte sie außerdem diverse Installationen und Performances im öffentlichen Raum, Video-Kompositionen, Bühnen-Performances und ein Klang-Aquarium. Ihr Hörspiel Call me yesterday wurde in 17 Ländern gesendet und präsentiert. Antje Vowinckel widmet sich in ihrer Arbeit immer wieder dem Verhältnis von Musik und Sprache z.B. in Kompositionen mit Dialektmelodien oder in ihrer Methode des Automatic Speaking. Sie verwendet in ihren Kompositionen und Performances Alltags-Objekte, Instrumente elektronische Klänge und ihre eigene Stimme. Daneben ist sie gelegentlich als Essayistin, Dozentin, Kuratorin und Jurorin tätig. Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Preise und Stipendien, darunter den Karl-Sczuka-Förderpreis und Anerkennungen beim Prix Ars Electronica und Prix Phonurgia Nova. 2021 war sie nominiert für den Deutschen Musikautorenpreis und für die World Music Days in Shanghai.

antjevowinckel.de

Maryam Aghaalikhani © KSW
Maryam Aghaalikhani © KSW

Maryam Aghaalikhani

Bildende Kunst

Juni, Juli, August 2022

Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration, Rheinland-Pfalz

Maryam Aghaalikhani wurde 1983 in Teheran, Iran, geboren. 2010 machte sie ihren Bachelor in Bildhauerei an der Kunstuniversität Teheran. 2018 studierte sie Plastische Konzeption/Keramik an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz in Österreich bei Prof. Ingrid Smolle als Austauschstudentin. 2019 schloss sie ihr Masterstudium Künstlerische Keramik am Institut für künstlerische Keramik und Glas (IKKG) an der Hochschule Koblenz bei Prof. Markus Karstieß ab. Seit 2017 lebt und arbeitet sie in Höhr-Grenzhausen als selbständige Künstlerin. In den Jahren 2020 und 2021 war sie Mentee von Cornelia Rößler im Project „Mentoring für Bildende Künstlerinnen“ des Kulturbüros Rheinland-Pfalz. Einige ihrer Gruppenausstellungen waren in b-05 Montabaur, Künstlerhaus Metternich Koblenz, Westerwald Keramikmuseum Höhr-Grenzhausen, Kunstverein Bad Dürkheim e.V., Stiftskirche Kaiserslautern, sowie in Teheran und Linz zu sehen.

Bei ihrer Malerei konzentriert Maryam Aghaalikhani sich auf das Thema Geld und wählt als Bildmotiv die iranische Währung. Sie erzählt in ihrer Arbeit von Macht und Wert. Je nach Zeiten, Grenzen und Politik ändert sich ihre Bedeutung. Menschen und Inflation werden zu Erosionsmaterial und diesen Verlust an Wert überträgt sie in ausgeblichene und ausgewaschene Leinwände.

Während ihres Aufenthaltes in Wiepersdorf, wird Maryam Aghaalikhani dies mit dem Thema „Spielen“ kombinieren. In diesem Projekt wird sie jedoch drei verschiedene Währungen malen, die ein Wirtschaftssystem repräsentieren.

www.maryam-aghaalikhani.de

Andrea Hensgen © Jeannette Faure
Andrea Hensgen © Jeannette Faure

Andrea Hensgen

Literatur

Juni, Juli, August 2022

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Andrea Hensgen wuchs auf in einem sehr kleinen Dorf an der französisch/luxemburgischen Grenze. Diese Kindheit zwischen Wald und Wiesen, Scheunen und Ställen, verschrobenen Bauern und schrägen Nachbarn ist bis heute der Schatz, aus dem ihre Freude am Erzählen schöpft. Um den früh gefassten Entschluss, eine Schriftstellerin zu werden, in die Tat umzusetzen, schloss sie ein Studium der Literaturwissenschaft in Saarbrücken ab. Dabei entdeckte sie die großen Werke der europäischen Literatur.

Ihre Auseinandersetzung mit den geistigen Traditionen Europas prägt ihre Arbeiten bis heute, seit ihren ersten Büchern, Romane für Jugendliche. Philosophische Fragen stehen im Mittelpunkt des gesamten Werks. Ihr Blick richtet sich vor allem auf jene Entwürfe gelungenen Lebens, wie sie die europäische Kultur hervorgebracht hat. Mittlerweile hat sie im Bereich der Belletristik Romane, Erzählungen und auch eine Novelle veröffentlicht. Zugleich gehören Kinderbücher, Bilderbücher mit und ohne Worte sowie Sachbücher zur Frühpädagogik und zu Gartenthemen zu ihrem Werk.

Ihre Arbeit wurde vielfach ausgezeichnet, mit Preisen und Stipendien in verschiedenen europäischen Ländern.

Heute lebt Andrea Hensgen mitten in Sachsenhausen, einem Stadtteil Frankfurts, ebenso lebendig und voller wunderlicher Zeitgenossen wie damals ihr Dorf.

Julius von Lorentz © Jörg Pietzonka
Julius von Lorentz © Jörg Pietzonka

Julius von Lorentz

Komposition

September 2022

Jeunesses Musicales Deutschland e.V.

Julius von Lorentz, geboren 2003, gehört zu den vielversprechendsten jungen KomponistInnen Deutschlands. Er wurde von 2014 bis 2020 vom Institut zur Frühförderung musikalisch Hochbegabter in Kooperation mit der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover gefördert. Derzeit ist er Jungstudent im Fach Komposition bei Prof. Sidney Corbett an der Staatlichen Hochschule für Musik Mannheim und erhält Klavierunterricht von Prof. Fedele Antonicelli.

Der junge Komponist wurde bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. So erhielt er 2018 bis 2022 den Bundespreis Jugend komponiert. Bei der 30. Orchesterwerkstatt in Halberstadt gewann er sowohl den Preis des Festivals IMPULS als auch den Preis des Kuratoriums Stadtkultur. Außerdem wurde er mehrfach mit dem Preis der Bruno-Frey-Stiftung ausgezeichnet. Für seine Werke „Stimmen“ und „Spannungsfelder IV“ für Ensemble, Live-Elektronik und Videos erhielt er den Preis des Verbands deutscher Musikschulen und den Preis der GVL. Beim internationalen Joseph-Dorfman-Kompositionswettbewerb 2021 gewann er den Nachwuchspreis.

Julius von Lorentz nahm an zahlreichen Workshops, wie z. B. an der Komponierwerkstatt am Arnold Schönberg Center Wien und der international summer academy of music teil. Im Jahr 2020 war er der jüngste Teilnehmer der Masterclass des IMPULS Festivals für Neue Musik. Zahlreiche weitere Kompositionen entstanden als Aufträge der Stiftung NEUES ZEUG, des moers festivals, der Harzer Sinfoniker und des Projekts conTRUMPETary.

www.julius.von-lorentz.de

© Said Azh
© Said Azh

Said Azh

Komposition

September 2022

Jeunesses Musicales Deutschland e.V.

Said Azh, geboren am 3.6.1999 in Stuttgart, ist ein deutsch/persischer Komponist, der aufgrund seines Hintergrunds den Dialog zwischen persischen und westlich/deutschen Ide-alen in der Musik versucht zu erforschen. Den Bundeswettbewerb „Jugend Komponiert“ der Jeunesses Musicales gewann er vier Mal in Folge, mit den vorherigen Preisträgerstücken „Aban“, „Ghazal“, „Liminal Spaces“ und dem diesjährigen Preisträgerstück „Pasyryk-Fragmente“ für Flöte und Ensemble.

Andere Projekte umfassen Stücke für die Carl Bechstein Stiftung in Kooperation mit „NEUES ZEUG“, mehrere Orchesterstücke im Rahmen der Stuttgarter Musikschule, die sich mit türkischer Baglama-Musik auseinandersetzen und Zyklen für Stimme-Solo und Chor, wie „Kare hame rast“ für Stimme und Vibraphon, oder „Weltliche Gesänge“, die im Rahmen der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart aufgeführt wurden.

Außerhalb der Komposition ist Said Azh Chorleiter bei LU im Takt und studiert momentan in Stuttgart Musik und Englisch auf Lehramt.

© Badri Gubianuri
© Badri Gubianuri

Badri Gubianuri

Bildende Kunst

März, April, Mai 2022

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Geboren 1962 in Tianeti, Georgien. 1989 Abschluss am Kunstinstitut der Kunstakademie in Tiflis. Seit 1995 Monochrome Malerei. 2012 Mitbegründer der Künstlergruppe Alliance 22. Lebt und arbeitet in Kiew.

Ausstellungen u.a. 2017: [=] Monochromia Vol. II, Alliance 22 Gruppenausstellung, Theca Gallery, Mailand; 2016: [=] 35th Artistic Alliance [22|04|16], Mikhail Bulgakov Museum, Kiew, [=] Alliance 22 Gruppenprojekt als Teil der 3. „Ukrainian Cross-section triennial of Ukrainian Contemporary Art“ im Rahmen von Breslau 2016 [Kulturhauptstadt]; 2015: [=] Alliance 22 Gruppenprojekt präsentiert von DIEHL [Berlin], Viennacontemporary Fair, [=] Alliance 22 Gruppenausstellung als Teil des «Paper. World. Art» Projektes mit V Book Arsenal. Mystesky Arsenal, Kiew; 2014: [=] Alliance22 Gruppenausstellung, M17 Contemporary Art Center, Kiew; 2009: Performance “Spiritual science – Art”, Bottega Gallery, Kiew; 2007: Abstract Painting (B.Gubianuri, N. Krivenko), Karas Gallery, Kiew, Abstract Painting, “Dialogue”, Galerie “Soviart”, Kiew, Performance “ETYUD” Kurbas Centre, Kiew, Performance “ETYUD”, Karas Gallery, Kiew, Installation, “Composition № 2″, Karas Gallery, Kiew, Performance, “Labyrinth”, Karas Gallery, Kiew; 2006: “Who we are, where we are, where are we going. Reflections I, Karas Gallery, Kiew; 2003: Abstract Painting, Untitled, Galerie “Soviart”, Kiew.

Monika Hau © Kurt Hau
Monika Hau © Kurt Hau

Monika Hau

Bildende Kunst

September, Oktober 2022

Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Monika Hau wurde 1956 in Saarbrücken geboren. Sie hat von 2001 bis 2006 ihre künstlerische Ausbildung bei Professor Bodo Baumgarten, HBKsaar, erhalten, bis 2011 lag ihr Schwerpunkt auf der Malerei. Seit 2012 beschäftigt sie sich mit der Linie, der Linie im Raum und Netzstrukturen. Dieser Wendepunkt eröffnet neue Themen, die sowohl im Hier und Jetzt, als auch in der Gesellschaft verhaftet sind.

Unterschiedliche Lebensgeschichten werden zum Input zeichnerischer Darstellung und werden dadurch neu wahrnehmbar. Sie hinterfragt unsere Wahrnehmungen in dem sie Menschen, Wege, Distanzen, Wertloses und Unsichtbares sichtbar macht.

Bei ihrem neuen Projekt beschäftigt Monika Hau sich mit Dingen. In unserer schnelllebigen Zeit bleibt vieles unbeachtet. Dinge, die keinen momentanen Wert darstellen, sind von unserer Wahrnehmung ausgeblendet. Das Wertlose liegt als Abfall in öffentlichen Räumen, jedoch verweist es auf etwas. Fundstücke, die unbeachtet in unterschiedlichen Ländern im städtischen Raum, oder im ländlichen Raum liegen, werden transformiert.

Während ihres Aufenthaltes in Schloss Wiepersdorf will Monika Hau ihr angefangenes Projekt weiterführen.

www.abbozzo.de

Bild Malgorzata Sztremer 2024 (c) KSW

Małgorzata Sztremer

Bildende Kunst

September, Oktober 2022

Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Geboren 1972 in Bytom, Polen, erhielt Małgorzata Sztremer das Diplom der Malerei an der Kunstakademie Krakau und später das Diplom der Bildhauerei an der Hochschule der Bildenden Künste Saar, wo sie heute als Lehrbeauftragte für Malerei und Zeichnung arbeitet. An der dort angegliederten Abendschule ist sie Dozentin für Zeichnung. Sie wohnt in Saarbrücken.

In ihrer figurativen Malerei untersucht Małgorzata Sztremer unterschiedliche Rollen und Aspekte der Frau. Aktuell geht es um Hexen, sowohl diese aus den Märchen als auch die realen Personen. Inspiriert von mittelalterlicher und surrealistischer Kunst und Literatur malt Malgorzata Sztremer mimetisch den fantastischen Raum der Hexen. Ihre eigenen Erinnerungen und Beobachtungen gehören ebenfalls dazu. In diesem Bildraum stellen Natur und Architektur eine innere Landschaft dar. Figuren, die durch die Idee der Hexe als Hauptthema und durch malerischen Prozess entstehen, erhalten eine narrative Funktion. Attribute, wie Tiere und Gegenstände, drücken die Wechselwirkung zwischen der Erde und der femininen Seite des Menschen aus. Ein Anliegen ist dabei, die Verbindung zu altem Wissen über die Kräfte der Frau in unserer Gesellschaft aufrechtzuerhalten.

Davor beschäftigte Malgorzata Sztremer sich mit den unterbewussten Inhalten, die sich im privaten, familiären Leben abzeichneten.

www.malgorzatasztremer.com

Zmicier Vishniou ©  Siarhiej Ždanovič
Zmicier Vishniou © Siarhiej Ždanovič

Zmicier Vishniou

Literatur

Mai 2022

Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern

Zmicier Vishniou, geb. 1973, ist Prosaautor, Dichter, Performance-Künstler, Literaturkritiker und Programmdirektor der Literaturzeitschrift Teksty und Mitbegründer der Künstlerbewegung Bum Bam Lit. Seit 2007 leitet er gemeinsam mit Michas Bashura den unabhängigen Minsker Verlag Halijafy. In Martina Jakobsons deutscher Übersetzung erschien 2014 der Roman „Das Brennesselhaus“ (luxbooks). Ein Aufenthalt im Berliner Künstlerhaus Tacheles hat ihn zu diesem Debüt inspiriert. 2018 erschien sein Roman „Wenn Sie genau hinschauen, ist der Mars blau“, der noch auf seine Übersetzung ins Deutsche wartet. 2006 war er Gastautor im Literarischen Colloquium Berlin.

Übersetzungen ins Deutsche

Vishniou, Zmicier (2021): Papa, was ist Junta?; Point of No Return – Stimmen aus Belarus; https://lcb.de/digitalessay/belarus/ [Essay]

Vishniou, Zmicier (2019) : Kopf-Hämatom Nr. 2, In: Grand Tour: Reisen durch die junge Lyrik Europas. Hg. von Jan Wagner und Federico Italiano. Carl Hanser Verlag, München 2019.

Vishniou, Zmicier (2014): Das Brennesselhaus. Roman. Übers. Martina Jakobson. Wiesbaden: LUXBOOKS 2014. [Prosa]

Vishniou, Zmicier (2014): Günter Uecker. Übers. Martina Jakobson. In: Ostragehege 73-I/2014, S. 38. [Lyrik]

Vishniou, Zmicier [Višnëŭ, Zmicer] (2010): Aktuelle literarische Entwicklungstendenzen in Belarus. Übers. Thomas Weiler. In: Annus Albaruthenicus 2010. 227-238 [Essay]

Vishniou, Zmicier (2007): Kopf-Hämatom Nr. 2; unklar blieb: waren die vorhänge vögel …; Ich will eine Frau!; ich trete vor den spiegel …; kapillarenwege rasanter als züge … Übers. Martina Mrochen. In: die horen 4/2007 (228), S. 37-38 [Lyrik]

Vishniou, Zmicier (2007): Ich bin ein Wilddieb! Ich raube Gedichte in Deutschland!; Nächtliches; Flockenwirbel im Mai; Nur du allein!; worte: ein spiel des zufalls …; Punktiertezitadelle. Variante Nr. 5. Übers. Martina Mrochen. In: Frontlinie-2. Minsk: Łohvinaŭ 2007. S. 155-165. [Lyrik]

Vishniou, Zmicier (2006): Ich sitze im Koffer. Übers. Elke Erb und André Böhm. Berlin: Literarisches Colloquium 2006. [Lyrik]

Vishniou, Zmicier [Višnioŭ, Źmicier] (2005): Die Einsamkeit Napoleons; Die Tätzchen der Kaiserpaläste; Postscriptum zur Petersburger Passage; Bekenntnisse eines Jägers. Übers. Elke Erb und André Böhm. In: kafka 15/2005. S. 42-44. [Lyrik]

Vishniou, Zmicier [Višnioŭ, Źmicier] (2003): Aufgewacht inmitten von Stille und im Typhus …; Fledermäuse sind kein Graus …; die schläfrigen Lettern kriechen wie Kobras …; Ich verspäte mich zum Termin mit dem Beamten …; Verfrachte meinen Körper für einige Tage …; Ich sitze im Koffer … Übers. André Böhm. In: Frontlinie. Deutsche und Belarussische Anthologie. Minsk: Łohvinaŭ 2003. S. 184-197. [Lyrik]

zmiciervishniou.com

Uwe Loebens © Werner Richner
Uwe Loebens © Werner Richner

Uwe Loebens

Bildende Kunst

September 2022

Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Geboren 1958 in Völklingen Saar. Nach dem Grafik-Design Studium an der Fachhochschule Saarbrücken und dem anschließenden Studium der Malerei an der Hochschule der Bildenden Künste Saar fünf Jahre Lehrbeauftragter an der Hochschule. Zwölf Jahre Mitgliedschaft in der Redaktion der halbjährlich erscheinenden Kulturzeitschrift „Saarbrücker Hefte“, davon drei Jahre als verantwortlicher Redakteur. Seit fünfundzwanzig Jahren freier Mitarbeiter des Saarländischen Rundfunks im Bereich Kultur; Hörfunk- und Fernsehfeatures, vor allem aber aktuelle Kulturberichterstattung für das Kulturmagazin des SR-Fernsehens. Seit rund 35 Jahren Ausstellungstätigkeit.

In seiner kreativen Arbeit (Text, Malerei, Zeichnung) spürt er den Wunden unterschiedlichster Gewalterfahrung nach. Unter Gewalt versteht er dabei nicht nur die rohe körperliche oder psychische Attacke, sondern auch das unaufhörliche Einhämmern von medialen und Umwelteindrücken, die tagtäglichen An- und Überforderungen, die sowohl als körperliche wie mentale Erfahrung die persönliche Integrität gefährden. Im assoziativen Arbeitsprozess sammelt er die Reste des beschädigten Selbst auf. Die Arbeitsergebnisse verstehen sich als Dokumente dieses Prozesses.

Lukas Ratius © Philipp Majer
Lukas Ratius © Philipp Majer

Lukas Ratius

Bildende Kunst

Oktober 2022

Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Lukas Ratius wurde 1989 in Saarbrücken geboren. Zwischen 2011 und 2017 studierte er an der Hochschule der Bildenden Künste Saar und hält ein Diplom in Kommunikationsdesign. Für seine Abschlussarbeit »Taranto: Raffo, Cozze e Scontri« hat er 2016 sechs Wochen lang den Alltag einer Gruppe Fußballfans im süditalienischen Taranto dokumentiert.

