Events | Frühlingsfest in Schloss Wiepersdorf

Sonntag, 26. Mai 2024, 14:00–18:00  | 

Frühlingsfest in Schloss Wiepersdorf

Am 26. Mai 2024, 14.00–18.00 Uhr, laden wir herzlich zum Frühlingsfest! Museum, Café in der Orangerie, Atelierhaus und Tankhalle werden geöffnet sein, zudem gibt es Präsentationen im Schlosspark und Stände aus der Region. Auch laden wir Sie ein zum kulturhistorischen Rundgang „Kosmos Wiepersdorf“ im Schlosspark. Auf dem Programm stehen Lesungen, Performances, Musik, Installationen und ausgestellte Werke in den Ateliers unter Beteiligung aktueller und ehemaliger Schloss-Wiepersdorf-Stipendiat*innen.

Um 13.30 Uhr fährt ein kostenfreier Shuttle-Bus vom Bahnhof Jüterbog nach Wiepersdorf und jeweils um 16.50 Uhr und 17.45 Uhr zurück von Wiepersdorf zum Bahnhof Jüterbog. Hierfür ist eine Anmeldung unter info@schloss-wiepersdorf.de oder (033746) 699-0 erforderlich. Für die individuelle Anreise kann regional in Brandenburg der Rufbus mit zeitlichem Vorlauf unter Tel.: (03371) 62 81 81 oder online unter vtfonline.de/rufbusapp.html gebucht werden. Für die Anreise mit dem PKW stehen Parkplätze an der Straße zur Verfügung. Auf dem Gelände der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf (Am Konsum 4, 14913 Wiepersdorf) befinden sich zwei öffentlich zugängliche Elektroladesäulen mit vier Normalladepunkten.

Eintritt frei

Durch Ihre Anwesenheit bei der Veranstaltung stimmen Sie zu, dass die dort entstandenen Aufnahmen für Zwecke der Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden dürfen.

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Programm

Schlossterrasse

© Dirk Bleicker

14.15 Uhr – Eröffnung

Eröffnungsreden

Tobias Dünow, Staatssekretär für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg
Annette Rupp, Direktorin der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf

Musik & Performance

Daniel Satanovski
Carsten Schneider
DurchauSKaputt (HipHop)

17.00 Uhr – Abschluss

Musik:

Daniel Satanovski
DurchauSKaputt (HipHop)

Orangerie

14.00–18.00 Uhr Kaffee, Kuchen und Eis

Atelierhaus

14.00–18.00 Uhr Offene Ateliers

Cick in Dunt

Die Gruppe Cick in Dunt sind Anna Cherepanova und Vitalii Cherepanov. In ihrer künstlerischen Arbeit untersuchen die Cherepanovs das Zusammenspiel von Kunst, Wissenschaft und Philosophie und nutzen dabei verschiedene Medien und Disziplinen. Ihr Fokus liegt auf der Entwicklung von Projekten als Testmodelle für kritische Interaktionen mit der Umwelt und der Erforschung der Anwendungsmöglichkeiten künstlerischer Gesten. In ihrem aktuellen Projekt Iteration geht es um die „Zwei“ als Wiederholung, als Zweitrangigkeit, als Nachahmung, als Relation, als Symbol und um die künstlerische Arbeit zu zweit.

Cick in Dunt absolvieren derzeit ein Residenzstipendium im Rahmen des Culture Moves Europe-Programms des Goethe-Instituts in Wiepersdorf in Kooperation mit der Galerie Jägerschere.

Nick Crowe & Ian Rawlinson

Präsentiert wird das Video VLADA (2023), 11 Stunden 22 Minuten.

Nick Crowe und Ian Rawlinson begannen ihre Zusammenarbeit 1994 und arbeiten seit 2007 ausschließlich in Form einer kollaborativen Praxis, die sich auf bewegte Bilder und skulpturale Projekte konzentriert.

