Peter Hacks – Kommunist mit Salon

Sonntag, 8. Oktober 2023, 15.00 Uhr, Schloss Wiepersdorf

Wiepersdorf – Bettina-von-Arnim-Str. 13, 14913 Niederer Fläming

Eintritt frei

Peter Hacks – Kommunist mit Salon

Die Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf und das Kleist-Museum, Frankfurt (Oder) laden gemeinsam zu einem Gespräch über Peter Hacks mit den Autoren Matthias Dell und Ronald Weber in Schloss Wiepersdorf ein. Dort war Hacks Gast im Jahr 1973.

Peter Hacks (1928–2003) gehörte zu den sprachmächtigsten Dramatikern der DDR. Nicht erst nach deren Ende wurde er aufgrund seiner politischen Äußerungen zu einer umstrittenen Figur. Anlass für die Veranstaltung der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf ist die Neuerscheinung Peter Hacks auf der Fenne in Groß Machnow [1974–2003] in der Reihe „Frankfurter Buntbücher“, in welcher Matthias Dell von dem privaten Peter Hacks und seiner jahrelangen Suche nach einem geeigneten Sommerhaus erzählt. 1973 pachtete Peter Hacks die alte Ziegelei auf freiem Feld zwischen Mittenwalde und Groß Machnow. Die Fenne war nicht nur ein Sommerhaus, der eigenwillige Ort trug viel zur Stilisierung von Hacks als elitäre Dichterfigur in der DDR bei. Das Kleist-Museum geht mit der Schriftenreihe „Frankfurter Buntbücher“, jetzt herausgegeben von Anette Handke und Anke Pätsch, seit 1991 dem Verhältnis zwischen Schriftsteller*innen und Orten nach. Der Raum der Mark Brandenburg bildet dabei das Zentrum.

Ronald Weber ist Autor der Biografie Peter Hacks – Leben und Werk, erschienen 2018 im Eulenspiegel Verlag, Berlin. Er beschreibt darin nicht nur die privaten Lebensumstände Peter Hacks‘, sondern führt in sein literarisches Werk und seine Poetik ein und interpretiert seine Theaterstücke vor dem politischen Hintergrund ihrer Entstehung.

Im Gästebuch von Schloss Wiepersdorf hinterließ Peter Hacks 1973 folgenden Zweizeiler:

„Wo, oft in Schwermut, selten in Gedanken,
Die deutschen Dichter alle Pilsner tranken.“

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kleist-Museum, Frankfurt (Oder)

Matthias Dell, Jahrgang 1976, arbeitet als freier Redakteur und Autor beim Deutschlandradio, schreibt Kritiken für Tagesspiegel, Cargo und Merkur und veröffentlicht auf Zeit.de wöchentlich den "Obduktionsbericht", eine Besprechung des aktuellen "Tatort"/"Polizeiruf 110". Zum Münsteraner "Tatort" erschien von ihm das Buch: "Herrlich inkorrekt. Die Thiel-Boerne-Tatorte" (2012, Bertz + Fischer).

Ronald Weber, Jahrgang 1980, promovierte über die Dramenästhetiken von Peter Hacks und Heiner Müller und erhielt hierfür den Göttinger Dissertationspreis. Seit 2016 arbeitet er als Redakteur bei der Tageszeitung »junge Welt«. Sein Buch „Peter Hacks. Leben und Werk“ erschien 2018 im Eulenspiegel-Verlag, Berlin.