Seit 2017 arbeitet er als freier Fotograf an eigenen Projekten und Fotobüchern oder für unterschiedliche Auftraggeber. Seine Fotos wurden in verschiedenen Magazinen und Zeitungen veröffentlicht, wie dem 11 Freunde Magazin, dem ZEITmagazin oder der Süddeutsche Zeitung (Auswahl). 2021 erschien das Fotobuch »Der Apparat« im Verlag Kettler, in dem die kleinteiligen Aspekte adminstrativer und politischer Netzwerke im Bundesland Saarland fotografisch beleuchtet werden. Zwischen 2020 und 2021 ist in Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Philipp Majer und in Koproduktion mit dem SR, MDR und rbb der Dokumentarfilm »18+ Deutschland – was junge Menschen bewegt« für die ARD entstanden. 2022 hatte Ratius unter dem Titel »Der Apparat und andere Geschichten« seine erste, institutionelle Einzelausstellung in der Stadtgalerie Saarbrücken.

In seinen freien Arbeiten beschäftigt sich Lukas Ratius während dokumentarischer Langzeitbeobachtungen vor allem mit der Sichtbarmachung gesellschaftlicher Mechanismen, Netzwerke und Strukturen.

lukasratius.de

© Róża BIłko
© Róża BIłko

Róża Biłko

Bildende Kunst

September, Oktober, November 2022

audan kunststiftung

Róża Biłko machte 2014 ihren Abschluss an der Kunstschule in Bielsko-Biała mit Spezialisierung auf Stoffdruck – Siebdruck. Im Jahr 2021 schloss sie ihr Studium am Institut für Grafikdesign im Studio für Schriftgestaltung und Kalligrafie von Dr. habil. Łukasz Chmielewski, prof. superv., und im Studio für Zeichnung und Illustrationstechniken von Dr. Marzena Łukaszuk ab.

Sie beschäftigte sich mit der Gestaltung von Schriftbildern und Illustrationen und träumte von Ruhm und Ehre in diesen Bereichen. Derzeit erstellt sie Kunstbücher, in denen sie Illustrationen mit origineller, frivoler Poesie kombiniert, die es ihr ermöglicht, den greifbaren und ungreifbaren Alltag zu beschreiben.
 Ständig auf der Suche nach mehr Sinn im Leben, macht sie derzeit eine Ausbildung zur Ergotherapeutin und gibt Kunstunterricht für Kinder.

Einzelausstellungen:

2020: Februar, “My first serious show”, Our Wall Gallery, Łódź, Polen

Gruppenausstellungen (Auswahl):

2022: “Exhibition of Drawing by Students of the Drawing Studio of the Institute of Painting and Drawing of the Academy of Fine Arts in Łódź”, Gallery on the Terrace im Dom Kultury 502, Łódź
2021: "SYNTEZA 2021 – Happy Accidents”, Griechenland,
2020: "Strzemiński's fine arts", Akademie der Bildenden Künste in Łódź

2019: "Letters & Letters", Galerie ASP Piotrkowska 68, Łódź

2019: "Experimentarium and visitors", Galerie ASP Piotrkowska 68, Łódź
2019: "For freedom", Textilmuseum, Łódź

2019: "From study to experiment", Galerie ASP Piotrkowska 68, Łódź
2018: "Exhibition of Student Works", Galerie 101-121

2017: "The Open Exhibition", Buchmuseum, Łódź

2017: "Poster of tommorow", Frankreich

2017: "VISION EXERCISES", Galerie Weiße Wand, Łódź

www.behance.net/rushaaa

© Sophia Ato
© Sophia Ato

Sophia Ato

Bildende Kunst

September, Oktober, November 2022

audan kunststiftung

Sophia Ato ist eine Multimedia-Künstlerin und Architektin. Sie wurde in Kiew, Ukraine, geboren und studierte Malerei und Architektur an der Shevchenko Art School. 2019 schloss sie ihr Architekturstudium an der Nationalen Universität Kiew (KNUBA) mit einem Master ab.

Im Rahmen ihres Studiums im Studio InLab erstellte sie ein parametrisches Forschungsprojekt über die Transformation von Raum.

Sie war beteiligt am Projekt des Innovationszentrums UnitCity und anderen multifunktionalen Komplexen.

Derzeit ist sie als Künstlerin für das Projekt MetaHistory tätig, das darauf abzielt, die Ereignisse des Landes in der digitalen Geschichte zu erfassen und dabei zu helfen, Mittel für den Wiederaufbau der betroffenen Städte zu sammeln.

Während ihres Aufenthalts in Wiepersdorf möchte Sophia Ato an einem Projekt arbeiten, das auf der Untersuchung der kulturellen und weltanschaulichen Vielfalt der Regionen der Ukraine und ihrer Selbstidentifikation basiert.

Aliaksandar Belsky © Yauhen Fedarovich
Aliaksandar Belsky © Yauhen Fedarovich

Aliaksandar Belsky

Bildende Kunst

Oktober, November 2022

RAZAM e.V.

2007 absolvierte Aliaksandar Belsky die Akademie der Künste in Minsk im Fach “Monumentalkunst”. Nach dem Studium übernahm er private Aufträge für Malerei, Sgrafitto und Mosaiken im Innen- und Außenbereich. Parallel dazu zeichnete Belsky zehn Jahre lang Filmplakate für ein Minsker Kino, etwa 700 solcher Plakate entstanden in dieser Zeit. Außerdem arbeitete er als Restaurator von Fresken an den Fassaden der Kirche in Nesvizh und dem Puslovsky-Palast. Eine ganze Zeit lang widmete er sich intensiv dem Malen von Porträts und grotesken Skizzen. Bis zu dem Moment, als er es leid wurde, menschliche Gesichter darzustellen. So wurde die Anonymisierung der handelnden Figur zentral für seine Arbeit.
Anfangs waren es Schneemännchen, auf die verschiedene Ereignisse und Zustände projiziert wurden. Parallel dazu tauchten Astronauten, Sturmtruppen aus Star Wars, Batman und andere auf. Derzeit formt Belsky seine eigene Mythologie. Er sucht nach einfachen Grundformen und wie sie miteinander interagieren können, welche literarischen, assoziativen, emotionalen Inhalte sie ausstrahlen. Belsky arbeitet klassisch mit Leinwand und Farbe, widmet sich aber auch digitaler Kunst.

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Stipendium im Rahmen des Projekts „PerspAKTIV – Austausch und Kulturplattform Belarus“. Das Projekt PerspAKTIV wird realisiert in Zusammenarbeit mit RAZAM, Ambasada Kultury und IN SITU Stiftung für zeitgenössische Kunst mit finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amtes. #civilsocietycooperation

 

© Wiebke Elzel
© Wiebke Elzel

Wiebke Elzel

Bildende Kunst

Juli, August, September 2023

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Wiebke Elzel studierte künstlerische Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB), Diplom 2006 bei Prof. Timm Rautert, Meisterschülerstudium von 2007–2009 bei Prof. Peter Piller, ebenfalls an der HGB Leipzig. Von 2012–2018 lehrte sie künstlerische Fotografie an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM).

Für ihre künstlerische Arbeit erhielt sie zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen. Ihre Arbeiten sind in verschiedenen Sammlungen vertreten, z.B. der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang, Essen oder der Sammlung der Kulturstiftung Sachsen. Ihre Arbeiten waren zuletzt unter anderem zu sehen im Haus am Kleistpark, Berlin, oder im Ludwig Museum Koblenz.

Wiebke Elzels künstlerische Arbeit ist geprägt von narrativen Elementen. Sie arbeitet hauptsächlich mit den Medien Fotografie und Text, die sie zu assoziativen Erzählformen verschränkt. Anhand von einzelnen Phänomenen, historischen Rätseln oder Ereignissen setzt sie sich mit gegenwärtigen Themen auseinander.

Neben dem Ausstellungsraum ist das Buchformat wichtiges Präsentationsmedium.

Seit 2007 lebt Wiebke Elzel als freiberufliche Künstlerin in Berlin.

wiebke-elzel.de

Isabella Maria Engberg © Manuel Glatter
Isabella Maria Engberg © Manuel Glatter

Isabella Maria Engberg

Wissenschaft / Romantik

März, April, Mai 2023

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Isabella Maria Engberg wurde 1994 in eine zweisprachige Familie in Dänemark hineingeboren und ist Doktorandin in Komparatistik an der Universität Aberdeen in Schottland. Ihr Projekt untersucht die Umweltvorstellungen in wissenschaftlichen Reiseberichten des 19. Jahrhunderts, deren Wurzeln in der einzigartigen Verschmelzung von romantischer Sensibilität, wissenschaftlichem Empirismus und Reisen in kolonialisierte Länder zu finden sind. Sie analysiert die Schriften von Alexander von Humboldt (1814–25), Charles Darwin (1839; 1845) und Ernst Haeckel (1882–3). Da alle drei Autoren mit der Entwicklung der ökologischen Wissenschaften in Verbindung gebracht werden, untersucht sie besonders die Beziehung zwischen deren wissenschaftlichem Werk und deren Umweltdarstellungen. Sie legt ihren Schwerpunkt darauf, wie protoökologische Beschreibungen und Reisebegegnungen in den Erzählungen interagieren und zum Leben erweckt werden.

Isabella Maria Engberg war von 2017–18 Austauschstudentin an der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und vor kurzem Gastwissenschaftlerin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Sie beendete ihre ersten fünf Studienjahre in Aberdeen mit einer Abschlussarbeit, in der sie die Beziehung zwischen Politik und Ästhetik in Georg Büchners literarischen Werken untersuchte. Während des Studiums hat sie mehrere Auszeichnungen erhalten und schloss als eine der Klassenbesten ab.

Hunjoo Jung © Igor Ripak, aNother Festival Wien, 2019
Hunjoo Jung © Igor Ripak, aNother Festival Wien, 2019

Hunjoo Jung

Komposition

September, Oktober, November 2023

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Hunjoo Jung ist ein in Deutschland lebender südkoreanischer Komponist von akustischer, elektronischer und elektroakustischer Konzertmusik sowie intermedialer Installationskunst. In den letzten Jahren hat Jung neben der akustischen Musik auch multikomplexe strukturelle Möglichkeiten erforscht, wie interaktive visuelle Medien, Live-Video und Video-Mapping, Licht und Laser, Sensoren, Aktionen und/oder skulpturale Formen von Objekten in einer breiten Palette von Kombinationen mit akustischer, elektroakustischer und elektronischer Musik in der Verräumlichung eingesetzt werden können.

Seine jüngsten Werke wurden/werden in Auftrag gegeben/aufgeführt von Ensembles wie Distractfold [UK], Curious chamber players [Schweden], Talea [USA], KNM Berlin, Recherche [Deutschland], Mimitabu [Schweden], Interstring Project [Deutschland], Surplus [Deutschland], S201 [Deutschland], Multilaterale [Frankreich], Solisten wie Taylor J. Borden vom Mivos Quartett [USA], Niklas Seidl vom Ensemble Mosaic [Deutschland] und Kevin Toksöz Fairbairn [USA] sowie andere.

Seine Musik wird/wurde bei verschiedenen Festivals uraufgeführt, darunter TIME SPANS [USA], Kontakte'19 [Deutschland], KNM Contemporaries [Deutschland], Harvard Group New Musik Series [USA], Kalv [Schweden], Sound of Stockholm [Schweden], Tzlil Meudcan [Israel], Klang [Dänemark], DEGEM 30 years Celebration Concert [Deutschland], Electronic Music Studio at UC Berkeley [CNMAT], Electronic Music Studio at Stanford [CCRMA], Musik 21 Festival [Deutschland], No Hay Banda [Kanada], Musik Futures [Großbritannien], Tongyeong International Music Festival [Südkorea], Barcelona Modern Music_Sampler Series, Crossroads International Music Festival [Österreich], Levande Musik [Schweden], Festival Klub Katarkt [Deutschland], International's Digitalkunst Festival [Deutschland], IGNM [Schweiz] und MA/IN Intermedia Festival [Italien] und andere. Außerdem erhält/erhielt er Stipendien und/oder Förderungen von der Ernst von Simens Musik Stiftung [Deutschland], Schloss Solitude [Deutschland], Musikfond e.V. [Deutschland], DCR Neustart Kultur [Deutschland], Goethe Institut Deutschland, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur [Deutschland], Goethe Institut Südkorea, Earl Brown Foundation [USA], Musik 21 Foundation e.V. [Deutschland], Georges Aperghis Commission Award [Griechenland], Culturele Activiteitenpremie' der Flämischen Regierung [Belgien], IGNM/ISCM/SIMC [Österreich] und so weiter.

hunjoojung.com

© Andreas Jüttemann
© Andreas Jüttemann

Andreas Jüttemann

Wissenschaft / Deutsch-deutsche Fragen

Juni, Juli, August 2023

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

PD Dr. Andreas Jüttemann ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter sowohl am Institut für Anatomie der Medizinischen Hochschule Brandenburg, am Institut für Geschichte der Medizin an der TU Dresden als auch als Privatdozent im Fach Historische Urbanistik an der TU Berlin tätig.

Er studierte Psychologie (FU Berlin und Bremen) sowie Urbanistik (Bauhaus-Universität Weimar). Er promovierte 2015 über preußische Lungenheilstätten (mit Schwerpunkt Brandenburg) an der Charité Berlin und habilitierte 2021 im Fach Wissenschafts- und Technikgeschichte an der TU Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Berlin-Brandenburgischen Regional- und Medizingeschichte.

Neben Auslandsaufenthalten in Polen, Frankreich und den USA organisierte er Stadtführungen und Ausstellungen und verfasste Bücher zur Berlin-Brandenburger Geschichte. Zuletzt erschien 2022 ein historischer Wanderführer durch den Hohen Fläming.

Im WiSe 2020/21 hat er zusammen mit Studierenden an der TU Berlin eine Ausstellung zur Geschichte des DDR-Kernkraftwerks Rheinsberg entwickelt. Das Projekt wurde durch die Hochschulrektorenkonferenz („Kleine Fächer, sichtbar innovativ“) gefördert. Im Oktober 2022 eröffnet eine Ausstellung zu „Fortschritt und Irrsinn der technischen Entwicklung im Kalten Krieg“, die ab Sommer 2022 in einem ehem. Nachrichtenbunker des DDR-Postministeriums in Strausberg gezeigt werden soll. Aktuell forscht er zu Protesten gegen den Bau der DDR-Kernkraftwerke Stendal und Dahlen nach dem Super-GAU von Tschernobyl.

© Matthias Klos
© Matthias Klos

Matthias Klos

Bildende Kunst

September, Oktober, November 2023

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Matthias Klos (geb. 1969) lebt und arbeitet in Wien und Niederösterreich. Ausbildung als Koch sowie Brauer und Mälzer. Studium an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg von 1993 bis 1999, Meisterschüler. Von 2002 bis September 2009 künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften der Kunstuniversität Linz, Bereich Experimentelle Gestaltung. 2010 bis 2011 Gastautor bei springerin und beim Online-Magazin artnet.de.

Zahlreiche Ausstellungen und Projekte unter anderen in folgenden Institutionen: Lentos Kunstmuseum Linz; Friedrich Kiesler Stiftung, Wien; University Galleries UC Irvine (USA), KW INSTITUTE FOR CONTEMPORARY ART, Berlin; Neues Museum, Nürnberg; Salzburg Museum, Salzburg; Kunsthalle Krems, Künstlerhaus Wien.

Matthias Klos wurde 2013 mit dem Staatsstipendium für künstlerische Fotografie des Bundesministerium für Kunst und Kultur ausgezeichnet, 2018 war er Stipendiat des Landes Schleswig-Holstein und erhielt 2021 den on the road again-Preis der österreichischen Kulturforen für Berlin.

Seine Arbeiten finden sich in den Sammlungen des Bundes, des Wien Museums, der Stadt Linz und des Salzburg Museums sowie in privaten Sammlungen.

m-klos.com

Philipp Krebs © Nikola Kaloyanov
Philipp Krebs © Nikola Kaloyanov

Philipp Krebs

Komposition

August, September, Oktober 2023

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Philipp Krebs studierte Komposition bei Martin Schüttler und Marco Stroppa in Stuttgart, bei Gordon Kampe in Hamburg sowie Philosophie an der Universität Stuttgart. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht die ebenso affirmative wie dezidiert kritische Auseinandersetzung mit Phänomenen der gegenwärtigen Popkultur, mit Alltagspraktiken und soziologischen Themen.

Sein Portfolio umfasst neben instrumentalen, performativen und installativen Stücken auch Kompositionen für Theater und Film. Seine Werke wurden von Interpret*innen wie dem Ensemble Modern, Decoder Ensemble, AAA—AAA Gitarrenduo, electronic ID, Pony Says, Suono Mobile, Emex-Ensemble oder Ensemble Recherche bei u.a. den Donaueschingen Musiktagen Next Generation, ECLAT Stuttgart, CRESC. Biennale Frankfurt am Main, ACHT BRÜCKEN Köln, blurred edges Hamburg, Klub Katarakt Hamburg oder Der Sommer in Stuttgart aufgeführt.

Philipp Krebs war Stipendiat der Villa Aurora Los Angeles und der Claussen-Simon-Stiftung in Hamburg. 2023/2024 folgt ein Stipendienaufenthalt an der Cité des Arts in Paris. Er ist Preisträger des 68. Kompositionspreises der Landeshauptstadt Stuttgart 2023/2024. Seit 2022 ist Philipp Krebs Artistic Co-Director des Stuttgarter Ensembles Pony Says.

philipphkrebs.wordpress.com

© Yulia Marfutova
© Yulia Marfutova

Yulia Marfutova

Literatur

Juni, Juli, August 2023

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Yulia Marfutova, geboren 1988 in Moskau, studierte Germanistik und Geschichte in Berlin und wurde in Münster promoviert. Ihr erster Roman „Der Himmel vor hundert Jahren“ stand auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2021 und wurde mit dem Debütpreis des Buddenbrookhauses und dem Friedrich-Hölderlin-Förderpreis ausgezeichnet. Yulia Marfutova lebt in Boston.

© Erhard Schmied
© Erhard Schmied

Erhard Schmied

Literatur

Juni, Juli 2023

Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Geboren 1957, aufgewachsen in der Nähe von Frankfurt/M. Studium der Psychologie. Zwei Kinder. Lebt als Autor, Lektor und Dramaturg in Saarbrücken. Prosa, Hörspiele, Drehbücher, Stücke fürs Kinder- und Jugendtheater.

Zuletzt erschienen:

„Crash“, Kriminalhörspiel (WDR 2022)
„Nebel heißt Leben rückwärts“, Hörspielreihe, 12 Folgen, zusammen mit Madeleine Giese (SR 2021/22)
„Respekt“, Kriminalhörspiel, Folge der Reihe ‚ARD-Radio-Tatort‘ (SR 2021)
„Des Kaisers neue Kleider“, Stück für Kinder (Theater Überzwerg 2021)
„Der Winkelgast“, 45minütiger Dokumentarfilm über den Dichter Johannes Kühn für den Deutschunterricht, Drehbuch und Regie (LPM 2021)
„Singe, wem Gesang gegeben“, Hörspiel, Folge der Reihe ‚Das Schreckmümpfeli‘ (SRF 2020)
„Über die Dörfer“, Kriminalhörspiel, Folge der Reihe ‚ARD-Radio-Tatort‘ (SR 2019)
„Gute Fahrt“, Hörspiel, Folge der Reihe ‚Das Schreckmümpfeli‘ (SRF 2018)

Stipendiat der Drehbuchwerkstatt München (1990/91); Arbeitsstipendium der Villa Massimo in Olevano (1993), Stipendium Schloss Wiepersdorf (2002). Preis beim Würzburger Literaturpreis (1984); Literaturförderpreis Ruhrgebiet (1986); Nominierung für den Deutschen Kindertheaterpreis (2002).