Sie leben und arbeiten in Manchester, UK und Niederer-Fläming, Deutschland. Einzelausstellungen u.a. in Turnpike Gallery, Leigh, 2018; BALTIC Centre for Contemporary Art, Gateshead, 2017; MEWO, Kunsthalle Memmingen, 2016; Yorkshire Sculpture Park, Wakefield, 2015; Whitworth Art Gallery, Manchester, 2013; Plataforma Revólver, Lisbon, 2012; SALT, Istanbul, 2012.

Fides Becker

Fides Becker ist 2024 Stipendiatin in SChloss Wiepersdorf mit einem Stipendium der Stiftung Rheinland-Pfalz. Geboren 1962 in Worms, Deutschland, absolvierte Fides Becker ihre Ausbildung an der Städelschule in Frankfurt am Main (1981-85), der Willem de Kooning Academie in Rotterdam (1985-88) und der Akademie der Künste in Berlin (1986-89). Sie lebte von 1985 bis 1996 in Rotterdam und seitdem in Berlin.

Ihre Werke wurden in Einzelausstellungen, wie "Der feine Unterschied" im Kunstverein Worms (2023) und "Patina der Zeit" im Karmeliterkloster, Frankfurt am Main (2017) ausgestellt und in Gruppenausstellungen wie "Touch of playfulness" in der Stiftung Rheinbeckhallen, Berlin (2023), "FLUX4ART", Casa Tony M., Wittlich (2021), "Bringen Scherben Glück?", kuratiert von Susanne Ahner und Anja Teske im Projektraum Verein der Berliner Künstlerinnen 1867, Berlin (2023), präsentiert.

Zora Janković

Zora Janković wurde 1978 in Ljubljana, Slowenien, geboren. Seit 2008 lebt und arbeitet sie in Berlin. Sie ist 2024 Stipendiatin in Schloss Wiepersdorf.

Die Künstlerin arbeitet hauptsächlich mit den Medien Skulptur und Fotografie, deren komplexe Arbeitsprozesse den ersten Ausgangspunkt bilden. Im Vordergrund ihrer künstlerischen Auseinandersetzung stehen vor allem die dreidimensionale geometrische Ausformung, das architektonische Fragment und seine räumliche Struktur.

Matthias Klos

Matthias Klos war 2023 Stipendiat in Wiepersdorf. Sein wichtigstes Medium ist die Fotografie. Eines seiner derzeit aktuellen Projekte trägt den Titel Ländchen Bärwalde.

Matthias Klos lebt und arbeitet in Wien und Niederösterreich. Er absolvierte Ausbildungen als Koch sowie Brauer und Mälzer. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg.

Igor Tereshkov

Der Fotograf Igor Tereshkov, geboren 1989 in Energodar, ist in Montenegro ansässig. Er studierte Dokumentarfotografie und Fotojournalismus an der Docdocdoc School of Modern Photography in Sankt Petersburg, 2019. Seine Arbeiten umfassen u.a. Installationen, Performances, Dokumentarfotografie und alternative Entwicklungstechniken. Igor Tereshkov forscht zu den Themen Umwelt, Ökologie und Anthropozän. Seine Werke wurden vielfach ausgezeichnet. Er gewann den Direct look (FotoDoc) Preis 2019, wurde 2019 für den HSBC-Preis für Fotografie nominiert und 2021 zum FOAM Talent ernannt. Seine Werke wurden weltweit präsentiert. Seine aktuelle Arbeit "Red Heat" wurde im Rahmen der Bieler Fototage 2022 im Museum Schwab (Biel/Bienne, Schweiz) ausgestellt. Seine letzte Gruppenausstellung (2023) war Burning Down the House, AFF Galerie, Berlin, Deutschland.