Lehraufträge für Hörspiel und akustisches Erzählen sowie für Szenisches Schreiben.  Zu den gleichen Themen Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im gesamten deutschsprachigen Raum.

erhard-schmied.de

© Armin Schmitt
© Armin Schmitt

Armin Schmitt

Literatur

April, Mai 2023

Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Armin Schmitt, geboren 1955. Aufgewachsen in einem saarländischen Dorf am Rande des Hunsrücks. Prägend für die Kindheit waren Katholizismus, die ungeliebte Schule, das Hügelland und Arbeitermilieu, in dem er heranwuchs. Einer der Großväter war Bergmann, der andere Hüttenarbeiter, der Vater Dreher. Die Frauen besorgten den Haushalt. Durch die Einführung des BAföGs öffnete sich ihm die Tür zur Bildung, so dass er Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte studieren konnte. Lehrer wollte er werden, doch nach dem Studium arbeitete er zunächst im Staatlichen Konservatoramt in Saarbrücken zum Thema Industriekultur. Seither ließ ihn die Kulturarbeit nicht mehr los. Neben seiner Tätigkeit erst als Lehrer und dann als Fortbildner über drei Jahrzehnte hinweg war er u. a. Künstlerischer Leiter des Festivals schichtwechsel (1990–2003) im Weltkulturerbe Völklinger Hütte, kuratierte Ausstellungen im saarländischen Landtag und trat als Rezitator auf. Derzeit ist er als Co-Künstlerischer Leiter im KuBa – Kulturzentrum am Eurobahnhof (seit 2007) in Saarbrücken tätig. Im Laufe der Zeit sind einige Publikationen entstanden, vorwiegend in den Bereichen Industriekultur und Kunst. An zahlreichen didaktischen Veröffentlichungen hat er mitgewirkt. In letzter Zeit hat er sich gestalterisch mit der Verknüpfung von Bild und Text im Rahmen eines „Wochenbuches“ auseinandergesetzt. Prägnante Erfahrungen auf vielen Reisen finden aktuell ihren Niederschlag in einer Anthologie von Reiseminiaturen. Lebt und arbeitet in Saarbrücken.

Carsten Schneider © Jacqueline Majumder
Carsten Schneider © Jacqueline Majumder

Carsten Schneider

Komposition

September, Oktober, November 2023

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Carsten Schneider wurde 1971 in Bad Oldesloe geboren. Das Studium der Angewandten Kulturwissenschaften an der Universität Hildesheim schloss er 1997 mit Diplom ab. Seitdem widmet er sich der Komposition in WORT, BILD und TON.

Im Bereich WORT zählt man mehr als 25 aufgeführte Theaterstücke und viele veröffentlichte Kurzgeschichten.

Im Bereich der BILDER entstehen vorrangig Zeitungscollagen. Jede Collage würdigt ein einzelnes Wort wie „Geist“, „Zwischen“ oder „Nichts“. Diese Bilder vereinen Zeitgeschichte und Schönheit. Sie repräsentieren zugleich Mediengeschichte, denn für einzelne der großformatigen Collagen dauert die Sammelzeit länger als 20 Jahre. Für seine Bildwerke schuf Schneider ein atemberaubendes Archiv von mittlerweile 350.000 fein sortierten Zeitungsausschnitten.

Im Bereich TON sind unter vielen Hörspielen besonders die „Konstruktionen des Deutschlandfunks“ zu nennen. Das sind Originaltonhörspiele, die ihn nicht nur in eine Reihe mit Ludwig Harig und Ror Wolf stellen, sondern mit denen er nahezu ein eigenes Genre geschaffen hat. Denn weltweit einzigartig ist das Zusammenspiel einiger dieser Audiocollagen mit Bildcollagen des gleichen Sammelthemas. Die Titel sind Programm: „Der Atem eines Tages“, „Die Nomen eines Monats“, „Die Gefahren eines Jahres“ und viele weitere Werke.

In Wiepersdorf wird Carsten Schneider abermals die Konstruktion des Deutschlandfunks erkunden. Der Arbeitstitel lautet: „Und eines Tages im Deutschlandfunk“. Dafür zerschneidet er einen kompletten Sendetag und sucht und sammelt jedes „und“ heraus. Die Wörter rechts und links davon lässt er vorerst stehen. Dann beginnt die musikalische Komposition des Materials und … und dazu entstehen Zeitungscollagen aus und … und … und …

© Björn Siebert, VG Bild-Kunst
© Björn Siebert, VG Bild-Kunst

Björn Siebert

Bildende Kunst

September, Oktober, November 2023

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Björn Siebert, geboren 1978 in Hamburg, lebt und arbeitet in Leipzig. Er studierte Kommunikationsdesign und Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig in der Klasse von Timm Rautert. Im Jahr 2010 erlangte er in der Meisterklasse von Timm Rautert und Christopher Muller seinen Abschluss als Meisterschüler. Er gewann mehrere Preise und Stipendien, u.a. 2012 den renommierten Preis für Zeitgenössische deutsche Fotografie der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, 2013 den Otto-Steinert-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) und 2019 den Preis der Leipziger Jahresausstellung. Seine Arbeiten wurden u.a. in der Städtischen Galerie Karlsruhe, der Städtischen Galerie & Kunstverein Speyer, dem Kunstmuseum Ahrenshoop, der Stadtgalerie Kiel, der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig, dem Museum der Bildenden Künste in Leipzig, dem Museum Folkwang in Essen und dem Centre de la Photographie Genf ausgestellt. Seine Arbeiten sind in verschiedenen Sammlungen und Museen wie dem Museum der Bildenden Künste Leipzig und dem Museum Folkwang in Essen vertreten. Er ist Mitbegründer der internationalen Künstlergruppe darktaxa. darktaxa-project versteht sich als eine Arbeits- und Diskursplattform von Künstler*innen, die experimentell an der Schnittstelle von Fotografie und neuen digitalen bildgebenden Verfahren arbeiten.

bjoern-siebert.de

Anne-Marie Stöhr © KSW
Anne-Marie Stöhr © KSW

Anne-Marie Stöhr

Bildende Kunst

Juli, August 2023

Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Anne-Marie Stöhr, eine viersprachige bildende Künstlerin mit kulturellem Hintergrund in Deutschland, Schweden und Frankreich, absolvierte ihr Studium an der Hochschule für Bildende Kunst in Saarbrücken mit einem Austauschsemester an der École des Arts Décoratifs Strasbourg und einem Vorstudium der Malerei an der Dômen Konstskola Göteborg. Sie lebte von 2002 bis 2019 in Kalifornien. Arbeitsaufenthalte in Grenoble, Göteborg und Berkeley (CA). Ihre Werke werden international ausgestellt und befinden sich in öffentlichen Sammlungen des Schwedischen Kulturrates, des Kulturamtes Göteborg, des Ministeriums für Kultur und Bildung Rheinland-Pfalz und des Ministeriums für Kultur und Bildung des Saarlandes. Sie ist stellvertretende Vorsitzende des Saarländischen Künstlerhauses Saarbrücken.

In ihrer Arbeit untersucht sie den Rand der Lesbarkeit. Als abstrakte Malerin interessiert sie Malerei als Sprache, als Markierung mit intrinsischer Semantik. Die scharfe Abgrenzung zwischen gemalter und unbemalter Oberfläche oder dem Zusammentreffen zweier Maltechniken, wo Gestik Bild wird, ist ihr zentrales Anliegen. In ihren Studienjahren hat sich ihre Malerei zum prozeßhaften entwickelt und sie interessiert die Unmittelbarkeit und die Präsenz des kreativen Prozesses. Die Gestik, die Zeit und die Materialität eines Werkes ist in ihrer Malerei immer sichtbar. Sie arbeitet mit flüssiger Tusche und Acryl auf verschiedenen Oberflächen wie synthetischem Papier, Leinwand, Papier und Holz. Bei Ausstellungen arbeitet sie gerne bezogen auf einen Raum, in dem verschiedene Malerei-Module miteinander in einen Dialog treten und einen neuen Kontext abstrakter Bedeutung formen.

astohr.com

Aylin Ünal © Imanuel Scheiko
Aylin Ünal © Imanuel Scheiko

Aylin Ünal

Literatur

Juni, Juli, August 2023

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Aylin Ünal, geboren 1986 in Berlin. Ihre Kurzprosa veröffentlicht sie seit mehreren Jahren regelmäßig in Literaturzeitschriften und Anthologien sowie im Rahmen von Literaturwettbewerben, darunter der österreichische zeilen.lauf-Wettbewerb. Lesungen und Auftritte hatte sie bislang u.a. in der Lettrétage und der Schwartzschen Villa in Berlin sowie im Berliner Radio Kultur.

Sie ist Vorstandsmitglied im Netzwerk Freie Literaturszene Berlin e.V. (NFLB) und Mitglied in der literarischen Gruppe „Haus der unbedachten Wörter“.

Neben ihrem schriftstellerischen Schaffen absolvierte Aylin Ünal ein Studium der Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität mit einem Studienaufenthalt in Island sowie einen Master in European Societies an der Freien Universität. Anschließend arbeitete sie mehrere Jahre als Redakteurin und Projektmanagerin und seit 2020 als Programmiererin.

In ihrer literarischen Arbeit interessiert sie sich insbesondere für starke Protagonistinnen, die nach Freiheit und Unabhängigkeit streben. Derzeit arbeitet sie an ihrem Debütroman, der sich mit den Themen Heimat und Identität befasst. Während ihres Stipendiums in Schloss Wiepersdorf möchte sie die Überarbeitung ihres Manuskripts abschließen. Ein weiterer Roman ist bereits in Planung.

unbedachtewoerter.wordpress.com/aylin

Justina Repečkaitė © Kristijonas Naslenas
Justina Repečkaitė © Kristijonas Naslenas

Justina Repečkaitė

Komposition

März, April, Mai 2023

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Nach Abschluss ihres Kompositions-Masterstudiums in Frankreich studierte Justina Repečkaitė (*1989) am renommierten Cursus IRCAM in Paris. Ihr Cursus-Stück "Transduced" (2020) für Schlagzeug und Live-Elektronik wurde im großen Saal des Centre Pompidou aufgeführt. In Paris war sie Artist-in-Residence der Fondation Singer-Polignac, Composer-in-Residence des Ensembles Le Balcon unter der Leitung von Maxime Pascal und Stipendiatin des International Centre of Nadia and Lili Boulanger. Ihre beiden Kompositionen "Chartres" (2012) für Streichorchester und "Tapisserie" (2015) für Kammerensemble vertraten Litauen bei den World Music Days und dem International Rostrum of Composers. Seit 2015 ist sie Mitglied des litauischen Komponistenverbands, der ihr den Preis für das Debüt des Jahres verlieh. Ihre Musik wird in der litauischen Kunstmusikausstellung des Litauischen Kulturinstituts präsentiert.

2019 wurden Justina Repečkaitės Musik und ein Interview im Komponistenporträt der Sendung Création Mondiale von Radio France gezeigt, für die sie die neue Komposition "Encierro" schrieb, die vom Saxhornquartett Opus 333 aufgeführt wurde. Ihre neueste Komposition "Weaving" (2020) wurde vom Fernsehsender ARTE aus dem Grand Théâtre de Provence ausgestrahlt. Im Jahr 2021 hat Justina zusammen mit 4 Schlagzeugern ihr Stück "Pulsating Skin" für vier Snare Drums und Elektronik bei den Darmstädter Sommerkursen uraufgeführt.

Justina Repečkaitės Musik wird von Ensembles wie Intercontemporain, Court-Circuit, 2e2m, Spectra, Asko/Schönberg, OSSIA, Platypus, The Moscow Contemporary Music Ensemble, Ars ad hoc, Lithuanian Ensemble Network, Ithaca College Contemporary Music Ensemble, Ensemble for New Music Tallinn und kürzlich vom BBC Philharmonic Orchestra aufgeführt. Sie erhält regelmäßig Aufträge von Gaida, dem größten Festival für zeitgenössische Musik im Baltikum, für das sie mehrere Orchesterstücke schrieb.

Justinas Kompositionen wurden in Anthologie-Alben wie "Between Music and Ritual" (2020), "ZOOM in 12" (2018), "Anthology of Lithuanian Art Music in the 21st Century" (2017), "ZOOM in 10" (2014), "30 Druskomanija Moments" (2014) und "Contemporary Music Series" veröffentlicht: "Lithuania" (2016) von Music Information Center. Ein Porträtalbum wird nächstes Jahr bei Music Information Center erscheinen.

Im Jahr 2022 war Repečkaitė Artist-in-Residence in der Villa Waldberta, Deutschland. Sie schreibt Musik für die Ensembles Collegium Novum Zürich (Electrocution Festival, FR), der/gelbe/klang (Code Modern, DE) & Court-Circuit (Auftrag des französischen Kulturministeriums). Das IRCAM und das Centre of Baroque Music Versailles haben sie beauftragt, eine Komposition für Chor und Elektronik zu schreiben, die 2024 in der königlichen Kapelle des Schlosses von Versailles und beim Festival Manifeste in Paris aufgeführt werden soll.

justinarepeckaite.eu

Denis Larionov Quadrat (c) privat

Denis Larionov

Literatur

November 2022

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg & Rotary Club Kloster Zinna

Dichter, Herausgeber, Literarischer Kurator, Literaturkritiker

Geboren 1986  

Seit dem Beginn seiner literarischen Laufbahn im Jahr 2008 ist Denis Larionov bestrebt, die konventionellen Grenzen der Literatur und der Literaturkritik zu erweitern. Als Dichter und Kurator hat er intensiv mit elektronischen Musikern (PIEZO, Alex Pleninger, Sergey Kasich) und akademischen Komponisten (Sergey Nevskiy, Kirill Shirokov) zusammengearbeitet. Zudem hat er versucht, das Gespräch über zeitgenössische Literatur (insbesondere Poesie) in die Öffentlichkeit zu tragen. Während seiner Arbeit in der Abteilung für zeitgenössische russische Literatur an der Russischen Staatlichen Universität für Geisteswissenschaften (РГГУ) hielt er eine Vorlesungen über die russische Poesie der 1930er-2020er Jahre und ihre kulturellen und politischen Verbindungen mit der sowjetischen und postsowjetischen Philosophie und Kinematografie.

Im Jahr 2010 veröffentlichte er zahlreiche Essays, Rezensionen und Artikel über zeitgenössische literarische Prozesse, Poesie/Prosa-Autoren (Michail Schischkin, Nikolaj Kononow, Alexej Parschikow, Jurij Leiderman, Jewgenij Charitonow usw.) und über die Verbindungen zwischen Literatur und Kino (z. B. im Kino von Kira Muratowa). LGBTQ-Literatur ist für ihn von besonderem Interesse. Er verteidigte meine Magisterarbeit und schrieb zwei Artikel über Evgeniy Kharitonov (1941-1981), einen späten sowjetischen Autor schwuler Literatur, und erstellte eine Reihe von Interviews mit zeitgenössischen Dichtern über Genderfragen in der Literatur (https://magazines.gorky.media/nlo/2018/1/net-nevazhnogo.html).

Gemeinsam mit Kolleg:innen organisierte er im Jahr 2011 Igitur, eine Diskussionsreihe über zeitgenössische Literatur. Bei diesen Veranstaltungen analysierten sie Gedichte von Hamdam Zakirov, Yuriy Leiderman, Polina Barskova, Galina Rymbu, Alexey Prokopiev und anderen russischen Dichter:innen aus verschiedenen Ländern und Regionen.

2019 lud ihn Irina Prokhorova ein, als Kurator und Herausgeber einer belletristischen Buchreihe im „New Literary Observer“ zu arbeiten. Dort hat er Bücher von Alla Gorbunova, Oksana Vasyakina, Linor Goralik, Lev Rubinstein, A. Nune und anderen veröffentlicht.

Denis Larionov hat zwei Gedichtbände publiziert: Tod eines Studenten (2013) und Du wirst niemals von dieser Bewegung eingeholt werden (2018). In seiner Poesie versucht er, eine komplexe metaphorische Perspektive (inspiriert von Alexey Parschikow und Arkadiy Dragomoschenko) und eine soziale und kulturelle Analyse menschlicher und nicht-menschlicher Lebensformen in der heutigen Welt zu vereinen. Körper und Körperlichkeit sind die wichtigsten poetischen Konzepte in seinen Texten. Im Rahmen des Projekts „VERSschmuggel“ vom Haus für Poesie (2015) übersetzte er einige Texte des deutschen Dichters Daniel Falb.

 

Ausbildung

2007-2012       Russische Staatliche Sozialuniversität (Sozialpsychologe)

2012-2014       Russische Staatliche Universität für Geisteswissenschaften (Russische Anthropologische Schule, MA)

2014-2019       Postgraduiertenkurse am Institut für Philosophie (Ästhetik)

 

Künstlerische Tätigkeiten

2008-2009       Teilnehmer des VersLibre Festivals (Moskau, St. Petersburg)

2010-2015       Teilnehmer des Festivals für zeitgenössische Poesie, Klang und visuelle Kunst Poetronica

2012-2018       Kurator der literarischen Veranstaltungsreihe Igitur (mit Polina Barskova, Yurii Leiderman, Hamdam Zakirow, Sergey Zavjalow und vielen anderen Gästen)

2013                Tod eines Studenten (erster Gedichtband; auf der Shortlist für den Andrey Beliy's Award (2013)

2015                Teilnehmer des deutsch-russischen Lyrikprojekts „VERSschmuggel“ (mit Unterstützung des Goethe-Instituts)

2018                Du wirst niemals von dieser Bewegung eingeholt werden (zweiter Gedichtband)

 

Pädagogische Tätigkeiten

2013                Workshop „Literaturkritik und Lyriktext“

2016                Geste und lyrischer Text von Andrey Beliy bis Evgeniy Kharitonov (eine öffentliche  Vorlesung in der Lobachevsky State University of Nizhny Novgorod)

2017-2019       Assistent der Abteilung für zeitgenössische russische Literatur (Russische Staatliche Universität für Geisteswissenschaften)

2019-2022       Dozent in der Abteilung für zeitgenössische russische Literatur (Russische Staatliche Universität für Geisteswissenschaften)

 

Jurytätigkeiten

2013-2018       Schöpfer des Dichterpreises Difference (Preisträger: Oleg Juriew, Wladimir Aristow, Polina Andrukowitsch, Lida Jusupowa usw.)

2014-2017;

2020-21           Ernenner des Arkadiy Dragomoschenko-Preises

2016-2019       Mitglied des Komitees für den Andrey Beliy Award

 

Tätigkeiten als Kritiker

2010-2021       Literaturkritiker des „New Literary Observer“

2011-2018       Literaturkritiker und Interviewer für „Lekhaim“

2011-2012       Literaturkritiker für „Open Space“

2012-2017       Literaturkritiker und Interviewer „Colta“

 

Redaktionelle Tätigkeiten

2014-2018       Mitherausgeber von „L5“, einer Website für zeitgenössische Poesie

2019-2022       Redakteur und kreativer Kurator des „New Literary Observer“ (Reihe „Artistic Literature“ und „Letters of a Russian Traveller“)

http://www.litkarta.ru/russia/moscow/persons/larionov/

Rose Vöhringer © Studioline
Rose Vöhringer © Studioline

Rose Vöhringer

Bildende Kunst

März 2023

Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Rose Vöhringer studierte von 2013 bis 2020 Malerei an der Hochschule der Bildenden Künste Saar. Im Anschluss absolvierte sie ihr Meisterstudium bei Gabriele Langendorf. 2022 erhielt Rose Vöhringer das Künstler*innen-Stipendium des Kulturzentrums am Eurobahnhof in Saarbrücken und wurde in die Landeskunstsammlung des Saarlandes aufgenommen. Als Kunsttherapeutin und Dozentin beteiligt sie sich an der Hochschullehre, gibt Workshops und arbeitet darüber hinaus als Bildungsreferentin gegen Diskriminierung und für Klimagerechtigkeit.

In ihren Malereien erforscht sie den Körper sowohl als Instrument, als Mittel der Kommunikation als auch das Verhältnis von den abgebildeten Personen zu ihrem Leib. Die untrennbaren Verflechtungen des inneren und äußeren Erlebens werden zu sichtbaren Abbildungen. Diese treten mit den Betrachtenden in Verbindung: Mimik, Gestik und Körpersprache werden zum Narrativ. Dabei ist gerade die Mehrdeutigkeit Anlass zu Assoziationsketten und subjektiven Geschichten. Auch in gemeinsamen Projekten mit anderen Kunstschaffenden rückt der Körper ins Zentrum der Aufmerksamkeit, wird die Malerei zum Requisit performativer und authentischer Auseinandersetzungen.

Tanya Pioniker © Bosco Magazine
Tanya Pioniker © Bosco Magazine

Tanya Pioniker

Bildende Kunst

März, April, Mai 2023

Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf

Tanya Pioniker wurde 1994 in Moskau geboren. Im Alter von 17 Jahren begann sie bereits, Werke auszustellen: Im Jahr 2011 war sie die jüngste Teilnehmerin des Sonderprojekts „START“ im Winzavod Center for Contemporary Art. Im Jahr 2014 nahm sie an der Manifesta 10 teil, dem künstlerischen Programm in St. Petersburg parallel zur europäischen Biennale.

Im Jahr 2017 fand ihre zweite Einzelausstellung „XVII“ im VLADEY Space statt. Die dritte Einzelausstellung „New ABC-book“ (Gogol Center) und die Einzelausstellung von Radierungen „Seven“ (JART Gallery) folgten 2021. Zudem war sie Teil zahlreicher Gruppenprojekte, etwa bei der großen zeitgenössischen Kunstausstellung „One Family“ im Rahmen des Festivals „Cherry Forest“ (2019). 2020 stand sie auf der Shortlist der ISCP-Residenz in New York, USA. Für den ciconia x ciconia Verlag (Berlin) illustrierte sie die Bücher „Mannelig in Ketten“, 2022 (zusammen mit Ilya Danishevsky) und „Leben mit einem Idioten“, 2021 (zusammen mit Viktor Jerofejew).

Ihr aktuelles Interesse gilt dem Konzept des New Medievalism: Dies ist ein Versuch, unsere derzeitige Welt zu erfassen – die Zeit totaler Unsicherheit und weltumspannender Dynamiken.

In Schloss Wiepersdorf wird Pioniker an einem Projekt arbeiten, das sich mit Berlin und der deutschen Sprache beschäftigt.

© Daniel Satanovski
© Daniel Satanovski

Daniel Satanovski

Komposition

September 2023

Jeunesses Musicales Deutschland e.V.

Daniel Satanovski wurde am 02.08.2002 in Darmstadt geboren. Er ist mehrfacher Förder- und Bundespreisträger des Bundeswettbewerbs „Jugend komponiert“. Seine Werke wurden von zahlreichen Ensembles wie dem Ensemble Tonkunst, dem Adelphi-Quartett, dem IEMAEnsemble, etc. aufgeführt. Darüber hinaus wurde Daniel Preisträger bei der internationalen „Bartók-Composition-Competition 2020“ und erhielt 2022 das Stipendium für „Neues Zeug“. Seine instrumentale und dirigistische Ausbildung erhält Daniel bei Prof. Grigory Gruzman (Klavier), sowie Joan Pagès-Valls (an der Hfm Weimar). Seit Oktober 2022 studiert Daniel Komposition an der HfMdK Frankfurt bei Orm Finnendahl.

© Sergey Bratkov
© Sergey Bratkov

Sergey Bratkov

Bildende Kunst

März, April, Mai 2023

Galerie Volker Diehl

Geboren 1960 in Charkow, Ukraine. Studium an der Repin-Kunsthochschule, Charkow, Ukraine, 1978; Polytechnische Akademie, Charkow, Ukraine, 1983. 1994 gründete er zusammen mit Boris Michailov, Sergej Salonsky und Victoria Michailova die Gruppe „Schnelle Reaktion“. 2010 erhielt er den ersten Preis des 5. Allrussischen Jahrespreises im Bereich der zeitgenössischen visuellen Kunst „Innovation“. Seit 2000 lebt und arbeitet er in Moskau, Russland. Seine Projekte wurden in Einzelausstellungen in folgenden Museen gezeigt: in der Galerie REGINA, dem Moskauer Museum für zeitgenössische Kunst, Russland; dem Pinchuk Art Centre, Kiew, Ukraine; dem Kunstverein Rosenheim, Deutschland; der Galerie Espacio Minimo, Madrid, Spanien; der Galerie Transit, Mechelen, Belgien; dem S.M.A.K. Stedelijk Museum for Actuele Kunst, Gent, Belgien; dem BALTIC Centre for Contemporary Art. Gateshead, UK; Fotomuseum. Winterthur, Schweiz; Canal de Isabel II. Madrid, Spanien; Deichtor Hallen. Aktuelle Kunst Haus der Photographie. Hamburg, Deutschland.

Zudem waren seine Werke Teil von Gruppenausstellungen, u.a.im National Centre for Contemporary Art (NCCA), Center for Contemporary Culture GARAGE, M' ARS Center for Contemporary Arts, Moskau, Russland; Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Torino, Italien; Australian Centre for Photography, Sydney, Australien; Sem-Art Gallery, Monaco; Martin-Gropius-Bau, Berlin, Deutschland; Zentrum für zeitgenössische Kunst „Schloss Ujazdowski“, Warschau, Polen; CAN, Neuchatel, Schweiz und auf den Biennalen in Venedig, San Paolo, Moskau und Rauma; Manifesta5, San Sebastian, Spanien.

Ilya Danishevsky © Marina Kozinaki
Ilya Danishevsky © Marina Kozinaki

Ilya Danishevsky

Literatur

März, April, Mai 2023

Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf

Ilya Danishevsky wurde 1990 in Moskau geboren. Er studierte Religionsgeschichte an der Russischen Staatlichen Humanitären Universität und ist zudem Absolvent des Moskauer Literaturinstituts. Er ist Chefredakteur des Buchprojekts Anhedonia (Verlag AST), das sich der Untersuchung von Gewaltinstitutionen im modernen Russland widmet, und Kurator der Literaturabteilung von Snob.ru. Er schreibt Gedichte und Prosa, lebt und arbeitet in Moskau. Auf Deutsch erschien sein Buch „Mannelig in Ketten“ im ciconia ciconia Verlag, übersetzt von Anja Schloßberger, mit Zeichnungen von Tanya Pioniker.

Elīna Zunde © privat
Elīna Zunde © privat

Elina Zunde

Bildende Kunst

Juli, August, September 2023

audan kunststiftung

Elīna Zunde arbeitet hauptsächlich in den Bereichen Zeichnung und Malerei, verwendet bisweilen aber auch Fotografie, Video und räumliche Objekte. Der sie umgebende Raum und seine Veränderlichkeit haben sie schon immer fasziniert - als Quelle von Bedingungen und Möglichkeiten. In ihrer Arbeit stellt sie den Kontakt zu dieser sich ständig verändernden Ordnung der Dinge und des Seins her und sucht nach Wegen zu einer vereinenden Landschaft.
Obwohl sie der Tradition der Darstellung z.B. in der figurativen Kunst folgt, insbesondere in den Zeichnungen, erforscht sie auch die Beziehung zwischen der Wahrnehmung und ihren Grenzen sowie der Zeichnung im weiteren Sinne.
Elīna lebt und arbeitet in Riga. Als Dozentin an der Abteilung für Zeichnen an der Kunstakademie Lettlands unterrichtet sie figürliches Zeichnen und seit 2018 einen speziellen Kurs über kontextuelle Komposition in der Zeichnung. Von 2008 bis 2012 unterrichtete sie an der Riga School of Design and Art.
Während ihres Aufenthalts in Schloss Wiepersdorf wird sie eine neue Serie entwickeln, indem sie mit Symbolen, Grundelementen in der Natur, deren Fundamentalität und deren Bezug zum Erbe verschiedener Kulturen und alter Traditionen, sowohl des Westens als auch des Ostens, arbeitet. Sie wird dabei den figuralen Ausdruck erforschen, der sich mit biomorphen Strukturen, geometrischen und architektonischen Landschaftsformationen, verbindet und diese verkörpert. Ihre Entscheidung für traditionelle Medien (Öl, Pigmente, Tempera, Pastell, Tusche) steht in engem Zusammenhang mit der erweiterten Bedeutung, die sie der Materie als Träger von Informationen und Kommunikationsstrukturen beimisst. Sie ist aber auch offen für andere Medien (Ton, Objekt), insbesondere in verschiedenen Formen des Zusammenspiels.

www.elinazunde.com

Alexander Povzner © KSW
Alexander Povzner © KSW

Alexander Povzner

Bildende Kunst

August, September 2023

Galerie Volker Diehl

Alexander Povzner, geboren 1976 in Moskau, ist Bildhauer, Maler und Grafiker. Er studierte Bildhauerei an der Russischen Akademie für Malerei, Bildhauerei und Architektur und anschließend am Surikov-Institut in Moskau.

Nach einer zehnjährigen Pause kehrte er zum Studium zurück, diesmal am Institute of Contemporary Art Problems, wo ein Schwerpunkt auf der Konzeptkunst lag. Seit 2007 stellt er aktiv aus und arbeitete mit der XL Galerie in Moskau zusammen.

Er bestritt zahlreiche Einzelausstellungen, in den letzten Jahren etwa in der XL Galerie und dem Appendix exhibition space in Moskau, außerdem in Berlin im Gotischen Haus und im Theater im Palais. Im Rahmen von Gruppenausstellungen war er etwa in der Galerie APTART in Stuttgart, im National Center for Contemporary Art in Nischni Nowgorod, beim CRACK! Festival in Rom oder im Neuen Kunstverein Mittelrhein Neuwied vertreten.

Alexander Povzner lebt aktuell in Berlin.

https://povzner.art

Mattia Aisemberg © KSW
Mattia Aisemberg © KSW

Mattia Aisemberg

Komposition

September 2023

Jeunesses Musicales Deutschland e.V.

Mattia Aisemberg ist ein Komponist und Pianist aus Berlin. Er studiert Komposition bei Manolis Vlitakis, klassisches Klavier bei Lucas Blondeel und Musikpädagogik an der Universität der Künste Berlin. Vor Beginn des Studiums erhielt er Kompositionsunterricht bei Stefan Lienenkämper und Samuel Andreyev, sowie Jazz-Klavierunterricht bei Tim Sund.

In seiner kompositorischen Arbeit spielt die Suche nach intimen und gleichzeitig aufregenden klangfarblichen und harmonischen Kombinationen, sowie nach neuen Arten der Polyphonie, eine wichtige Rolle. Das Nachdenken über musikalische Form und Wahrnehmung und vor allem das Streben nach künstlerischer Freiheit stehen für ihn dabei immer im Vordergrund.

Für sein Stück „Les mots dans la gorge“ gewann Mattia Aisemberg den Bundespreis beim Wettbewerb „Jugend Komponiert 2022". Im darauffolgenden Jahr bekam er einen Kompositionsauftrag für das Brandenburgische Fest der Neuen Musik re-sonanz 2023.

Angelika Schäfer © KSW
Angelika Schäfer © KSW

Angelika Schäfer

Bildende Kunst

September, Oktober, November 2023

Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern

Nach ihrer Approbation 1995 in Medizin arbeitete Angelika Schäfer als Dozentin. Danach war sie drei Jahre wissenschaftliche Mitarbeiterin für ein Graduierten Programm am Interdisziplinären Zentrum für klinische Forschung an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen. In dieser Zeit absolvierte sie eine Weiterbildung zur Hochschuldidaktik in der Medizin.

Ab 2003 war Frau Schäfer als Ärztin verantwortlich für das Design und die Evaluation von Prometheus Med, einer medizinischen Lernplattform. 2004 wurde Sie Projektleiterin. 2005 bekam sie mit ihrem Team den Medida Prix 2005 für das didaktische Konzept. Dotiert mit Euro 50.000.-€. Von 2006 bis 2012 war sie Geschäftsführerin der INMEDEA GmbH, einem e-learning Verlag für Medizinische Aus- und Weiterbildung. Seitdem arbeitet sie als medizinische Beraterin und Dozentin.

Frau Schäfer schreibt Bücher, Gedichte und widmet sich der Kunst seit der Geburt ihrer Kinder.
Ihr erstes Buch wurde im Gerhard Hess Verlag verlegt.

Seit 2009 erstellt sie Glasgravuren. Sie hat dazu diverse Fortbildungen im Bildwerk Frauenau und online absolviert.

Frau Schäfer wurde im März 1963 in Northeim geboren. Sie ist verwitwet und Mutter von drei Kindern.

Website Angelika Schäfer

Rahel von Wroblewsky © Tabea Marten
Rahel von Wroblewsky © Tabea Marten

Rahel von Wroblewsky

Literatur

Oktober, November 2023

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Rahel v. Wroblewsky wurde 1964 in Ostberlin geboren. Berufsausbildung als Maschinen- und Anlagenmonteurin, Studium der Philosophie. 3 Kinder. Lebt und arbeitet als Autorin, Lektorin und Dozentin in Berlin. Seit 2021 bekleidet sie einen Lehrauftrag für Deutsch für ausländische Pflegekräfte am Berliner Bildungscampus der Charité und Vivantes.

Rahel v. Wroblewsky schreibt Prosa, Hörtexte und Essays. Veröffentlichungen in Zeitschriften, Zeitungen, Anthologien und im Hörfunk. Ihr Buch „Protokoll eines Berliner Herbstes und Winters. Liebe.Kummer.Texte“ erschien im Verlag tredition im Jahr 2017.

Sie erhielt diverse Stipendien und Preise, darunter ein Arbeitsstipendium des Berliner Senats (Aufenthalt im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf), das Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste undein Recherchestipendium des Berliner Senats.

Zuletzt Veröffentlichungen in der Berliner Zeitung zu Themen wie Migration, Exil und Rassismus, mit denen sie sich seit Längerem beschäftigt.

rahel-von-wroblewsky.de

© Ewa Finn
© Ewa Finn

Ewa Finn

Bildende Kunst

Juni, Juli, August 2024

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

1979 in Warschau geboren, wuchs Ewa Finn im Riesengebirge in Südwestpolen auf. Seit 1999 lebt und arbeitet sie in Berlin. Sie absolvierte das Studium der Bildenden Kunst an der Universität der Künste Berlin. Von 2006 bis 2007 war sie Meisterschülerin bei Prof. Dieter Hacker.

Ewa Finn erzählt in ihren Werken von den in Widersprüchen des absurden Daseins verwickelten, entfremdeten Lebewesen. In ihren großformatigen figurativen Ölbildern legt sie Wert auf eine schlichte und klare Komposition. Dies drückt sich auch in ihren Pinselzeichnungen aus, deren stilistische Mittel noch reduzierter sind.

www.ewa-finn.de

Zora Jankovic ©Thierry B. Burgherr
Zora Jankovic ©Thierry B. Burgherr

Zora Janković

Bildende Kunst

Juni, Juli, August 2024

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Zora Janković wurde 1978 in Ljubljana, Slowenien, geboren. Seit 2008 lebt und arbeitet sie in Berlin.

Von 1998 bis 2001 studierte sie am Istituto Europeo di Design in Rom und von 2004 bis 2008 an der Accademia di Belle Arti in Venedig. Dort schloss sie das Studium mit dem Diplom-Studiengang Bildhauerei bei Prof. Andrea Grassi ab. Von 2010 bis 2015 studierte sie an der Kunsthochschule Weißensee in Berlin und absolvierte mit dem Diplom für Bildhauerei bei Prof. Albrecht Schäffer. 2016 schloss sie als Meisterschülerin ab.

Seit 2015 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig. Zora Janković arbeitet hauptsächlich mit den Medien Skulptur und Fotografie, deren komplexe Arbeitsprozesse den ersten Ausgangspunkt bilden. Im Vordergrund ihrer künstlerischen Auseinandersetzung stehen vor allem die dreidimensionale geometrische Ausformung, das architektonische Fragment und seine räumliche Struktur. Auch die Gegensätze zwischen offenen und geschlossenen Formen, ihre Materialität und das Verhältnis zwischen Masse und Raum, spielen in ihrer Arbeit eine wichtige Rolle. Ihre Werke sind regelmäßig in Gruppen- und Einzelausstellungen vertreten.

www.zorajankovic.com

Klaus Jörres © Oliver Mark
Klaus Jörres © Oliver Mark

Klaus Jörres

Bildende Kunst

Juni, Juli, August 2024

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Klaus Jörres, 1973 in Düren geboren, lebt und arbeitet in Berlin.

Er generiert seit 2000 hauptsächlich digital analoge Malerei auf der Basis einer Rasterstruktur. Er studierte von 1994 bis 1996 Philosophie an der RWTH Aachen und anschließend von 1996 bis 1999 Malerei an der ABK Maastricht. Von 1999 bis 2002 setzte er seine Studien in der Bildenden Kunst an der Hochschule der Künste Berlin fort und wurde 2001 als Meisterschüler von Katharina Sieverding ausgezeichnet.

Seine Werke wurden in Institutionen wie der Mercedes-Benz Art Collection, Pace Gallery NY, dem Neuen Berliner Kunstverein ausgestellt; zudem auf internationalen Kunstplattformen wie der Armory Show oder der Art Cologne präsentiert.

Er erhielt Auszeichnungen und Förderungen wie das Kaiserring-Stipendium der Stadt Goslar, das Arbeitsstipendium der Senatsverwaltung Berlin, eine Förderkoje auf der Art Cologne, Köln, 2019/20. Längere Auslandsaufenthalte fanden  u.a. in Los Angeles und CDMX statt. Klaus Jörres lebt und arbeitet aktuell in Berlin.

www.dittrich-schlechtriem.com/artists/klaus-jorres

© Manami Nagahari
© Manami Nagahari

Manami Nagahari

Komposition

Juni, Juli, August 2024

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Geboren und aufgewachsen in Niigata, Japan, entwickelte Manami Nagahari ihr musikalisches Interesse schon früh, als sie in Schulbands Trompete und später Posaune spielte. Nach ihrem Universitätsstudium in ihrer Heimatstadt zog Manami Nagahari im Alter von 23 Jahren für ihren Bürojob nach Tokio. Dort lernte sie Kumiko Hara (1954-2005) kennen, bei der sie Gesangs- und Musiktheorieunterricht nahm. Das erweiterten den Umfang ihrer musikalischen Aktivitäten. Zu dieser Zeit begann sie auch, sich mit Musik auf ihrem Computer zu beschäftigen und zu experimentieren, und schrieb ihre ersten Songs. Einige ihrer frühen Werke, die sie zusammen mit Kenji Yamazaki geschrieben hat, sind auf Games-Industrien wie Playstations zu sehen.


Im Jahr 2006 zog sie nach Berlin. Seit dem Atomunfall in Fukushima im Jahr 2011 richtete sich ihr künstlerischer Fokus nicht nur auf die reine Kunst, sondern auch auf politische Themen und Ideen von gesellschaftlicher Relevanz. Hier wurde ihr Zugang zur Musik konzeptioneller. Ihre langjährige Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung und die Teilnahme an verschiedenen Medienkunst- und Hörspielfestivals zeigen ihr Engagement auf dem weiten Feld der experimentellen Musik. Zurzeit arbeitet sie mit klassischen Musikern in ihrer eigenen Notation und an einem Rechercheprojekt, das sie andere Bereiche des Klangs erforscht.

www.manami-n.com

Manuel Zwerger © Belinda Swoboda
Manuel Zwerger © Belinda Swoboda

Manuel Zwerger

Komposition

März, April, Mai 2024

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Manuel Zwerger, geboren 1992 in Bozen. Kompositionsstudien bei Franz Baur, Simon Steen-Andersen, Niels Rønsholdt und Juliana Hodkinson am Tiroler Landeskonservatorium Innsbruck und an der Royal Academy of Music in Aarhus. Weiterführende Studien bei Hannes Kerschbaumer und Wolfram Schurig.