Tankhalle

Lesung, Gespräch, Vortrag

15.00 Uhr Attila Bartis & Ernest Wichner

Lesung & Gespräch: Das Ende

Attila Bartis ist ein ungarischer Schriftsteller und Fotograf. Seine Bücher wurden in über zwanzig Sprachen übersetzt. In deutscher Übersetzung erschienen bislang die Romane Der Spaziergang (1999), Die Ruhe (2005) und Das Ende (2017), alle bei Suhrkamp. Der Roman Die Ruhe wurde 2008 von Róbert Alföldi verfilmt.

Sein Roman Das Ende erschien auf Deutsch 2017. Darin erzählt András Szabad, aufgewachsen in einer ungarischen Kleinstadt und später berühmter Fotograf, sein Leben. Der Text handelt unter anderem von der Leidenschaft für die Kamera und von der Frage, woher die Gewalt und die Verletzlichkeit kommen, die András in sich spürt. Übersetzt von Terézia Mora, ehemalige Stipendiatin in Schloss Wiepersdorf.

Ernest Wichner ist Schriftsteller, Übersetzer und ehemaliger Leiter des Literaturhauses Berlin.

15.45 Uhr Rocco Thiede

Vortrag des Kunsthistorikers und Stipendiaten Rocco Thiede:

Caspar David Friedrich – der Maler und sein Lebenswerk

Der „Mönch am Meer“, „Kreidefelsen auf Rügen“, die „Abtei im Eichwald“ „Das Eismeer“, „Lebensstufen“, „Der einsame Baum“ (1822), „Hünengrab im Schnee“ oder „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“ – das alles sind populäre Meisterwerke von Caspar David Friedrich (*Greifswald 1774 –1840 Dresden).

Wer die Ausstellungen in der Kunsthalle Hamburg oder in der Berliner Alten Nationalgalerie gesehen hat, kann sich auf ein Wiedersehen mit diesen Gemälden, aber auch Zeichnungen oder Pausvorlagen bei einem Vortrag des Publizisten und Kunsthistorikers Rocco Thiede freuen.

Es ist eine Einführung in das Leben und Werk des berühmtesten romantischen Malers aus Deutschland, dessen 250. Geburtstag in diesem Jahr mit vielen neuen Publikationen und Sonderschauen gefeiert wird.

Schlosspark & Schlossvorplatz

14.00–18.00 Uhr

© Dirk Bleicker

Kunst im Park


Anna Cherepanova & Vitalii Cherepanov: Wiederholung (2024)
Alexander Povzner: Leitermann (2023)
Carsten Schneider: Die Gefahren eines Jahres (2017)

Musik: Momofitz

Die Musik im Schlosspark kommt von der Swing Band Momofitz.

Kosmos Wiepersdorf. Kulturhistorischer Rundgang in zehn Stationen

Der kulturhistorische Rundgang „Kosmos Wiepersdorf“ hält an zehn Stationen Informationen über das Gelände, die Gebäude und die verschiedenen BewohnerInnen von Schloss Wiepersdorf bereit.

An jeder der Stationen findet sich eine Tafel mit einem QR-Code. Wenn Sie diese Codes mit Ihrem Smartphone scannen, hören Sie drei bis sechs Minuten dauernde Geschichten, die Ihnen das betreffende Objekt näherbringen. Alles was Sie hören, können Sie auch auf Ihrem Smartphone, dem Tablet oder der Website der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf mit- oder nachlesen. Zusätzlich bietet jede der Stationen die Möglichkeit, mit Hilfe von Ergänzungen durch Expert*innen das Gehörte oder Gelesene zu vertiefen.

Zum Kosmos Wiepersdorf >

 

Catering und Stände mit Angeboten aus der Region

    

Museum

© Dirk Bleicker

15.00–17.30 Uhr – Museumsbesuch und Führungen

Das Museum beleuchtet in fünf Räumen die Entwicklung von Schloss Wiepersdorf als Herrenhaus der von Arnims bis zur heutigen Nutzung als Residenz für Künstler*innen und Wissenschaftler*innen. Im Fokus stehen die Geisteshaltung der Romantik sowie die Zeit zwischen 1945 bis 1989, als das Schloss vorrangig Schriftsteller*innen beherbergte.