Manuel Zwerger bewegt sich als Komponist an den Schnittstellen von Neuer Musik, Performance und Installationskunst. Er legt ein besonderes Augenmerk auf szenisch-performative und theatrale Aspekte, die interdisziplinär und multisensorisch das sozio-ästhetische Potential unserer Mediengesellschaft befragen. Thematische Schwerpunkte liegen auf gewohnten Phänomenen des Musikmachens und der Hervorbringung von Klang, die mit Einflüssen aus Alltag, Popkultur, Anti-Kunst, aktuellen Trends und Wissenschaft verbunden und hinterfragt werden.

Zusammenarbeit u. a. mit dem Ensemble Modern, dem ensemble chromoson, dem NAMES Ensemble, airborne extended, strings&noise, dem Orchester der Akademie St. Blasius, dem Tiroler Kammerorchester Innstrumenti und Solist*innen, wie Caroline Mayrhofer und Samuel Stoll.

Für seine Arbeit erhielt er verschiedene Stipendien und Förderungen, darunter das Komposition-Stipendium der Akademie Musiktheater heute der Deutsche Bank Stiftung (2017–19), das Startstipendium des Bundeskanzleramtes Österreich (2020), das Heinrich-von-Mörl-Stipendium (2021), das Staatsstipendium des Bundeskanzleramtes Österreich (2022) sowie das Hilde-Zach-Kompositionsstipendium der Stadt Innsbruck (2023).

www.manuelzwerger.com

Dilek Mayatürk-Yücel © Barış Özoğul
Dilek Mayatürk-Yücel © Barış Özoğul

Dilek Mayatürk

Literatur

Juli, August, September 2024

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Dilek Mayatürk wurde 1986 in Istanbul geboren und setzte ihr Soziologie-Studium an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt in Österreich fort. Sie arbeitete als Dokumentarfilmproduzentin und Autorin für verschiedene Medien. 2014 erschien ihr Gedichtband „Cesaret Koleksiyonu“ (Yeniinsan Verlag), 2020 „Brache“ (Hanser Berlin) und 2021 „Bir Daha Yok Çiçeği“ (Klaros Verlag).

Dilek Mayatürks zweisprachiges literarisches Werk wurde mit Literaturstipendien von Institutionen wie dem Berliner Kultursenat, dem Schloss Wiepersdorf, dem Künstlerhaus Edenkoben, der Kulturakademie Tarabya und der Stiftung Preußische Seehandlung ausgezeichnet. Zudem erhielt sie die Cahit Sıtkı Tarancı Honourable Mention (2010), den Gürhan Uçkan Poetry Award (2015) und den dritten Platz des Kemal Özer Poetry Awards (2021).

Sie denkt, schreibt und übersetzt Poesie in zwei Sprachen. Mayatürk tritt auch mit dem multidisziplinären Komponisten Amen Feizabadi in einer anspruchsvollen Duo-Performance auf, in der Worte und Klänge miteinander in einen Dialog treten. Sie lebt in Berlin.

www.hanser-literaturverlage.de/buch/brache/978-3-446-26786-2

Avishek Ray © uncopyrighted
Avishek Ray © uncopyrighted

Avishek Ray

Wissenschaft / Romantik

Juni, Juli, August 2024

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Avishek Ray lehrt am Nationalen Institut für Technologie in Silchar. Er ist der Autor von The Vagabond in the South Asian Imagination: Representation, Agency & Resilience (Routledge, 2021) und Mitherausgeber von Nation, Nationalism and the Public Sphere: Religious Politics in India, das 2020 bei SAGE erscheint.

Rays Forschung wurde in verschiedenen angesehenen Zeitschriften veröffentlicht, darunter South Asia: Journal of South Asian Studies, Contemporary South Asia, Inter-Asia Cultural Studies, Continuum: Journal of Media & Cultural Studies, Transfers: Interdisciplinary Journal of Mobility Studies, Tourism, Culture & Communication, um nur einige zu nennen. Er war Forschungsstipendiat an mehreren renommierten Institutionen weltweit, wie der University of Edinburgh, der Purdue University Library und der University of Minnesota.

Derzeit arbeitet Avishek Ray als Ko-Autor an zwei Büchern, die beide beim Verlag Routledge erscheinen werden: "Digital Expressions of the Self(ie): The Social Life of Selfies in India" und eine Arbeit mit dem vorläufigen Titel "Networked Mobilities in the Wake of the Pandemic: Remediating Calcutta".
Im Jahr 2021 wurde er mit dem "Fulbright-Nehru Academic" and "Professional Excellence Fellowship" ausgezeichnet.

© Shira Miron
© Shira Miron

Shira Miron

Wissenschaft / Romantik

Juni, Juli, August 2024

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Shira Miron ist Doktorandin im Fachbereich für Germanistik und Literatur an der Yale University.

Im Rahmen ihrer Dissertation “Composition and Community: The Extra-Musical Imagination of Polyphony 1800/1900/1950” untersucht sie die moderne Neubetrachtung der tradierten Kompositionstechnik der musikalischen Vielstimmigkeit als ästhetisches Problem sowie auch als Denkpotenzial über den Bereich der musikalischen Bedeutung hinaus. Im Projekt werden drei historische Knotenpunkte vom Ende des 18. Jahrhunderts bis hin zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verortet, wobei sich die aufschlussreichen Folgerungen der expliziten und impliziten Diskursivierung von Polyphonie für das Verständnis von Form, Kommunikation und Gesellschaft nachverfolgen lassen. Aus der Perspektive dieser Long Durée skizziert die Studie eine allmähliche Umkehrung des Verhältnisses zwischen „Komposition“ und „Gemeinschaft“ im unmittelbaren Zusammenhang mit Polyphonie als Idee sowie auch als Technik. Zu diesem Zweck werden ausgewählte Texte, unter anderem von Baumgarten, Koch, Diderot, Rousseau, Simmel, Weber, Schonberg, Adorno, Broch, Boulez und Bachmann, in einen neuen Dialog gebracht.

Erste Ergebnisse der Forschung erschienen bislang in der Wiener Digitale Revue. Weitere Veröffentlichungen erschienen oder sind am Erscheinen begriffen, so etwa im Yearbook for European Jewish Literature Studies, dem Kleist-Jahrbuch sowie der New German Critique.

Vor Aufnahme in das Promotionsprogramm an der Yale University absolvierte Shira Miron ein Instrumentalstudium Klavier an der Jerusalem Academy of Music and Dance mit dem Abschluss Master of Music (M.Mus). Anschließend studierte sie Germanistik an der Hebräischen Universität und der Freien Universität Berlin, wo sie mehrere Forschungsstipendien erhielt.

Während ihres Aufenthalts in Wiepersdorf wird Shira Miron sich hauptsächlich auf die romantische Kunstlehre, einem zentralen Aspekt ihres Dissertationsprojekts, konzentrieren. Durch eine intensive Auseinandersetzung mit verschiedenen kunstphilosophischen Themen und Schriften wird sie der facettenreichen theoretischen Funktion, die der musikalischen Mehrstimmigkeit in der Frühromantik zugeschrieben wird, im Hinblick auf Subjekt, Objekt und Intersubjektivität nachgehen.

© Dorothea Horas
© Dorothea Horas

Dorothea Horas

Wissenschaft / Deutsch-deutsche Fragen

März, April, Mai 2024

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Dorothea Horas beendete 2011 eine Ausbildung zur Technischen Assistentin für naturkundliche Museen und Forschungsinstitute am Senckenberg-Institut Frankfurt am Main. Anschließend führte ihr Bachelorstudium der Geschichtswissenschaft und der Archäologie sie an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Während dieser Zeit war sie Austauschstudentin an der San Marcos Universität in Lima. Ihre Bachelorarbeit verfasste sie über weibliche Emanzipation im peruanischen Guerillakampf der 1980er/90er Jahre.

Den geschichtswissenschaftlichen Master absolvierte sie an der Philipps-Universität Marburg. Dort beendete sie 2018 mit einer Arbeit über konservative Frauen in der Frauenbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts ihr Studium. 2019 nahm sie ein Promotionsstudium an der Universität Potsdam auf. Derzeit arbeitet sie zu den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern im Hochschulumbau Ost.

© Barbara Schnalzger
© Barbara Schnalzger

Barbara Schnalzger

Wissenschaft / Deutsch-deutsche Fragen

März, April, Mai 2024

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Barbara Schnalzger studierte Europäische Kulturgeschichte in Augsburg und Wien. Im Anschluss daran zog sie 2006 nach Leipzig. An der Universität Leipzig und an der Universität Wroclaw/Polen absolvierte sie den Studiengang European Studies.

2008 war sie Mitbegründerin des feministischen Redaktionskollektivs „oustide the box – Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik“. 2009/2010 arbeitete Barbara Schnalzger als Kulturredakteurin bei Radio Târgu Mureș, Rumänien. Zurück in Deutschland war sie am Institut für Hochschulforschung in Lutherstadt Wittenberg im Rahmen des „Bundesberichts Wissenschaftlicher Nachwuchs“ tätig, bevor sie 2015 Geschäftsführerin der Leipziger Feministischen Bibliothek und Archiv MONAliesA wurde. Seit 2020 ist sie Doktorandin am Institut für Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig. Im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Arbeit war sie 2022 Hannelore-Mabry Stipendiatin am Institut für Zeitgeschichte in München.

Barbara Schnalzger ist Mitglied im Arbeitskreis Historische Frauen- und Geschlechterforschung sowie Teil der Archive- und Bibliothekenvernetzung des „i.d.a.-Dachverbands aller deutschsprachigen Lesben-/ Frauenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen“. Sie publiziert regelmäßig in der „outside the box“. Darüber hinaus veröffentlicht sie Fachartikel zur Frauen(bewegungs)geschichte. In ihrer Promotion beschäftigt sie sich mit Geschichte und Bedeutung der deutschsprachigen Lesben-/ Frauenarchive und -bibliotheken aus wissensgeschichtlicher Perspektive.

Rocco Thiede © Regina Brodehser
Rocco Thiede © Regina Brodehser

Rocco Thiede

Wissenschaft / Deutsch-deutsche Fragen

März, April, Mai 2024

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Rocco Thiede, geboren 1963 in Cottbus, absolvierte ein Studium der Kunstgeschichte und Archäologie in Leipzig, Berlin und Rom. Seine Abschlussarbeit widmete er der Italienreise des romantischen Landschaftsmalers Carl Blechen im Jahr 1828/29.

Beruflich war Thiede als Redakteur für DIE WELT, SAT.1 und Bertelsmann in Gütersloh tätig. Er arbeitet als Reporter und Fotograf für Tages- und Wochenzeitungen, den ARD-Hörfunk, Deutschlandfunk sowie verschiedene Online-Medien.

Als Publizist ist er Herausgeber und Autor von mittlerweile 12 Sachbüchern, die sich mit sozialpolitischen sowie gesellschaftlich-religiösen Fragestellungen auseinandersetzen. Seine Werke sind in namhaften Verlagen wie Herder, der Bundeszentrale für politische Bildung, St. Benno-Verlag, Hentrich und Hentrich sowie Aufbau-Verlag erschienen.

www.roccothiede.de

© private
© private

Attila Bartis

Literatur

März, April, Mai 2024

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Attila Bartis, geboren 1968 in Marosvásárhely, im rumänischen Siebenbürgen, ist ein ungarischer Schriftsteller und Fotograf. Seit 1984 lebt und arbeitet er überwiegend in Budapest, seit 2014 zeitweise in Yogyakarta, Java, Indonesia.

Seine Bücher wurden in über zwanzig Sprachen übersetzt. In deutscher Übersetzung erschienen bislang die Romane »Der Spaziergang« (1999) und »Die Ruhe« (2005), beide bei Suhrkamp. Der Roman "Ruhe" wurde 2008 von Róbert Alföldi verfilmt.
Atilla Bartis fotografischen Werke sind in Fotoausstellungen in Ungarn, Rumänien und Polen vertreten. Seine Theaterstücke wurden in Theatern in Ungarn, Rumänien und Österreich aufgeführt. 2016 inszenierte er das Theaterstück "Regie" 2016 am Nationaltheater Marosvásárhely.

Für sein fotografisches und literarisches Werk erhielt Bartis mehrere Stipendien und Literaturpreise, darunter den Tibor-Déry-Preis (1997) und den Sándor-Márai-Preis (2002), 2006 war der Autor Gast des lcb, 2007 des Berliner Künstler*innenprogramms des DAAD.

Literarische Werke:

  • Romane: "Der Spaziergang" (1995), "Ruhe" (2001), "Das Ende" (2015)
  • Kurzgeschichten: "Der bläuliche Dunst" (1998), "Die Lazarus-Apokryphen" (2005)
  • Gespräche: "Über das, was wir können" (2010, mit István Kemény)
  • Tagebuchfragmente über Fotografie: "Die Spur der verlorenen Zeit" (2019)


Fotoalben:

  • "Die Stille als" (2010)
  • "Beschreibung der Welt, Detail" (2016)
  • "Auf den Inseln" (2018)
  • "Liebe Unbekannte" (2021)


Theaterstücke:

  • "Meine Mutter, Cleopatra" (2003)
  • "Zerfall" (2005)
  • "Regie" (2013)

https://www.suhrkamp.de/person/attila-bartis-p-214

© Anna Arkushyna
© Anna Arkushyna

Anna Arkushyna

Komposition

Juni, Juli, August 2024

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Anna Arkushyna, geboren 1989 in Lutsk, Ukraine, ist Komponistin. Sie schreibt Solo- und Kammermusikwerke unter Verwendung von Elektronik, wobei sie mit Objekten und mit ungewöhnlichen Instrumenten experimentiert und diese musikalisch einsetzt.

In Kiew absolvierte sie 2014 das Studium der Komposition an der Nationalen Musikakademie der Ukraine bei Yevhen Stankovytsh und bei Alla Zagaikevych. Anschließend studierte sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz und am Institut für elektronische Musik und Akustik Graz bei Beat Furrer und bei Franck Bedrossian.

Sie besuchte Workshops für Komposition bei M. Andre, P. Billone, C. Ianotta, S. Newski, S. Gervasoni, A. Posadas, F. Durieux teil und nahm Unterricht bei D. Kourliandski, C. Bauckholt, S. Gervasoni, P. Jodlowski, J. Combier.

Anna Arkushynas Musik wird von Ensembles wie Musikfabrik, Ensemble Intercontemporain, Ensemble Modern, Airborne Extended, Cantando Admont, Quatuor Béla, Nostri Temporis, Ensemble Spectrum, Kwartludium, Pre-Art-Solisten, MozArt Sinfonietta Salzburg und vielen anderen aufgeführt.
Ihre Arbeiten sind bei internationalen Festivals vertreten. In der Ukraine (Gogolfest 2015, Course 2012), in Deutschland (Randspiele 2016, Klangwerkstatt 2011, Heroines of Sound 2022), in Österreich (Concert Talk 2022, Impuls 2021, Acousmonium Project 2019), in Frankreich (Manifeste 2021, Radio France 2022) und den Niederlanden (Gaudeamus 2022).

Anna Arkushyna ist Finalistin des "Ö1-Talentebörse Kompositionspreises" (2020, 2022) in Österreich. Im Jahr 2021 wurde sie mit dem "Musikförderungspreis der Stadt Graz" ausgezeichnet, 2022 mit dem Start-Stipendium für Musik und darstellende Kunst. 2022/2023 nahm sie am Cursus-Programm für Komposition und Computermusik am IRCAM in Paris teil.
In den Jahren 2022 und 2024 erhielt sie das Staatsstipendium für Komposition vom österreichischen Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport.

www.annaarkushyna.com

© Fides Becker
© Fides Becker

Fides Becker

Bildende Kunst

Juni, Juli, August 2024

Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration, Rheinland-Pfalz

Geboren 1962 in Worms, Deutschland, absolvierte Fides Becker ihre Ausbildung an der Städelschule in Frankfurt am Main (1981-85), der Willem de Kooning Academie in Rotterdam (1985-88) und der Akademie der Künste in Berlin (1986-89). Sie lebte von 1985 bis 1996 in Rotterdam und seitdem in Berlin.

Ihre akademische Laufbahn umfasste Lehraufträge an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee (2013) und an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (2017). In Rheinland-Pfalz wirkte sie im Jahr 2015 als Mentorin für Bildende Künstlerinnen.

Fides Becker erhielt mehrere Stipendien und Auszeichnungen, darunter ein Artist-in-Residence-Stipendium in Paris (2010), das International Studio and Curatorial Program in New York (2005), ein Reisestipendium nach New York von der Hessischen Kulturstiftung (2004) und ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes (1983).

Ihre Werke werden in Einzelausstellungen, wie "Der feine Unterschied" im Kunstverein Worms (2023) und "Patina der Zeit" im Karmeliterkloster, Frankfurt am Main (2017) ausgestellt und in Gruppenausstellungen wie "Touch of playfulness" in der Stiftung Rheinbeckhallen, Berlin (2023), "FLUX4ART", Casa Tony M., Wittlich (2021), "Bringen Scherben Glück?", kuratiert von Susanne Ahner und Anja Teske im Projektraum Verein der Berliner Künstlerinnen 1867, Berlin (2023), präsentiert.

Fides Beckers Werke sind in Sammlungen vertreten, unter anderem in der SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin, der Kunsthalle Emden und der Sammlung Deutsche Bank in Frankfurt am Main.

 

http://www.fides-becker.de/

Bernd Nixdorf © Kerstin Krämer
Bernd Nixdorf © Kerstin Krämer

Bernd Nixdorf

Literatur

Mai 2024

Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Bernd Nixdorf, geboren 1961 in Saarbrücken, absolvierte eine kaufmännische Ausbildung, bevor er sein Abitur am Saarlandkolleg nachholte. Sein Studium in Psychologie und Philosophie brach er ab, um als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Sozialpsychologischen Forschungsstelle, die später in „Zentrum Europa und Dritte Welt“ und danach in „EFB - Entwicklung, Forschung, Beratung“ umbenannt wurde, zu arbeiten. Im Rahmen dieser Tätigkeit verbrachte er mehrere Monate im Sudan.

Er war selbstständig in Internet- und Grafikdesign tätig und kurzzeitig Geschäftsführer bei einem Reiseveranstalter. Seit 2013 ist er im Saarländischen Künstlerhaus Saarbrücken e. V. beschäftigt.

Seit 1993 arbeitet Bernd Nixdorf redaktionell für die „Saarbrücker Hefte“ und war von 2017 bis 2021 im Vorstand des VS-Saar.

2022 erhielt er das Ludwig-Harig-Stipendium. Seine Werke umfassen „Salli Palli Der erste Fall eines Saarbrücker Kommissars“ (1993), „Das letzte Gefecht“ (1999), „Salli Palli Zwei Fälle für Marcel Palli“ (2016) und „Eine intime Vertraute“ (2018). Seine Texte wurden in zahlreichen Anthologien, Zeitschriften und Kunstkatalogen veröffentlicht.

https://www.literaturland-saar.de/personen/bernd-nixdorf/

Konrad H. Roenne © Anna Werner
Konrad H. Roenne © Anna Werner

Konrad H. Roenne

Literatur

September, Oktober, November 2024

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

 

Konrad H. Roenne, geboren 1979 in Rüdersdorf bei Berlin, ist Vater von zwei Töchtern. Nach dem Abitur leistete er seinen Zivildienst in einem Altenheim und setzte seine akademische Laufbahn mit einem Studium in Berlin fort. Roenne sammelte Berufserfahrung beim Vice-Magazin und in einer Einrichtung für psychisch Erkrankte.

2010 wurde er Stipendiat in der Schreibwerkstatt der Jürgen-Ponto-Stiftung. Seine Prosa und Essays fanden Eingang in Anthologien und Zeitschriften wie Bella Triste, Lichtungen und Merkur. 2022 debütierte er mit seinem Roman „Hoch Mittag“, der sich mit Themen rund um Senioren, Pferde und Medikamente auseinandersetzt.

Roenne wurde mit mehreren Auszeichnungen geehrt, darunter dem Preis der Wuppertaler Literatur Biennale, einem Arbeits- und Recherchestipendium des Berliner Senats sowie dem Alfred-Döblin-Stipendium der Berliner Akademie der Künste.

https://ammian-verlag.de/shop/hochmittag/

Bahzad Sulaiman © Christoph Holz
Bahzad Sulaiman © Christoph Holz

Bahzad Sulaiman

Bildende Kunst

August, September 2024

Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Bahzad Sulaiman, geboren im Jahr 1991, ist kurdischer Künstler, seine interdisziplinäre Praxis thematisiert ein erneutes Nachdenken über die Definition von Räumen, Identitäten und traditionellen Praktiken bis hin zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Transformation und Konsumkultur. Diese Themen werden durch visuelle, performative und installative Medien zum Ausdruck gebracht.

Von 2021 bis 2022 war er Stipendiat des Europäischen Netzwerks der Opernakademien beim Opernfestival in Aix-en-Provence. Im Jahr 2022 erhielt er ein Stipendium des Internationalen Theaterforums bei den Berliner Festspielen. Im selben Jahr wurde er mit dem Kulturpreis des Regionalverbandes Saarbrücken ausgezeichnet. Von 2023 bis 2025 ist er Stipendiat der Akademie Musiktheater heute in der Sparte Regie.

Darüber hinaus erhielt er verschiedene andere Stipendien wie Art Omi Residency (New York, USA), Bijloke Residency (Belgien), 7THEX Residency (Portugal, Italien, Deutschland), Stiftung Kunstfond, Look Up Residency (UK und Deutschland), Dullers Residency (Belgien), Akademie der Künste, Liberty Creative Europe (UK), IMPACT19 - PACT Zollverein, World Wood Day (Türkei) und andere.

Seine Arbeiten wurden in Kunstinstitutionen wie der Kunsthalle Mannheim, dem Saarlandmuseum - Moderne Galerie, dem Museum Friedland, der Penticton Art Gallery (Kanada), dem Aix-en-Provence Festival (Frankreich), dem Esponja House of Culture (Brasilien), dem Journeys Festival International (UK), dem Museum Stübing (Österreich), Luna Light Art (Niederlande) sowie in Belgien, Bulgarien, Spanien, Syrien und der Türkei ausgestellt.

https://bahzad.de/

© Vitalii Cherepanovy
© Vitalii Cherepanovy

Vitalii Cherepanov

Bildende Kunst

März, April 2024

Culture Moves / Jägerschere

Vitalii Cherepanov wurde 1990 in Nizhny Tagil, Russland, geboren. Er begann ein Studium an der Fakultät für Kunst und Grafik an der Sozialpädagogischen Akademie Nizhny Tagil, brach dieses jedoch ab.

In seinen interdisziplinären künstlerischen Projekten arbeitet er regelmäßig mit Anna Cherepanova zusammen. In der künstlerischen Arbeit untersuchen Anna Chereponova und Vitalii Cherepanov das Zusammenspiel von Kunst, Wissenschaft und Philosophie und nutzen dabei verschiedene Medien und Disziplinen. Ihr Fokus liegt auf der Entwicklung von Projekten als Testmodelle für kritische Interaktionen mit der Umwelt und der Erforschung der Anwendungsmöglichkeiten künstlerischer Gesten. Sie betrachten die Welt als Quelle gleichberechtigter Kollaborationen zwischen verschiedenen Willen und Substanzen, ein Konzept, das sie "Park Volny" nennen.

Ihre multidisziplinäre Arbeit umfasst kollektive Performances, Street Art, digitale Kunst, Installationen, Videokunst, Musikproduktion, Bühnenbildgestaltung, Skulptur und Malerei.

Vitalii Cherepanov und Anna Cherepanova leben in der EU und arbeiten sowohl gemeinsam als auch unabhängig voneinander unter verschiedenen Pseudonymen wie Cick in Dunt, Shaboffice und Infinite Private Sector. Ihre Werke sind sowohl in privaten Sammlungen als auch in öffentlichen Sammlungen wie der Staatlichen Tretjakow-Galerie und den Staatlichen Museen für Bildende Künste in Jekaterinburg und Nizhny Tagil vertreten.

Sie erhielten mehrere Stipendien und Auszeichnungen, darunter das "Summer School of Social Engage Art" Stipendium in Zürich und das "Furka Retreat Residence" Stipendium in der Schweiz im Jahr 2023. 2022 erhielten sie ein Reisestipendium vom Goethe-Institut für das Projekt "Theater under the cameras" und ein Aufenthaltsstipendium des NCCA in Jekaterinburg.

Mit Einzelausstellungen wie "Interessence relationships" in Zürich, "Park Volny. Terminal Zhukowsky" in der Anna Nova Galerie in St. Petersburg und "Flow in" in der Galerie "On space" in Kiel, sind ihre Arbeiten europaweit vertreten. Ihre Werke wurden auch in Gruppenausstellungen wie "Mental landscapes" in Berlin und "Excavation work in Progress" in Jekaterinburg gezeigt.

Ihre künstlerischen Projekte wurden in verschiedenen Publikationen vorgestellt, darunter im Calvert Journal und auf verschiedenen Online-Plattformen.

https://www.new-east-archive.org/anna-vitaly-cherepanovs-curated-russia-z

© Anna Cherepanova
© Anna Cherepanova

Anna Cherepanova

Bildende Kunst

März, April 2024

Culture Moves / Jägerschere

Anna Cherepanova wurde 1990 in Nizhny Tagil, Russland, geboren. Im Jahr 2013 absolvierte sie ihr Studium an der Fakultät für Kunst der Sozialpädagogischen Akademie Nizhny Tagil in der Region Swerdlowsk, Russland.

In ihren multidisziplinären künstlerischen Projekten arbeitet sie regelmäßig mit Vitalii Cherepanov zusammen. In der künstlerischen Arbeit untersuchen die Cherepanovs das Zusammenspiel von Kunst, Wissenschaft und Philosophie und nutzen dabei verschiedene Medien und Disziplinen. Ihr Fokus liegt auf der Entwicklung von Projekten als Testmodelle für kritische Interaktionen mit der Umwelt und der Erforschung der Anwendungsmöglichkeiten künstlerischer Gesten. Sie betrachten die Welt als Quelle gleichberechtigter Kollaborationen zwischen verschiedenen Willen und Substanzen, ein Konzept, das sie "Park Volny" nennen.

Ihre multidisziplinäre Arbeit umfasst kollektive Performances, Street Art, digitale Kunst, Installationen, Videokunst, Musikproduktion, Bühnenbildgestaltung, Skulptur und Malerei.

Anna Cherepanova und Vitalii Cherepanov leben in der EU und arbeiten sowohl gemeinsam als auch unabhängig voneinander unter verschiedenen Pseudonymen wie Cick in Dunt, Shaboffice und Infinite Private Sector. Ihre Werke sind sowohl in privaten Sammlungen als auch in öffentlichen Sammlungen wie der Staatlichen Tretjakow-Galerie und den Staatlichen Museen für Bildende Künste in Jekaterinburg und Nizhny Tagil vertreten.

Sie erhielten mehrere Stipendien und Auszeichnungen, darunter das "Summer School of Social Engage Art" Stipendium in Zürich und das "Furka Retreat Residence" Stipendium in der Schweiz im Jahr 2023. 2022 erhielten sie ein Reisestipendium vom Goethe-Institut für das Projekt "Theater under the cameras" und ein Aufenthaltsstipendium des NCCA in Jekaterinburg.

Mit Einzelausstellungen wie "Interessence relationships" in Zürich, "Park Volny. Terminal Zhukowsky" in der Anna Nova Galerie in St. Petersburg und "Flow in" in der Galerie "On space" in Kiel, sind ihre Arbeiten europaweit vertreten. Ihre Werke wurden auch in Gruppenausstellungen wie "Mental landscapes" in Berlin und "Excavation work in Progress" in Jekaterinburg gezeigt.

Ihre künstlerischen Projekte wurden in verschiedenen Publikationen vorgestellt, darunter im Calvert Journal und auf verschiedenen Online-Plattformen.

 

https://www.calvertjournal.com/anna-vitaly-cherepanovs-curated-russia-z

© Igor Tereshkov
© Igor Tereshkov

Igor Tereshkov

Bildende Kunst

September, Oktober, November 2024

audan kunststiftung

Igor Tereshkov, geboren 1989 in Energodar, Ukraine, ist ein multidisziplinärer Künstler, visueller Forscher und Dokumentarfotograf mit Sitz in Montenegro.
Er arbeitet mit verschiedenen Medien, darunter Installation, Performance, Dokumentarfotografie und postdokumentarische Fotografie, und experimentiert mit verschiedenen Fotoprozessen und alternativen Entwicklungsmethoden. Er studierte 2017 Dokumentarfotografie und Fotojournalismus an der School of Modern Photography Docdocdoc in Sankt-Petersburg (Russland), 2019 beendete er das Studium in "Experiences of Contemporary Photography".

Tereshkov erhielt mehrere Preise und Stipendien, war auf der Shortlist und nominiert für eine Reihe von Auszeichnungen, stellte aus und veröffentlichte weltweit. Unter anderem erhielt er für seine Arbeit "Oil and Moss" 2019 den Project Launch Grant von CENTER Awards (USA), wurde 2020 für den Prix HSBC pour la Photographie (Frankreich) nominiert und wurde 2021 in den Kreis von FOAM TALENT (Niederlande) aufgenommen. Im Jahr 2022 wurde die Serie Oil and Moss im Documentary Photographic Center - ImageSingulières (Sete, Frankreich) ausgestellt. Seine aktuelle Arbeit "Red Heat" wurde 2022 im Schwab Museum (Biel/Bienne, Schweiz) im Rahmen der Bieler Fototage ausgestellt.

Jonas Mayer, Kinderportrait © privat
Jonas Mayer, Kinderportrait © privat

Jonas Mayer

Bildende Kunst

Oktober 2024

Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Jonas Mayer (geb. 1995) ist ein deutscher bildender Künstler, dessen Malereien und Skulpturen das Thema Spielen als zentralen Ausgangspunkt gemeinsam haben.
Mayer betrachtet seinen gesamten Arbeitsprozess als stetes Spielen. Fotografien von kuriosen Alltagsbeobachtungen sieht er als Spuren unbewusst spielerischer Akte unseres Alltagslebens. Tagträumen auf dem Weg ins Atelier versteht er als spielerische Gedankenflucht zur Anregung von Bildideen. Auch das eigentliche bildnerische und plastische Schaffen verkörpert für ihn das Spiel mit Farbe, Form und Oberfläche. Die kindliche Unbefangenheit und Leichtigkeit gilt es hierbei durch spielerische Parameter im eigenen Prozess erneut künstlich herzustellen bzw. aufrechtzuerhalten. Seine Arbeiten beabsichtigen die Evokation des kindlichen Spielens, sowie die Auseinandersetzung des Betrachters mit dem eigenen inneren Kind. Hauptquellen seines Materialarchivs sind Spielplätze, Baustellen, Industriebrachen und Flohmärkte. Inspirationen für seine Bildmotive entstammen Abbildungen von altem Spielzeug, Kinderzeichnungen und Kinderbüchern, sowie eigen dokumentierten „Straßenkritzeleien“ von Jugendlichen.

https://jonasmayer.com/

Darja Linder © Alina Maier
Darja Linder © Alina Maier

Darja Linder

Bildende Kunst

Oktober, November 2024

Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Darja Linder, geboren 1992 in Russland, aufgewachsen in Düren, NRW, lebt und arbeitet derzeit in Saarbrücken.

Ihre figurativen Malereien sind gespickt mit visuellen Codes, die sich auf die Erfahrungswelt ihrer Generation beziehen - von Dating Apps über Fernsehserien bis hin zu Internetphänomenen, wie der „Cringe Culture“. Die farbintensive und schrille Ästhetik spielt mit der spätkapitalistischen Sehnsucht nach Übersättigung und Überfluss.

Sie wirkt jedoch als doppelter Boden, hinter dem sich häufig schmerzhafte Themen verstecken. Es werden Fragen aufgeworfen zu Klasse, Geschlecht oder Migration. Linder beobachtet die Zusammenhänge zwischen politischen (Macht-) Strukturen und individuellen Begierden und untersucht in ihren Arbeiten, wie diese Begierden tief in unsere Identitäten hineinreichen.

In ihrem aktuellen Projekt „PostOstBestWest“ untersucht sie multimedial das Gefühl der Entwurzelung und die doppelte Fremdheitserfahrung, die sie mit denjenigen teilt, die als Kinder aus der ehemaligen UdSSR nach Deutschland übersiedelten, den „Mitgenommenen“.

Die Gemälde und Audioarbeiten quellen über vor Sinneseindrücken und westlicher Popkultur, genauso wie die ersten Momente in Deutschland. Die Arbeiten schaffen bittersüße Bildwelten zwischen Kapitalismus und Sozialismus, zwischen Trauma und Realitätsflucht, zwischen Gewalt und verlorener Kindheit, zwischen Unsicherheit und Selbstbestimmung.

https://www.darjalinder.de/

Paula Fürstenberg © Nora Linnemann
Paula Fürstenberg © Nora Linnemann

Paula Fürstenberg

Literatur

September, Oktober, November 2025

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Paula Fürstenberg, geboren 1987, wuchs in Potsdam auf und studierte am Schweizerischen Literaturinstitut sowie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2011 lebt sie in Berlin. Ihr Debütroman „Familie der geflügelten Tiger“ erschien 2016. Sie ist Mitherausgeberin der Habitus-Bände und hat 2022 die Gesprächsreihe Let’s talk about class co-kuratiert. Außerdem ist sie Teil des Autor:innenkollektivs Literatur für das, was passiert und Vorstandsmitglied des Kunsthaus Strodehne e.V.

Für ihre Arbeit wurde Paula Fürstenberg mit zahlreichen Stipendien ausgezeichnet. Ihr zweiter Roman trägt den Titel „Weltalltage“ und erschien 2024.

Shachar Magen © Public Relations
Shachar Magen © Public Relations

Shachar Magen

Literatur

September, Oktober, November 2024

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg & Goethe Institut Tel Aviv

Shachar Magen ist Absolvent der Film- und Fernsehschule der Universität Tel Aviv. Er arbeitete als Redakteur der Kulturredaktion von Ynet und führte Regie bei den Dokumentarfilmen The mother of the Gevatron, Life Stories und Strange Death. Im Jahr 2006 veröffentlichte der Verlag Keter seinen ersten Roman Black Slaughter, der für den Sapir-Literaturpreis nominiert wurde.

Er ist der Schöpfer und Hauptautor der täglichen Dramaserie Exposes sowie der Dramaserie The Prime minister's children und Drehbuchautor der Serie The Accursed von Hagai Levy. Im Jahr 2014 wurde seine Thrillerserie Sirens veröffentlicht. Die Serie befasst sich mit dem Mythos der Sirenen und umfasst drei Staffeln. Sie wurde ins Russische übersetzt und derzeit für das US-amerikanische Publikum vorbereitet. Außerdem schrieb und kreierte er Possessions, eine französische und israelische Serie, die 2020 erstmals auf Canal plus und Yes TV ausgestrahlt wurde. Er schrieb die Serie gemeinsam mit Valeire Zanatti, sie wurde von Thomas Vincent („Bodyguard“, BAFTA-nominiert) inszeniert und in Israel auf Französisch, Hebräisch und Englisch gedreht. Die Serie wurde von den französischen Kritikern (Syndicat Francais) als beste Fernsehserie ausgezeichnet und zudem auf HBO Max ausgestrahlt. Im Jahr 2023 wurde sein zweiter Roman, „Land der Klöster“, veröffentlicht. Das Buch wurde für den Sapir-Preis für Literatur (Longlist) nominiert. Es wird für eine Fernsehserie adaptiert, in einer Koproduktion von Hot und Paramount Plus, die in Israel und den USA ausgestrahlt wird.

Galit Dahan Carlibach © Perach
Galit Dahan Carlibach © Perach

Galit Dahan Carlibach

Literatur

September, Oktober, November 2024

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg & Goethe Institut Tel Aviv

Galit Dahan Carlibach ist in Sderot, Ashdod und Jerusalem geboren und aufgewachsen. Sie veröffentlichte acht Bücher (darunter Romane, Novellen und Fantasy für junge Leser*innen). Ihre Gedichte, Essays und Geschichten werden regelmäßig in lokalen und internationalen Zeitschriften veröffentlicht. Im Laufe der Zeit wurde sie für ihre literarischen Werke vielfach ausgezeichnet: Sie erhielt den ACUM-Preis 2013, den Preis des Premierministers für hebräische literarische Werke 2014, ein Stipendium für das International Writing Program in Shanghai, das Fulbright Foundation Scholarship für das International Program in Iowa und das Pardes Scholarship der Israeli National Library for Young Writers. Ihr neuester Roman "Under The Sign Of Orphan" soll 2025 auf Deutsch im Verlag Kein & Aber erscheinen. Dahan Carlibach ist Dozentin der Schreibkurse an der Bar Ilan Universität. Sie lebt in Jerusalem und ist Mutter von zwei Kindern.

© Matthias Nawrat
© Matthias Nawrat

Matthias Nawrat

Literatur

September, Oktober 2024

»Welten verbinden – Kulturland Brandenburg 2024/2025«

Matthias Nawrat wurde 1979 in Opole/Polen geboren und emigrierte mit seiner Familie Anfang 1989 nach Bamberg in Oberfranken. Er studierte Biologie in Heidelberg und Freiburg im Breisgau, danach literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Er arbeitete als freier Wissenschaftsjournalist. Seit 2012 lebt er als freier Schriftsteller in Berlin. Er veröffentlichte Erzählungen, Essays, Auszüge aus seinem Tagebuch und die Romane „Wir zwei allein“ (2012), „Unternehmer“ (2014) „Die vielen Tode unseres Opas Jurek“ (2015), „Der traurige Gast“ (2019) sowie „Reise nach Maine“ (2021). 2022 erschien sein erster Gedichtband „Gebete für meine Vorfahren“ und 2024 „Über allem ein weiter Himmel – Nachrichten aus Europa“, eine Sammlung von Reiseessays. Für seine Bücher erhielt er unter anderem den Literaturpreis der Europäischen Union und den Fontane-Literaturpreis der Stadt Neuruppin und des Landes Brandenburg.

Das Residenzprogramm „Aus der Ferne gesehen - Begegnungen in Brandenburg“ ist ein Kooperationsprojekt des Brandenburgischen Literaturrats und des Literarisches Colloquium Berlin. Es findet statt im Rahmen von „Welten verbinden – Kulturland Brandenburg 2024/2025“. Kulturland Brandenburg 2024/2025 wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg. Mit freundlicher Unterstützung der brandenburgischen Sparkassen und der Investitionsbank des Landes Brandenburg.