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15.30 Uhr – Małgorzata Sztremer: Beschwörung des Pfaus

Eröffnung der Sonderausstellung Beschwörung des Pfaus

Die Künstlerin Małgorzata Sztremer, ehemalige Stipendiatin, im Gespräch mit der Kulturwissenschaftlerin Barbara Schnalzger, aktuelle Stipendiatin in Schloss Wiepersdorf.

In der Ausstellung sind Aquarelle der Künstlerin zu sehen. Wie in einer Art Montage treten in ihren Bildern unterschiedliche Einflüsse aus Märchen, Mythen und Wissenschaft, Fragmente aus Erinnerungen mit bildlichen Elementen aus anderen Kunstepochen zueinander in Beziehung.

Die Bilder von Małgorzata Sztremer wirken auf dem ersten Blick erzählerisch und doch rätselhaft. Einflüsse aus Märchen, Mythen und Wissenschaft, Erinnerungsfragmente und bildliche Elemente aus anderen Kunstepochen verschmelzen. Die Figuren, die daraus entstehen, kennen kein lineares narrativ und heben sich von stereotypen Darstellungen ab.

Dies gilt insbesondere für die Figur des Pfaus. Seine Darstellung nimmt eine zentrale Rolle in der Ausstellung ein und steht für die Arbeitsweise der Künstlerin. Am Anfang jedes Prozesses steht das Bedürfnis nach Bildern. Ein bekanntes Symbol der Kunstgeschichte wird herausgegriffen, um es von den stereotypen Darstellungen zu befreien und neu zu interpretieren. Der Pfau steht für Vielfalt. Die bunten Federn von seinem Schwanz werden in der Alchemie mit den verschiedenen alchemistischen Stufen in Verbindung gebracht. Auf den Aquarellen der Künstlerin spielen Farben, sowohl als Farbtöne als auch als Material eine zentrale Rolle. Die Arbeit mit Wasserfarbe unterstreicht dabei die Übergänge vom Gesehenen hin zur Sphäre der Emotion.

In Fokus von Małgorzats Sztremers Arbeit steht außerdem die Figur der Frau. Die Künstlerin setzt sich mit der Figur der Sachmet aus der Altägyptischen Zeit auseinander. Sachmet, die Mächtige, wird meistens mit einem Löwenkopf dargestellt und ist einerseits für ihre Zerstörungswut bekannt. Der Mythos wird im Bild Räuchern thematisiert: Die Göttin räuchert den Raum um eine bessere Zukunft zu erwirken. Anderseits ist sie Göttin der Krankheiten und Heilung. Im Bild Schafgarbestrauß hält sie einen Stauß dieser Pflanze, die eine wundheilende und Krampflösende Funktion hat.

Die Ermächtigung der Frauenfigur sowie die Anerkennung eines frauenspezifischen Wissens (von und über Frauen), die Małgorzata Sztremer durch ihre Bilder thematisiert, werden von der Kulturwissenschaftlerin Barbara Schnalzger aus feministisch-wissenschaftlichen Perspektive historisch kontextualisiert. Bezugnehmend auf die Figur der Hexe in Małgorzata Sztremers Bildern thematisiert sie die Hexenverfolgung als historisches Geschehnis:  Warum wurden Frauen als Hexen verfolgt? In der Verfolgung steckt die Kontrollfunktion über Frauen, ihr Wissen und ihre Körper. Durch die gewaltsame Verfolgung wurde das (Körper-)Wissen von Frauen, die sich in verschiedenen Bereichen eine Expertise erarbeitet hatten, unsichtbar bzw. kontrollierbar gemacht. Diese Themen sind heute immer noch aktuell. Wie äußert sich heute diese Kontrollfunktion? Barbara Schnalzgers Arbeit ist als politisch-aktivistischer Beitrag zu verstehen.

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