© Apollonia T. Bitzan
© Apollonia T. Bitzan

Jakob Kraner

Literatur

Oktober, November 2024

Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Wien

Jakob Kraner lebt in Wien. Er studierte Philosophie an der Uni Wien und Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Er schreibt Prosa, Essays und dramatische Texte, macht Lesungen, Literaturperformances und Musik. Zum Beispiel: Die Theaterstücke „Jolt“ für das Nachwuchsprojekt des Garage-X-Theaters (2012) sowie „Versuch, irgendetwas zu verstehen“ (2023) und eine Adaption von Hofmannsthals „Jedermann“ (2024) für das Waldviertler Hoftheater, interdisziplinäre Projekte, zuletzt „ROA!“ – Videokunst, Tanz, Spoken Word – (2023) für das Viertelfestival Niederösterreich. Zudem ist er Teil der Literaturpunkband „Smashed To Pieces“. Seine Texte wurden in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht, etwa Triëdere, Schreibheft und kolik. 2022 erschien sein Buchdebüt „Kosmologie“ in der Reihe „Rohstoff“ bei Matthes & Seitz Berlin. „Kosmologie“ wurde mit dem Kulturpreis des Landes Niederösterreich ausgezeichnet und stand auf der Longlist des Deutschen Popliteraturpreises. Er erhielt ein Projektstipendium für Literatur des Kunstministeriums 2022 bis 2023.

 

 

 

 

Jeanna Kolesova © Lee Everett Thieler
Jeanna Kolesova © Lee Everett Thieler

Jeanna Kolesova

Bildende Kunst

März, April, Mai 2025

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Jeanna Kolesova, geboren 1988 in Moorland Village, Russland, ist Künstler:in, Filmemacher:in und Forscher:in. Kolesova arbeitet überwiegend mit bewegten Bildern, Performance, Web, Installation und Text. Kolesovas Arbeiten reflektieren die Manipulation von Geschichte und Informationen sowie den Einfluss imperialer Technologien auf menschliche und nicht-menschliche Körper und Landschaften.

Jeanna Kolesova studierte Dokumentarfilm und Fotografie in St. Petersburg, interaktive Medien am California Institute of the Arts und experimentellen Film und neue Medien an der Universität der Künste Berlin. Kolesovas Arbeiten wurden auf dem Fotograf Festival in Prag (2024), im Berliner Ringtheater (2024), im Kunstraum Kreuzberg (2024), in der nGbK in Berlin (2023), beim EMOP Berlin (2023), auf der HYBRID Biennale in Dresden (2022), in der Kunsthalle Baden-Baden (2021) und im Museum für Fotografie in Berlin (2021) ausgestellt.

Jeanna Kolesova wurde 2024 mit einem KUNSTFONDS-Stipendium und 2023 mit dem Karl-Hofer-Stipendium ausgezeichnet. Im Jahr 2024 nahm Kolesova am Berliner Goldrausch-Künstlerprogramm teil. Kolesova gehört verschiedenen künstlerisch-politischen Gruppen an.

https://jeannakolesova.com/

Kaj Osteroth © T. Speed, 2024
Kaj Osteroth © T. Speed, 2024

Kaj Osteroth

Bildende Kunst

März, April, Mai 2025

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Kaj Osteroth, geboren 1977, lebt und arbeitet in Berlin. Sie verließ 2006 die Universität der Künste Berlin als Meisterschülerin von Stan Douglas und schloss 2008 ihr Studium der Ethnologie und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin mit einem Magister ab. Kaj Osteroth spürt in ihrer Malerei Verbündete und Gespenster auf und seziert Rechtsruck sowie kaputte Beziehungen einer zur Ignoranz neigenden Mehrheitsgesellschaft. Sie platziert ihre Figuren staunend, empört oder einfach nur ahnungslos in Zwischenwelten, konfrontiert mit einer zunehmend bedrohlichen Verschiebung von Wahrnehmung und Common Sense, angesiedelt im ländlichen Brandenburg bereits knietief in brauner Soße stehend.

Kaj Osteroth hat an zahlreichen (inter-)nationalen Ausstellungen, Residenzen und Workshops mit eigenen oder kollektiven und interdisziplinären Formaten teilgenommen (u.a. Villa Romana, Florenz, Museu de Arte de São Paulo Assis Chateaubriand (MASP), 10. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst, Bag Factory Artist's Studios, Johannesburg, IG Bildende Kunst, Wien, Kunstverein Braunschweig, Künstlerhaus Bethanien, nogallery, sign/CIAT, after the butcher und HilbertRaum in Berlin).

Begleitet wird ihr Schaffen von den verschiedensten kollaborativen Formaten und Praktiken. Die wichtigste und nachhaltigste Zusammenarbeit war die mit der Künstlerin Lydia Hamann von 2007 bis 2021. Auf Vorschlag der Kuratorin Yvette Mutumba wurde das feministische Malerinnenduo hamann&osteroth 2020 mit dem Villa Romana-Preis ausgezeichnet.

https://kaj-osteroth.com/

Müller-Goldboom © Tilman Goldboom
Müller-Goldboom © Tilman Goldboom

Gerhardt Müller-Goldboom

Komposition

September, Oktober, November 2025

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Gerhardt Müller-Goldboom wurde in London geboren und wuchs in Berlin auf. Dort studierte er Komposition, Musikwissenschaften und Kontrabass. Er begann seine musikalische Laufbahn nach einer Stipendiatszeit an der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker zunächst als Instrumentalist und war einige Jahre Mitglied des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Heute arbeitet er als Komponist und Dirigent.

Seine Werke wurden auf internationalen Festivals Neuer Musik aufgeführt, das AKO-Studio in Tokyo und das Experimental Intermedia Festival New York widmeten ihm Porträtkonzerte. Die Werkliste umfasst Kompositionen für herkömmliche Instrumente in verschiedensten Besetzungen sowie elektronische Realisationen. Aktuell schreibt er eine Oper auf der Grundlage der Metamorphosen Ovids.

Der Dirigent Müller-Goldboom mit Erfahrungen als Assistent Kent Naganos widmet sich hauptsächlich der Gegenwartsmusik und brachte zahlreiche Werke zur Ur- und Erstaufführung. Er ist Mitbegründer und seither Leiter des Ensembles work in progress – Berlin und dirigierte als Gast zahlreiche Formationen im In- und Ausland. Internationale Beachtung fanden seine Opernaufführungen mit Pousseurs „Votre Faust“ und Marc Andrés „…22,13…“. Auch älterer Musik gilt sein Engagement. So leitete er als erster deutscher Dirigent 2019 das Holocaust Memorial Concert des Jerusalem Symphony Orchestra u.a. mit Werken von Joseph Haydn und Gustav Mahler.

https://mueller-goldboom.de/

Gala Hernández López © Marta Jordi
Gala Hernández López © Marta Jordi

Gala Hernández López

Bildende Kunst

September, Oktober, November 2025

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Gala Hernández López ist Filmemacherin und Forscherin. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Paris. Ihre interdisziplinäre Praxis verbindet Filmproduktion mit Videoinstallationen, Performances und Publikationen. Ihre Arbeit befasst sich insbesondere mit neuen Formen der Subjektivierung, wie sie der Computerkapitalismus hervorbringt. Aus einem ökofeministischen und kritischen Blickwinkel heraus untersucht sie Imaginationen, die in virtuellen Gemeinschaften zirkulieren, Wünsche und Zukünfte, die durch disruptive Technologien vermittelt werden, und neue reaktionäre Tech-Utopien als gemeinsame Fiktionen, die unser kollektives Unbewusstes bilden. Gala Hernández López Arbeiten sind forschungsbasiert und verbinden materialistische Analysen mit Poesie, Intimität und Träumen mit dem Ziel, menschliche Fantasien von grenzenloser technowissenschaftlicher Kontrolle über die Realität zu sezieren.

Ihre Arbeiten wurden u.a. auf der Berlinale, DOK Leipzig, Raindance, Cinéma du Réel, Punto de Vista, SEMINCI, IndieLisboa, transmediale, Centre Wallonie Bruxelles, iMAL, York Art Gallery und dem Salon de Montrouge gezeigt. Ihr Film La Mécanique des fluides gewann 2024 den César für den besten Dokumentar-Kurzfilm, neben einem Dutzend anderer Preise. Sie ist Doktorandin an der Universität Paris 8, wo sie an einem Forschungsprojekt zum Thema Screen Capture arbeitetund seit drei Jahren unterrichtet.

Sie war außerordentliche Professorin (ATER) an der Universität Gustave Eiffel und Gastwissenschaftlerin an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf (Deutschland) dank eines DAAD-Forschungsstipendiums. In den Jahren 2023–2024 war sie Artist in Residence an der Französischen Akademie in Spanien - Casa de Velázquez. Im Herbst 2024 war sie Artist in Residence am Palais de Tokyo und unterrichtete an der BAU Hochschule für Kunst und Design Barcelona. Sie erhielt 2024 ein Leonardo Fine Arts-Stipendium der BBVA-Stiftung. Sie ist Co-Leiterin des Forschungs- und Künstlerkollektivs After Social Networks.

Sie gibt regelmäßig Workshops und hält Vorträge an Orten wie der Filmuniversität Konrad Wolf, Beaux-Arts de Marseille, The Photographers Gallery, dem Locarno Film Festival, der Harvard University, Goldsmiths University of London, University of British Columbia oder der University of Michigan.

https://www.galahernandez.com

Dorothee Schabert © Constanze Zacharias
Dorothee Schabert © Constanze Zacharias

Dorothee Schabert

Komposition

September, Oktober, November 2025

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Dorothee Schabert ist Komponistin und Autorin. In Freiburg studierte sie Geschichte, Philosophie, Germanistik und schloss diese mit einem Staatsexamen im Jahr 1977 ab. 1985 folgte der Diplomabschluss an der HdK Berlin Musik im Bereich der Tonmeisterei inklusive kompositorischer Fächer. Auf eine Phase freiberuflicher Engagements und paralleler Familiengründung führte sie 1992 die Festanstellung als Tonmeisterin für SWR2 Musik nach Baden-Baden. Hier war Dorothee Schabert für Produktionen für Rundfunk und CDs verantwortlich mit dem SWR-SO unter namhaften Dirigent*innen und bekannten Solist*innen, Kammermusik und vor allem zeitgenössischer Kompositionen. Mit dem Experimental-Studio des SWR und dessen Leiter André Richard produzierte sie die elektro-akustischen Werke von Luigi Nono für SACD und Rundfunk.

Parallel entstanden Kompositionen für Instrumente und Stimmen in diversen Besetzungen. Dorothee Schabert erhielt Aufträge u.a. von Ensemble Aventure, Capella de la Torre, Mitglieder des SWR-SO, akusmatische Werke und Klanginstallationen. Sie arbeitet regelmäßig in Kooperation mit Künstler*innen anderer Kunstsparten. Ihre Kompositionen wurden in Karlsruhe, Freiburg, Köln, Darmstadt, Rom, New York etc. aufgeführt. Sie produzierte eine CD Aufnahme mit dem Ensemble Resonanz, HH.

Dorothee Schabert konzipiert und veranstaltet gemeinsam mit der Klarinettistin M. Schulz die Reihe "Salon pour ... ", in der sie Komponistinnen der Vergangenheit im Dialog mit zeitgenössischen präsentieren. Sie hält Vorträge und schreibt Essays zu zeitgenössischer Musik, insbesondere Raum und räumliche Ästhetik. Schabert erhielt 2020 ein Stipendium der Dt. Akademie Rom (Villa Massimo) in Olevano.

http://dorotheeschabert.de/

Ying Wang © Maria Frodl
Ying Wang © Maria Frodl

Ying Wang

Komposition

April, Mai, Juni 2025

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Ying Wang ist Komponistin. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Ying Wang absolvierte ihr Kompositionsstudium bei York Höller, Rebecca Saunders und Johannes Schöllhorn an der HfMT Köln. Elektronische Komposition studierte sie bei Michael Beil und am IRCAM. Derzeit arbeitet sie an ihrem Musiktheater „Lorry 39“ für das Theater Freiburg und das SWR Experimentalstudio. Anstoß für dieses Werk war der tragische Tod von 39 Menschen in einem Frachtcontainer.

In ihren Kompositionen beschäftigt sich Ying Wang mit Themen wie Umweltverschmutzung, globale soziale Missstände, politische Verfolgung oder dem Verhältnis der Menschen zu Technologie. Schon während ihres Studiums in Köln konnte sie sich als Komponistin etablieren, die für avancierte, kritisch gefasste Kammer- und Orchestermusik steht. Ihre ursprüngliche Heimat in Shanghai und Peking und ihre neue in Berlin bilden einen Kontrast, der in sich in ihren Werken thematisch und musikalisch widerspiegelt. Dabei sucht sie in ihrer Arbeit stets neue Schnittstellen zu anderen Medien und Künsten, wie Tanz, Video, digitale Kunst, Licht, bildender Kunst und Performance.

Nach eigener Aussage lebt Ying Wang ihre Identität als zeitgenössische Komponistin aus China mit einem wachen Blick auf die Verschränkungen von Politik, Kultur, Gesellschaft und Technologie. Darin suche sie „eine kontrastreiche Verbindung meiner drei Werkzeuge, dem klassischen und erweiterten Instrumentarium Europas, der kritischen Auseinandersetzung mit meinem chinesischen Erbe und den aktuellen Möglichkeiten der Elektronik.“

https://www.yingwang.de/

Luna Ali © Paul Lovis Wagner
Luna Ali © Paul Lovis Wagner

Luna Ali

Literatur

April, Mai, Juni 2025

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Luna Ali, geboren 1993 in Syrien, studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis in Hildesheim, Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und Anthropologie an der Universität Leipzig. Sie arbeitete als Autorin u. a. an Produktionen an den Schauspielhäusern Düsseldorf, Dortmund, Hannover sowie in Berlin. Im Jahr 2023 erhielt sie das Arbeitsstipendium für deutschsprachige Literatur der Berliner Senatsverwaltung. 2024 erschien ihr Debütroman „Da waren Tage“ bei S. Fischer. Sie lebt in Berlin.

https://www.fischerverlage.de/autor/luna-ali-1019886

© Aadhi
© Aadhi

அவ்ரீனா AVRINA

Literatur

September, Oktober, November 2025

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

அவ்ரீனா AVRINA, geboren 1992 in Tamil Nadu, lebt und arbeitet in Berlin. avrina oder Avrina und die Unsichtbaren sind dabei viele Dichter, Geister und Stimmen, die sich einen Körper teilen. Diese schreiben Orte, Wesen und Zeiten. Besessen von Erinnerungen, die durchdringen und sich entziehen, oft aus der Kindheit, ist avrinas Schreiben eine Ebbe und Flut, die charakteristisch ist für seine Sehnsucht nach dem Meer. avrinas Geschichte gewann den Short Fiction / University of Essex International Short Story Prize 2021 und seine Arbeiten wurden für den Indiana Review Fiction Prize, den Berlin Writing Prize, den Desperate Literature Short Fiction Prize und weitere nominiert.

Für seine Forschungen zu feministischen Medien wurde er mit dem Niedersächsischen Wissenschaftspreis 2019 und dem Gender Thesis Prize 2020 ausgezeichnet. Jahrelange poetische und akademische Erfahrung haben avrina in die Lage versetzt, eine engagierte bardische Praxis zu entwickeln, durch die er poetische Narrative in kollektive Räume einbringt, etwa durch Lesungen in Zusammenarbeit mit anderen Dichterinnen und Dichtern und durch literarische Praktiken wie seine Arbeit als Senior Editor für die internationale Zeitschrift 128Lit. avrinas Texte wurden unter anderem auf dem Bangalore Literature Festival, dem Mathrubhumi International Festival of Letters Kerala, Prosanova Hildesheim, der Akademie der Künste Berlin, dem LCB und dem Poesie Festival Berlin, Lovecrumbs Edinburgh gelesen und wurde unter anderem in Sinn und Form, The Bombay Literary Magazine, Stoff aus Luft, Kaalachuvadu veröffentlicht.

https://avrinajos.net/

Tabea Lamberti © Jennifer Hoffmann
Tabea Lamberti © Jennifer Hoffmann

Tabea Lamberti

Wissenschaft / Romantik

Juni, Juli 2025

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Tabea Lamberti ist Literaturwissenschaftlerin. Nach dem Studium an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Bayrisches Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien/ Bachelor/ Master; Germanistik/Kunstgeschichte/Geschichte) arbeitete sie als Galeriemanagerin in einer Kunstgalerie in Leipzig. Von Oktober 2021 bis Dezember 2024 war sie Kollegiatin am DFG-Graduiertenkolleg Modell Romantik in Jena. In ihrer Doktorarbeit untersucht sie die Romantikrezeption Christa Wolfs.  

Während des Studiums war sie Leiterin der studentischen Zeitschrift Rezensöhnchen und Mitherausgeberin der Literaturanthologie fortississimo. Bamberger Edition Junger Texte. Ihre Abschlussarbeit wurde 2020 mit dem Gendersonderpreis für Studentinnen mit hervorragenden Leistungen der Otto-Friedrich-Universität Bamberg ausgezeichnet. Seit 2022 ist sie Mitglied von #breiterkanon | Kanondiskussionen in Literaturwissenschaft, Feuilleton und auf dem Buchmarkt (geleitet von PD Dr. Martina Wernli). Im Rahmen ihrer Dissertation setzt sie sich mit poetologischen und ästhetischen Fragen weiblicher Autorenschaft sowohl in der Romantik als auch in der DDR auseinander. Darüber hinaus zählen Gender/ Queer Studies, (postmigrantische) Gegenwartsliteratur und autosoziobiographisches Schreiben zu ihren Forschungsinteressen.

© Nora Weinelt
© Nora Weinelt

Dr. Nora Weinelt

Wissenschaft / Romantik

März, April, Mai 2025

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Dr. Nora Weinelt, geboren 1986, lebt in Berlin. Sie studierte Komparatistik, Kunstgeschichte und Italianistik an der LMU München und der Université Paris IV. 2020 schloss sie an der Humboldt-Universität zu Berlin ihre Promotion zur modernen Denkfigur des Versagens ab, die durch ein Stipendium der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien (FU Berlin) gefördert und mit dem Merkur-Preis 2021 ausgezeichnet wurde. Nach Auslandsaufenthalten in Chicago und Princeton und einer Station an der Universität Passau ist sie seit 2021 Akademische Rätin auf Zeit am Lehrstuhl für Vergleichende Literaturwissenschaft/Europäische Literaturen der Universität Augsburg.

Zu ihren Publikationen zählen neben den Monografien Versagen (Berlin 2025), Figuren des Versagens. Poetik eines sozialen Urteils (Berlin 2023) und Minimale Männlichkeit. Figurationen und Refigurationen des Anzugs (Berlin 2016) auch zahlreiche Beiträge in Zeitschriften und Sammelbänden.

Während ihres Aufenthalts in Wiepersdorf wird sie sich mit der französischen Autorin Germaine de Staël (1766–1817) beschäftigen, deren einflussreiches Werk bis heute größtenteils nicht ins Deutsche übersetzt worden ist. Das Stipendium soll der Vorbereitung eines gemeinsam mit Till Breyer (Bochum) geplanten Editionsprojektes dienen.

Lukas Zittlau © privat
Lukas Zittlau © privat

Lukas Zittlau

Wissenschaft / Deutsch-deutsche Fragen

März, April, Mai 2025

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Lukas Zittlau wurde 1995 in Berlin geboren. Nach längeren Auslandsaufenthalten in Ecuador und Tadschikistan begann er 2015 ein Studium der Politikwissenschaft in Marburg, das er an der Uni Roma Tre weiterführte. 2018 wechselte er für den Master „Religion und Kultur“ an die Humboldt-Universität in Berlin. Er arbeitete währenddessen unter anderem am Fließband in Wolfsburg, als Getränkeverkäufer im Fußballstadion und als Kartenabreißer an der Volksbühne am Rosa Luxemburg-Platz. Zuletzt publizierte und produzierte er auch für die jungle world und den rbb. Seit 2023 promoviert er an der Fakultät für Literaturwissenschaft über die intellektuelle Biographie des Philosophen Wolfgang Heise.

In seiner Dissertationsschrift versucht Lukas Zittlau, Heises Denkbewegung aus der Spannung zwischen kommunistischer Überzeugung und praktischer Desillusion nachzuvollziehen. Vor allem verfolgt er aber das Ziel, anhand von Heises philosophischer und literaturhistorischer Produktion dessen kreisendes, immer neue Widersprüche integrierendes Denken neu aufzuschließen.

Heises immerwährende Suche nach Wahrheit in der Kunst spielte sich auch in Wiepersdorf ab: Hier stieß der Philosoph und Ästhetiker auf ein „Netzwerk von Freundschaften, das in keinem künftigen Geschichtsbuch erwähnt werden wird, das sich aber über das ganze Land erstreckte und uns leben half“, wie Christa Wolf es ausdrückte. Dieses Netzwerk zu vergegenwärtigen ist die Aufgabe, die sich Lukas Zittlau für seinen Aufenthalt in Wiepersdorf gestellt hat.

Dr. Gunnar Decker © privat
Dr. Gunnar Decker © privat

Dr. Gunnar Decker

Wissenschaft / Deutsch-deutsche Fragen

März, April, Mai 2025

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Dr. Gunnar Decker, geboren 1965 in Kühlungsborn, wuchs in Bad Doberan auf, wo er 1983 das Abitur ablegte. Er arbeitet als Autor und Journalist und lebt in Berlin. Von 1983 bis 1985 absolvierte er seinen Grundwehrdienst bei den Panzertruppen der NVA in Eggesin/Torgelow. Danach studierte er von 1985 bis 1990 an der Berliner Humboldt-Universität Philosophie und promovierte 1994 über Ketzergeschichte zum Dr. phil.

Als Journalist und Autor veröffentlichte er zahlreiche Biographien, darunter „Gottfried Benn. Genie und Barbar“, „Franz Fühmann. Die Kunst des Scheiterns“, „Hermann Hesse. Der Wanderer und sein Schatten“, „Franz von Assisi. Der Traum vom einfachen Leben“, „Vincent van Gogh. Pilgerreise zur Sonne“ oder „Ernst Barlach. Der Schwebende“. Zudem publizierte er die Geschichtsbücher „1965. Der kurze Sommer der DDR“ und „Zwischen den Zeiten. Die späten Jahre der DDR“.

Mit seiner Frau Kerstin Decker veröffentlichte er die Reportagen- und Porträtbände „Gefühlsausbrüche oder Ewig pubertiert der Ostdeutsche“, „Letzte Ausfahrt Ost. Die DDR im Rückspiegel“ und „Die unentwickelte Kunst zu erben. Eine Deutschstunde“. Er erhielt im Jahr 2016 den von der Berliner Akademie der Künste verliehenen Heinrich-Mann-Preis. Im Jahr 2023 erschien im Siedler Verlag die Biographie „Rilke. Der ferne Magier“, 2025 erscheint „Rilke in der Schweiz“ im Insel Verlag. In Schloss Wiepersdorf wird er an seiner Biographie „Erik Neutsch. Der letzte Jakobiner“ arbeiten.

© Priya Kumari
© Priya Kumari

Priya Kumari

Wissenschaft / Deutsch-deutsche Fragen

Juni, Juli, August 2025

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Priya Kumari, geboren in Indien, ist Doktorandin und Senior Research Fellow am Zentrum für Germanistik der Jawaharlal Nehru University, Indien.  Sie absolvierte ein Bachelor- und ein Masterstudium in deutschsprachiger Literatur. Ihr Forschungsinteresse liegt an der Schnittstelle von Kultur- und Literaturwissenschaft, schwarzer und afrodeutscher Literatur, Erinnerung, Schuld, Identität und Anerkennungspolitik in deutschsprachigen literarischen und kulturellen Produktionen und literarischer Übersetzung. Ihre Magisterarbeit schloss sie mit dem Titel „Identitäts- und Kulturkrise in Lucia Engombes Autobiographie Kind Nr. 95. Meine deutsch-afrikanische Odyssee“ ab.

Ihr Dissertationsprojekt mit dem Titel „Die Politik der Identität, Anerkennung und Integration in der ausgewählten Schwarzen-Deutschen Literatur“ beschäftigt sich mit der Kulturtheorie von Ähnlichkeit und Differenz in Hinblick auf Erinnerungspolitik, koloniale Amnesie, Dekolonisierung, Integration und transkulturelle Identität Schwarzer Deutscher in der deutschen Gesellschaft. Sie bekam ein Baden-Württemberg Stipendium (2020) für ihren Forschungsaufenthalt an der Universität Konstanz; sie nahm an der DAAD University Summer School-HSK 2017 am Institut für Internationale Kommunikation e.V. in Berlin (IIK Berlin) und an internationalen Sommerschulen an der Universität Bielefeld teil (2017-2018).

Für die Übersetzung von Mascha Kalékos Gedicht Heimweh, wonach? ins Hindi [Viyog, Kis Griha Ka?] wurde sie 2018 von der Goethe Society of India mit dem „Best Translation Prize“ ausgezeichnet. Im Rahmen des Postdoc-Symposiums „Ähnlichkeit als theoretisches Paradigma und ästhetische Praxis“ (2024) am Centre of German Studies, JNU, Indien, nahm sie als Organisatorin eines Workshops teil und stellte ihre Forschungsarbeit vor.

Irina Rosenau © privat
Irina Rosenau © privat

Irina Rosenau

Literatur

April 2025

Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Irina Rosenau, geboren in Belarus, ist Autorin und lebt in Saarbrücken. Sie studierte Sprach- und Literaturwissenschaft in Minsk, Saarbrücken und Pisa. Sie arbeitete von 2008 bis 2022 als Lehrbeauftragte für Komparatistik an der Universität des Saarlandes. Im Jahr 2019 wurde sie mit dem Hans-Bernhard-Schiff-Preis für Literatur ausgezeichnet. 2020 erhielt sie das Schreibresidenzstipendium Printemps Poétique Transfrontalier.

Sie war zweimal Finalistin des Edit-Essaypreises, 2021 und 2023. Ihre Texte wurden unter anderem in den Zeitschriften Cahiers Luxembourgeois, Das Narr, Edit, Saarbrücker Hefte, Sand und Streckenläufer veröffentlicht. Irina Rosenau schreibt Erzählungen und Essays und arbeitet aktuell an ihrem ersten Roman. Im Herbst 2024 erscheint ihr Erzählungsband Filmoskop in der Topicana-Buchreihe der Edition Saarländisches Künstlerhaus.

Paula Müller © Mike Klar
Paula Müller © Mike Klar

Paula Müller

Bildende Kunst

Juni, Juli, August 2025

Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration, Rheinland-Pfalz

Paula Müller wurde 1977 in Trier geboren und lebt zur Zeit in Berlin. Sie studierte freie Kunst an der Kunstakademie Münster bei Prof. Ulrich Erben und später bei Prof. Daniele Buetti, bei dem sie ihr Studium 2007 als Meisterschülerin abschloss. Die kontinuierliche Arbeit als wissenschaftliche Zeichnerin für Archäolog:innen im In- und Ausland (z. B. LWL Münster, Université de Genève) vertiefte die dokumentarische Methode des Zeichnens, die zu einem zentralen Element ihrer künstlerischen Arbeit wurde.

Paula Müller schafft neue Räume durch Wandzeichnungen, in die sie eigene Bilder installiert, die miteinander und mit dem Raum in Dialog treten. Ihre Arbeiten verbinden Zeichnung und Malerei zu einer bildnerischen Sprache, die Fragen, Gedanken und Aphorismen visuell erfahrbar macht. Die vielfältigen Ausdrucksformen ähneln Fundstücken, die ihre Herkunft selbst dokumentieren. Das Suchen und Fragen bildet den Antrieb und die Inspiration ihres künstlerischen Schaffens.

Von 2008 bis 2012 lebte und arbeitete Paula Müller in Städten wie New York (Arbeitsstipendium Kunststiftung NRW), Brüssel und Genf. Ihre ortsbezogenen Arbeiten präsentierte sie in zahlreichen Museen und Galerien in Deutschland, Belgien, den USA, Italien, den Niederlanden, Spanien, Österreich, Luxemburg und Russland. Dabei setzte sie sich immer wieder mit bildnerischen Fundstücken und Momentaufnahmen auseinander.

Seit 2013 nimmt die Lehrtätigkeit eine relevante Rolle in ihrem künstlerischen Wirken ein. Sie unterrichtete unter anderem „Visuelle Feldforschung“ an den Staatlichen Museen zu Berlin in Kooperation mit der TU Berlin und der Humboldt-Universität (2013–2018). Von 2018 bis 2020 leitete sie den Bereich Bildung und Vermittlung an den Museen Stade, wo sie innovative Programme zur Kunstvermittlung entwickelte.

www.paulamueller.net

© Frauke Eckhardt
© Frauke Eckhardt

Frauke Eckhardt

Bildende Kunst

Juni, Juli 2025

Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Die Klangkünstlerin Frauke Eckhardt studierte Bildhauerei und Kunst und öffentlicher Raum an der AdBK Nürnberg sowie Audiovisuelle Kunst an der HBKsaar. Nach dem Meisterschülerstudium bei Christina Kubisch führten sie Stipendien u.a. an die Akademie der Künste Berlin, das Künstlergut Prösitz und Die Höge. Sie lehrte Klangkunst an der HBKsaar, an der JGU Mainz | FB Musik und hatte zuletzt die Gastprofessur Sound II an der KHM Köln inne.

Ihre raumbezogenen Klanginstallationen und interaktiven Klangobjekte verhandeln Fragen nach den alltäglich erlebten räumlichen und zeitlichen Bezügen, ihren gesellschaftlichen Prägungen und diskursiven Entwicklungen. Jenseits des Offensichtlichen, etwa geschichtlichen Spuren, gesellschaftlich bedingten Formprozessen und vitaler Kommunikation in Flora und Fauna außerhalb der menschlichen Hörschwelle, werden performative Zugänge und innere Resonanzräume zur Soundscape erschlossen. Im multisensorischen Erlebnisfeld der Arbeiten wird der Präsentations-Raum zum raum-zeitlichen Display emphatisch-ganzkörperlichen Erlebens. Radiophone Hörstücke ergänzen ihre bildnerische Arbeit.

Im November 2024 wurde der von ihr entwickelte und realisierte Gedenkort mit Mahnmal für die Opfer der Verfolgung von Sinti und Roma „NACHHALL“ der Saarbrücker Öffentlichkeit übergeben. Mit einer skulptural gefassten Leerstelle aus Bronze in der Mitte eines radialen Platzes und der daraus abrufbaren Komposition klanglicher Erinnerungsspuren entwickelt sich ein Ort des lebendigen Gedenkens und der gegenwärtigen Begegnung inmitten des urbanen Lebens.

www.fraukeeckhardt.de

Marion Cziba © Marisa Winter
Marion Cziba © Marisa Winter

Marion Cziba

Bildende Kunst

April, Mai 2025

Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

Marion Cziba, geb. 1973 am Rhein, studierte von 2012 bis 2018 Freie Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBKsaar) bei Prof. Daniel Hausig, Prof. Katharina Hinsberg und Prof. Georg Winter und schloss 2020 ihr Meisterstudium ab.

Sie ist Preisträgerin des Peter und Luise Hager-Preises (1. Platz), wurde ausgezeichnet mit dem Residenzstipendium Artmix10 des Kultusministeriums Luxemburg und der Landeshauptstadt Saarbrücken, mit dem Deutschland-Stipendium und einem Stipendium der Stiftung Kunstfonds im Rahmen Neustart Kultur. Beteiligt an zahlreichen Ausstellungen, wie etwa „Kunst trotz(t) Corona“ im Landtag des Saarlandes, dem „International Light Art Award“ im Zentrum für Lichtkunst Unna und der Landeskunstausstellung „Saarart11“, hatte sie außerdem Einzelausstellungen in verschiedenen Kunstvereinen wie etwa dem Saarländischen Künstlerhaus und der Galerie Junge Kunst Trier. Zwei Jahre kuratierte sie die „Kunstkapelle im Cusanushaus“, arbeitete drei Jahre in der Hochschulgalerie der HBKsaar unter Leitung von Prof. Matthias Winzen und hatte 2019 einen Lehrauftrag.

Marion Cziba lebt und arbeitet in Saarbrücken. Sie ist Mitglied im Saarländischen Künstlerhaus und engagiert sich seit 2024 für die regionale Kunstszene im Vorstand des Saarländischen Künstlerbundes, für den sie mit „Living in a box“ erstmalig ein performatives Ausstellungsformat kuratierte.

https://stadtgalerie.saarbruecken.de/programm/kuenstlerinnen_portraits/marion_cziba_in_der_nahaufnahme

Markus Himmel © Rich Serra
Markus Himmel © Rich Serra

O.W. Himmel

Bildende Kunst

August 2025

Ministerium für Bildung und Kultur Saarland

O.W. Himmel wurde 1967 in Ludwigshafen/Rhein geboren und lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Köllerbach. Er studierte Germanistik, Philosophie und Freie Kunst, war unter anderem Dozent für Existenzgründung und Nachhaltigkeitsbeauftragter des Historischen Museums Saar.

O.W. Himmel versteht sich auch als Archivar der grafischen und typografischen Alltagskultur. Seine Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen präsentiert, etwa im Kulturzentrum Schlachthof Kassel, im Museum Saar in Saarbrücken, in der Heyne Kunst Fabrik Bad Orb oder in der Walpodenakademie Mainz. Für seine Arbeit erhielt er mehrere Stipendien, darunter das Stipendium Druckgrafik (Atelier im Schlachthof, Sigmaringen) und das Stipendium für Solokünstler (Ministerium für Bildung und Kultur, Saarland).

O.W. Himmel

Ursula Knoll © Jorghi Poll
Ursula Knoll © Jorghi Poll

Ursula Knoll

Literatur

Juli, November 2025

Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Wien

Ursula Knoll, geboren 1981 in Wien, promovierte in Germanistik an der Universität Wien und wurde am Burgtheater Wien und bei den wiener wortstaetten zur Dramatikerin ausgebildet. Längere Forschungsaufenthalte in Bishkek, Washington DC und Prag folgten. Ihre Theaterstücke sind bei den Verlagen Schultz&Schirm, Hartmann&Stauffacher und Kaiser Verlag erschienen.

2022 erschien ihr Debütroman „Lektionen in dunkler Materie“ beim Verlag Edition Atelier, der 2023 den Bloggerpreis für Literatur gewann. 2025 folgte der Roman „Zucker“, der mit dem Theodor-Körner-Preis ausgezeichnet wurde. 2023 erhielt sie das LiterarMechana Stipendium. 2021 war sie Stipendiatin bei der Tour des Textes (NIDS Berlin / Theatertexter:innen München / wiener wortstaetten). 2010 war sie Raoul-Hilberg-PhD-Stipendiatin am United States Holocaust Museum in Washington DC, 2009 erhielt sie das Thomas-Bernhard-Stipendium vom Landestheater Linz.

ursulaknoll.net

Sandra Pixberg © Franziska Hauser
Sandra Pixberg © Franziska Hauser

Sandra Pixberg

Literatur

Oktober, November 2025

Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern

Sandra Pixberg studierte Kulturwissenschaften und ist Autorin. Seit 2007 veröffentlicht sie sowohl Romane als auch Sachtexte. Ihre Bücher umfassen eine große Bandbreite – eine Biografie des Aufklärungspastors Picht, ein Whodunit-Krimi sowie sieben Reiseführer und ein historischer Roman.

Geboren in Essen, arbeitete sie nach dem Studium zunächst als Journalistin in Bremen. 2002 zog sie nach Rügen. Seitdem bereitet sie historisches Material für Informationstafeln in Museen und öffentlichen Räumen auf, erstellt redaktionelle Texte, lektoriert Manuskripte anderer Autor:innen und unterrichtet kreatives Schreiben in Werkstätten. 2017 war sie Stipendiatin in der Künstlerwohnung der Stadt Soltau. 2018/2019 nahm sie am Programm des MV-Landesstipendiums MENTORING Kunst teil. Ihr historischer Rügenroman „Das Orakel von Jasmund“, der in der Epoche der Romantik an der Kreideküste spielt, erschien 2022 im Mitteldeutschen Verlag. Unter www.frauen-in-mv.de verfasste sie 2024 für das Kulturministerium Porträts über bedeutende Frauen des Landes.

Sandra Pixberg lebt mit ihrer Familie in Altefähr auf Rügen.

© Bettina Gärtner
© Bettina Gärtner

Bettina Gärtner

Literatur

August, September, Oktober 2025

Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Wien

Bettina Gärtner wurde 1962 in Frankfurt (Main) geboren, lebt seit früher Kindheit in Wien. Studierte da Jus und Geschichte nicht zu Ende, kurz auch Journalistisches, danach Ausbildung und Selbstständigkeit in Grafik und Herstellung.

Bettina Gärtner begann 2008 in Literaturzeitschriften zu veröffentlichen und erhielt vom bm:ukk ein Staatsstipendium für Literatur für die Arbeit am Roman Unter Schafen (2015), dem dann vom Bundeskanzleramt Österreich die AutorInnenprämie 2015 für besonders gelungene Debüts zuerkannt wurde. Die Arbeit am Roman Herrmann (2020) wurde u. a. durch ein Projektstipendium Literatur des Bundeskanzleramts unterstützt.

Zuletzt veröffentlichte sie vor allem Essayistisches, darunter die Egofiles 01 bis 04 oder Jedermanns Sache (Sehr geehrter Hater).

bettinagärtner.at

Motty Fogel © Tal Kfir Schurr
Motty Fogel © Tal Kfir Schurr

Motty Fogel

Literatur

September, Oktober, November 2025

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg & Goethe Institut Tel Aviv

Motty Fogel ist ein israelischer Autor, Essayist und Literaturkritiker. Sein Debüt Not a Memoir (Persimmon, 2023) - unterstützt vom Israel Lottery Council for Culture and the Arts - wurde für seine innovative Mischung aus persönlicher Erzählung und literarischer Reflexion gelobt.

Während seines Aufenthalts auf Schloss Wiepersdorf wird er an einem hybriden Roman-Essay arbeiten, der eine Geschichte von Amnesie und Exil mit pseudoakademischen Kapiteln verbindet, in denen behauptet wird, dass Georges Perec seinen eigenen Tod vorgetäuscht hat. So verbinden sich die Themen persönliche Schuld, kollektives Trauma und Rache.

Netalie Gvirtz © Roni Cnaani
Netalie Gvirtz © Roni Cnaani

Netalie Gvirtz

Literatur

September, Oktober, November 2025

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg & Goethe Institut Tel Aviv

Netalie Gvirtz ist eine israelische Autorin und Literaturredakteurin beim Verlag Am Oved. Sie hat drei Romane und acht Bücher für Kinder und Jugendliche veröffentlicht. Gvirtz ist außerdem Chefredakteurin der Zeitschrift Adam Tza'ir. Ihr Roman The Volunteer (Keter, 2021) wurde für den Sapir-Preis für Literatur nominiert.